Hülsenfrüchtler
Die Hülsenfrüchtler bilden eine Pflanzenfamilie mit etwa achtzehntausend Arten. Nach den Gräsern zählen sie damit zur wirtschaftlich wichtigsten Pflanzenfamilie.
Hülsenfrüchtler finden eine weltweite Verbreitung; am meisten sind sie jedoch im tropischen und subtropischen Raum zu finden.
Bei den Hülsenfrüchtlern dominieren mehrjährige, holzige Arten, aber auch viele krautige Pflanzen sind bekannt.
Als ein besonderes Merkmal der Hülsenfrüchtler gelten die Früchte, auch Hülsen genannt, die eine einkammerige, flache Samenhülse mit zwei Nähten aufweisen. Die Früchte öffnen sich entlang dieser Nähte und zeigen die Samen im Inneren entlang der Nähte. Wie bei Bohnen und Erbsen können die Hülsen bei entsprechendem Reifegrad von allein aufspringen. Bei Erdnüssen hingegen, die unter der Erde ihre Früchte ausbilden, springen sie nicht von allein auf.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal stellen die sich bildenden, unterirdischen Wurzelknöllchen an den meisten Hülsenfrüchtlern dar. Die Wurzelknöllchen enthalten Bakterien, die gasförmigen Stickstoff in Nitrat umwandeln können und damit den Stickstoffgehalt des Bodens deutlich verbessern können. Deshalb werden viele Hülsenfrüchtler, wie beispielsweise Klee, Luzerne und Lupine zur Gründüngung eingesetzt.
Die Familie der Hülsenfrüchtler wird in drei Unterfamilien aufgeteilt.
Eine Unterfamilie besteht aus hauptsächlich krautigen Pflanzen, zu der Bohnen, Erbsen, Linsen, Erdnüsse, Wicken, Ginster und Lupinen zu zählen sind. Diese Unterfamilie umfasst etwa zwölftausend Arten. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts haben diese Hülsenfrüchtler hinsichtlich der menschlichen und tierischen Ernährung eine große Bedeutung. Insbesondere für vegetarische oder eine fleischarme Ernährung sind sie als unverzichtbar anzusehen.
Die meisten Früchte dieser Hülsenfrüchtler dürfen jedoch nicht roh verzehrt werden, da sie gesundheitsschädigende Stoffe enthalten, die nur durch den Kochvorgang entfernt werden können. Ausnahmen bilden jedoch beispielsweise die Zuckererbsen.
Eine weitere Unterfamilie beherbergt vor allem Bäume und Sträucher. Zu ihr zählen etwa dreitausend Arten. Dazu gehören unter anderem Akazien, Robinien und Mimosen.
Die dritte Unterfamilie beinhaltet meist holzige Pflanzen, zu der etwa auch dreitausend Arten zu zählen sind. Zu ihnen gehören der Judasbaum und der Tamarindenbaum.