Blutjohannisbeere Zierjohannisbeere Ribes sanguineum

Blutjohannisbeere / Zierjohannisbeere

Die Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum) gehört zur Familie der Stachelbeergewächse und ist weltweit mit etwa einhundertfünfzig Arten der Gattung vertreten. In Mitteleuropa gibt es sechs verwandte Arten, die auch unter der Bezeichnung Zierjohannisbeere bekannt sind.

Blutjohannisbeere Zierjohannisbeere Ribes sanguineum
Blutjohannisbeere, auch Zierjohannisbeere genannt (Ribes sanguineum) überzeugt mit wunderschönen Blüten.

Die Blutjohannisbeere ist im westlichen und südlichen Nordamerika heimisch und gelangte im 19. Jahrhundert nach Europa. Seitdem wird sie in Parks und großen Gärten wegen ihrer tiefrosafarbenen Blütentrauben im Frühjahr gern neben Forsythien, Felsenbirnen und Weigelien angepflanzt.

Die Blutjohannisbeere ist ein Zierstrauch, der aufrecht und stark verzweigt wächst. Sie erreicht mitunter Wuchshöhen von bis zu drei Metern und wird deshalb gern als blühende Hecke oder in Gruppen gesetzt, aber auch als Solitärpflanze ist die Zierjohannisbeere bestens geeignet.

Blutjohannisbeere Zierjohannisbeere Frucht
Die Frucht der Zierjohannisbeere ähnelt denen der schwarzen Jahannisbeere.

Die Rinde des Strauchs ist grau bis rotbraun. Im April erscheinen dann Laub und Blüten etwa gleichzeitig. Die Blätter sind fünflappig und fast genauso breit wie lang und ähneln stark den Blättern der Echten Johannisbeere. Die Blüten hängen in bis zu sieben Zentimeter langen traubigen Blütenständen beieinander und leuchten in einem tiefen dunkelrosa bis rot. Die einzelnen Blüten können bis zu zehn Millimeter groß werden. Sie locken zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an.

Im Sommer, meist im Juli, reifen dann die Früchte. Es sind dunkel purpurfarbene, blau bereifte Beeren, die zwar essbar sind, jedoch über nur wenig Aroma verfügen. Die Früchte gleichen optisch der schwarzen Johannisbeere.

Besonders hübsche Akzente setzt die Blutjohannisbeere, wenn farbenfrohe Frühblüher sie begleiten. So eignen sich zur Unterpflanzung vor allem Blausternchen, Traubenhyazinthen, Tulpen sowie Osterglocken.

Pflanzung und Standort

Blutjohannisbeere Zierjohannisbeere Ribes Sanguineum
Zierjohannisbeere als Solitärpflanze.

Die Blutjohannisbeere stellt wenig Ansprüche an Boden und Standort. So gedeiht sie in sonnigen und halbschattigen Lagen gleichermaßen gut. Besonders gut gedeiht der Strauch auf mäßig nährstoffreichen, sandigen, gut durchlässigen, schwach sauren Böden.

Die Pflanzung erfolgt im Frühjahr oder Herbst in Abständen von etwa fünfzig bis hundert Zentimetern. Die Pflanzabstände richten sich jedoch nach der Art der Kultivierung. Wird eine Hecke geplant, sind drei Pflanzen für zwei Meter ausreichend. Wird sie mit anderen Sträuchern zusammengepflanzt, richten sich die Abstände auch nach den anderen Gehölzen.

Pflege und Düngung

Da die Blutjohannisbeere zu den Flachwurzlern gehört, trocknet sie recht schnell aus. Es ist deshalb auf regelmäßige Wassergaben zu achten. Vor allem an heißen Sommertagen verträgt die Zierjohannisbeere auch ein zweimaliges Gießen täglich.

Als Düngung empfiehlt sich die Gabe reifen Komposts bereits bei der Pflanzung sowie das Einarbeiten von Kalk und Kompost im Winter. Im Frühjahr ist die Gabe eines Langzeitheckendüngers aus dem Fachhandel anzuraten.

Schnitt und Vermehrung

Radikale Rückschnitte oder ein Formschnitt sind bei dem reichblühenden Strauch nicht zu empfehlen. Allerdings wird die Blüte angeregt, wenn jährlich ausgelichtet wird. Dazu wird sofort nach der Blüte, im Mai oder Juni, die Höhe um etwa ein Drittel eingekürzt. Lange, nach außen gerichtete Zweige werden über einem Auge abgeschnitten und bei sich kreuzenden Zweigen wird nur einer entfernt. Trockene oder abgestorbene Äste werden ebenfalls entfernt.

Blutjohannisbeere Zierjohannisbeere
Blutjohannisbeeres wirken besonders schön in Gruppen oder als blühende Hecke.

Eine Vermehrung gelingt recht leicht mit Absenkern. Dazu wird ein langer Trieb auf den Boden gedrückt und mit Erde bedeckt, sodass die Triebspitze sichtbar bleibt. Im nächsten Frühjahr kann der Absenker von der Mutterpflanze getrennt und umgesetzt werden.

Auch eine Vermehrung mit Steckhölzern ist bei der Zierjohannisbeere möglich. Hierfür wird im Sommer ein unverzweigtes, etwa zwanzig Zentimeter langes Stück abgeschnitten und in Töpfe mit Erde gesteckt. Bis zur Bewurzelung müssen die Stecklinge feuchtgehalten werden. Über den Winter sollten die Stecklinge frostfrei im Haus überwintern, bevor sie im Frühjahr ihren Platz im Freien erhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Manchmal wird die Blutjohannisbeere von der Johannisbeerblasenlaus befallen. Dies äußert sich darin, dass auf den Blättern blasige gelbe bis rote Auswölbungen zu sehen sind. Ist der Befall noch nicht sehr stark, sollten betroffene Blätter sowie vorhandene Läuse entfernt werden. Bei einem starken Befall kann mit Rapsöl gespritzt werden. Auch ein Rückschnitt ist möglich.

Die Blattfallkrankheit, hervorgerufen durch einen Pilz aufgrund feuchter Witterung, kann die Blutjohannisbeere heimsuchen. Dann vergilbt das Laub und fällt schließlich ab. Hier kann Ackerschachtelhalmbrühe oder Brennnesseljauche helfen. Zudem sollten alle betroffenen Blätter entfernt und der Strauch zurückgeschnitten werden. Vorbeugend gegen die Blattfallkrankheit empfiehlt sich deshalb ein jährliches Auslichten des Strauchs.

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