Richtig kompostieren

Richtig Kompostieren

Kompost wird regelmäßig als schwarzes Gold des Gärtners bezeichnet. Kein Wunder, kann mit Kompost doch fast jeder Gartenboden verbessert und aufgewertet werden. Das Wissen um den Nutzen von Kompost hat sich weit verbreitet, aber bei der Herstellung gibt es teilweise noch Mythen und Anleitungen, die es unnötig kompliziert machen.

Die gute Nachricht vorweg: Ein Kompost kann mit sehr wenig Arbeit und Material angesetzt werden. Die Natur, also Bakterien und Kleinstlebewesen im Boden, übernehmen die meiste Arbeit ganz automatisch.

Humus als Nährstofflieferant

selbstgebauter Komposthaufen
Komposter kann man auch selbst bauen

Einen guten Boden erkennt man unter anderem an einem hohen Humusanteil. Dieser gibt dem gesunden Gartenboden die typische dunkle Farbe und die lockere Konsistenz. Um einen gesunden Gartenboden zu erhalten, müssen ihm verlorene Nährstoffe wieder zurückgegeben werden. Verloren gehen Nährstoffe beispielsweise durch Ernten oder Rückschnitte. Langfristig würde der Boden ausgelaugt werden, sollte er keinen Ersatz an Nährstoffen erhalten.

Um Nährstoffverluste auszugleichen und eine gesunde Bodenflora zu erhalten, eignet sich im Besonderen Humus. Als Humus bezeichnet man totes organisches Material in allen Phasen der Zersetzung. Pilze, Mikroorganismen und Kleinlebewesen wandeln den Humus wieder in seine ursprünglichen Bestandteile um, die durch Pflanzen wieder aufgenommen werden können.

Es gibt mehrere Wege den Humusgehalt des Gartenbodens zu erhöhen und/oder dauerhaft auf einem hohen Niveau zu halten:

Kompost zur Bodenpflege

Gerade die Düngung mit Kompost ist für den Hobbygärtner ein ideales und einfaches Mittel zur Bodenpflege. Die Zugabe von Kompost verbessert nicht nur die Bodenqualität des Gartens, sondern trägt noch zur Verminderung des Abfallproblems im Garten und in der Küche bei. Anfallende Garten- und Küchenabfälle wandern nicht mehr in die Mülltonne, sondern werden auf dem Komposthaufen in wertvollen humusreichen Dünger umgewandelt.

Die richtige Wahl des Platzes

 Thermokomposter Holzkomposter
Komposter gibt es in unterschiedlichen Varianten. Hier ein geschlossener Thermokomposter und ein normaler Komposter aus Holz.

Was es dazu benötigt ist nur ein wenig Platz an einem halbschattigen Ort im Garten und Kompostbehälter. Der Platz sollte gut vom Garten her erreichbar sein und nicht zu nah an das Nachbargrundstück grenzen. Ein normaler Kompost stinkt zwar nicht, aber um eventuellen Ärger aus dem Weg zu gehen, sollte der Kompost nicht gerade unter des Nachbars Fenster angelegt werden.

Ist der Platz gefunden, fehlen nur noch Kompostbehälter. Diese gibt es in jedem Bau- und Gartenmarkt in verschiedenen Formen und Farben. Neben zahlreichen Versionen aus Kunststoff gibt es auch einfache und sehr günstige Gestelle aus Holz, die mehr als ausreichend ihren Dienst erfüllen.

Sie sollten nur darauf achten, dass der Kompost Kontakt zum Erdreich hat. Daher eignen sich  geschlossene Kompostsysteme nur bedingt, da hier die schon im Boden vorhandenen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen keinen direkten Zugang zum Kompost haben. Zudem kann Wasser nicht ungehindert abfließen und die Gefahr der Bildung von Staunässe besteht. Der Kompostiervorgang dauert so länger oder wird durch Fäulnis verhindert.

