Blauregen hängend

Blauregen (Wisteria)

Der Blauregen (Wisteria) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und wird auch als Wisterie, Wistaria, Glyzine, fälschlich auch als Glyzinie bezeichnet. Sie ist ursprünglich in Ostasien und Nordamerika sowie in Teilen Australiens beheimatet. Bis zu zehn Arten werden unterschieden. Der Blauregen ist botanisch verwandt mit dem ähnlich ausschauenden Goldregen, aber auch mit Bohnen, Ginster und der Edelwicke.

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Blauregen (bot. wisteria), auch bekannt als Wisterie, Wistaria oder Glyzine .

Blauregen gilt als eine stark wachsende, bis zu dreißig Metern hohe, verholzende Kletterpflanze, die insbesondere durch ihre blauen Blütentrauben imponiert. Meist blüht der Blauregen zweimal jährlich: einmal im Frühjahr, bevor die Laubblätter erscheinen und meist nochmal im Juli/August, allerdings etwas weniger üppig.

  • Der Blauregen (Wisteria floribunda) „Violacea Plena“ zeigt prachtvoll duftende, gefüllte, violette Blüten und kann auch als Bodendecker verwendet werden.
  • Der Chinesische Blauregen (Wisteria sinensis) erfreut durch Blüten, die durchaus fünfzig Zentimeter Länge erreichen können. Er ist sehr anspruchslos und benötigt normale Gartenerde.
  • Der Große Blauregen, Edelblauregen, (Wisteria floribunda) „Macrobotrys“ zeigt besonders große Blütentrauben und verströmt zudem damit einen sehr starken Duft. Wegen seiner riesigen Blütentrauben sicherte sich dieser Blauregen einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde.
  • Auch ein weißblühender Blauregen kann sehr eindrucksvoll wirken. Hier empfiehlt sich der Weiße Chinesische Blauregen (Wisteria sinensis) „Alba“.

Aus den auffällig großen, hängenden, traubigen Blütenständen entwickeln sich harte, bohnenähnliche Hülsenfrüchte mit samtartiger Oberfläche. Die reifen Hülsenfrüchte neigen zu einer explosionsartigen Öffnung und schleudern dabei die Samen in beträchtliche Entfernungen.

Beim Anbau des Blauregens ist jedoch zu beachten, dass er durch seinen starken, schlingenden Wuchs selbst stark verankerte Rankhilfen mühelos zerdrücken kann. Zudem zählt er zu den Flachwurzlern, der sein starkes Wurzelgeflecht immens ausbreitet, sodass es mit zunehmendem Alter der Pflanze schwierig wird, in der Umgebung des Schlingers andere Pflanzen zu kultivieren.

Weiterhin ist zu beachten, dass der Blauregen in all seinen Teilen zu den stark giftigen Pflanzen des Gartens zählt.

Pflanzung und Standort

Der Blauregen bevorzugt sonnige, windgeschützte Standorte, da er dort am besten seine zahlreichen Blütentrauben ausbilden kann. Eine südliche Ausrichtung, am besten eine Südwand, eignet sich hervorragend zum prächtigen Gedeihen des Blauregens.
Leicht schattige Standorte eignen sich ebenso, allerdings bildet er dann weniger Blüten aus.

Blauregen hängend
Blauregen wächst auch sehr schon an einer Pergola.

Die Pflanzung sollte günstigerweise im Frühjahr vorgenommen werden. Veredelte Pflanzen im Container eignen sich für eine Pflanzung besser als aus Samen gezogene, da diese sich häufig als blühfaul erweisen.

Die Pflanze sollte in ausreichendem Abstand zu einer stabilen Rankhilfe in ein großes Pflanzloch gesetzt werden. Normale Gartenerde mit etwas Kompost oder Laub aufgewertet sowie einer leichten Kalkgabe lassen die Pflanze schnell Wurzeln schlagen und beschleunigen ein zügiges Wachstum. Zudem sollte eine Mulchschicht aufgebracht beziehungsweise die Pflanze leicht damit angehäufelt werden, damit sie umfangreicher austreibt und die Feuchtigkeit besser gespeichert wird.

Pflege und Düngung

Der Blauregen muss an sonnigen Standorten je nach Größe häufige Wassergaben erhalten. Der Erdboden sollte deshalb auch an heißen Tagen stetig feucht gehalten werden.

Übermäßige Stickstoffgaben sollten eher vermieden werden, da diese lediglich das Blattwachstum, nicht jedoch die Blüte fördern. Es ist ratsam, im April eine Gabe Superphosphat zu verabreichen, da dieser die Ausbildung des Blütenflors maßgeblich positiv beeinflusst.

Schnitt und Vermehrung

Im ersten und zweiten Standjahr sollte der Blauregen noch nicht geschnitten werden. Da er aber meist üppig wächst, sollte er danach jährlich gebändigt und damit auch in Form gebracht werden.

Ab dem dritten Jahr sollten die Seitentriebe bis auf die Hälfte oder zwei Drittel zurück geschnitten werden werden, damit die Pflanze buschiger wächst und viele kurze Seitentriebe mit ihren Blütenansätzen bildet.

Geschnitten wird ab dem dritten Standjahr zweimal jährlich. Um den Blütenansatz zu beschleunigen, sollten die langen Sommertriebe im Juli/August auf zwei bis drei Augen eingekürzt werden. Schließlich erfolgt ein Winterschnitt im Februar, bei dem die alten Triebe oder auch Leittriebe auf zwei bis drei Augen gestutzt werden.

Dabei muss vorsichtig vorgegangen werden, da Blauregen nur am alten Holz blüht. Neue, einjährige Triebe sollten daher nicht abgeschnitten werden, da sonst keine Blüten zu erwarten sind.

Sollte der Blauregen gar nicht blühen wollen, nachdem er bereits mehrere Jahre steht, kann ein radikaler Rückschnitt auf fünfzig Zentimeter vorgenommen werden. Derartige Rückschnitte nimmt er nicht übel, sodass es durchaus sein kann, dass er nach zwei bis drei weiteren Jahren Blüten ansetzt.

Eine Vermehrung mithilfe der sich bildenden Samen ist nicht zu empfehlen, da sich hierbei häufig Pflanzen entwickeln, die nicht oder nur spärlich blühen. Veredelte, im Fachhandel gekaufte Pflanzen versprechen eine wesentlich höhere Chance auf einen reichhaltigen, dekorativen Blau(blüten)regen.

Krankheiten und Schädlinge

Wenn die Standortbedingungen nicht ideal sind, reagiert der Blauregen darauf mit Krankheiten. So kann es passieren, dass nach zu viel Regen oder Staunässe bei verdichtetem Boden die Chlorose, auch Vergilbungskrankheit, auftritt. Sie äußert sich durch gelbe Flecken auf den Blättern und führt dazu, dass das Laub schließlich abfällt.

In einem solchen Fall sollte die Bodendurchlüftung gewährleistet werden. Das heißt, dass um die Wurzel der verdichtete Boden gelockert werden muss. Anschließend kann eine dünne Schicht reifer Kompost sowie eine dicke Schicht Rindenmulch aufgetragen werden.

Das ist außerdem ohnehin sinnvoll, damit die Feuchtigkeit besser gespeichert werden kann. Blauregen verträgt nämlich auch keine vollständige Austrocknung, sodass diese durch Mulch weitgehend verhindert werden kann. Trotzdem ist das ausreichende Wässern, gerade an sehr heißen Tagen oder in langen Hitzeperioden, unablässig.

 

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