Wie viele Komposter werden benötigt?

Im Idealfall haben Sie Platz für drei Kompostbehälter:

  • In dem ersten Behälter werden die Abfälle aus Küche und Garten gesammelt.
  • Der Zweite Behälter dient dem Aufsetzen des Komposts und
  • in den dritten Behälter, wird der fertige Kompost umgeschichtet, bis er Verwendung findet.

Leider hat nicht jeder Gärtner genug Platz um drei Kompostbehälter aufzubauen. Viele Hobbygärtner kommen daher auch mit nur einem oder zwei Kompostbehältern aus, das Motto lautet hier: Improvisieren.

Was darf auf den Komposthaufen?

Theoretisch verrotten alle organischen Stoffe mit der Zeit. Organisch ist das, was zu einem bestimmten Punkt einmal lebendig war. Mit genügend Zeit werden alle Stoffe zersetzt und geben so ihre Nährstoffe wieder weiter.

Trotzdem ist es ratsam, manche organischen Abfälle nicht auf den Kompost zu geben, weil sie Ratten anlocken (Fleisch und gekochte Essensreste), Krankheiten (mit Krankheiten befallene Pflanzen) weiterverbreiten oder das Wachstum von Unkraut fördern (Unkräuter mit Samen).

Auf den Kompost

  • Tee-/Kaffeefilter
  • Eierschalen
  • Eierkartons
  • Gemüseabfälle
  • Grasschnitt
  • Heckenschnitt

Nicht auf den Kompost

  • kranke Pflanzenteile
  • samentragende Wildkräuter
  • Hausabfälle
  • Essensreste
  • Fleisch oder Wurst
  • Fäkalien

Des einen Abfall, ist des anderen Kompost

Kompost umsetzen
Kompost umsetzen

Sammeln Sie von nun an Küchen- und Gartenabfälle im ersten Kompostbehälter. Hat sich genug Rohmaterial angesammelt geht es daran, den Kompost aufzusetzen. Dazu werden die gesammelten Abfälle schichtweise (bis zu 20 cm pro Schicht) in den zweiten Behälter gegeben. Die unterste Schicht sollte aus groben luftigen holzigen Material bestehen.

Danach immer eine Schicht Abfälle mit fertigen Kompost (alternativ Gartenerde) abwechseln. Um eine ausgewogene Zusammensetzung zu garantieren, sollten die Abfallschichten auf jeden Fall gut gemischt werden. Zum Beispiel feuchte Abfälle mit trockenen vermengen.

Zusätzlich kann zur Beschleunigung der Verrottung noch Gesteinsmehl zugegeben werden. Der Kompost sollte oben, mit einer Schicht Erde abgeschlossen werden, damit er nicht austrocknet.
Nun fangen die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen ihre Arbeit an und zersetzen die Abfälle: Die Verrottung beginnt. Der Prozess der Verrottung dauert je nach Zusammensetzung und Temperatur sechs bis neun Monate. In den kalten Jahreszeiten findet die Verrottung nur langsam oder gar nicht statt.

Nach der Hälfte oder gegen Ende der Zeit kann der Kompost umgesetzt werden. Dabei wird so umgeschichtet, dass der Kompost sozusagen gedreht wird. Material von unten noch oben und von innen nach außen. Dadurch kommt frische Luft in das Material, die die Verrottung beschleunigt und von neuen ankurbelt.

Kürbis und Kompost, die beiden gehören zusammen

Tipp: Um Ihren Kompost etwas zu verschönern, eignet sich die Pflanzung von Kürbis auf den Kompost. Durch die großen Kürbisblätter werden Teile des Komposts verdeckt und Schatten gespendet. Der Kürbis liebt humusreiche Standorte und wird Ihnen dies mit leckeren Früchten danken. So nutzen Sie den Platz für den Kompost doppelt, einerseits zum kompostieren andererseits für Kürbis.

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