Hochbeet füllen, pflegen und bepflanzen

Hochbeet füllen, pflegen und bepflanzen

Bei der Gartengestaltung nimmt die Beetgestaltung einen wichtigen Platz ein. Immer öfter werden neben herkömmlichen Flachbeeten auch andere Beetformen in den Gärten sichtbar, die einerseits ein bequemes Arbeiten ermöglichen und andererseits zur Ertragssteigerung wesentlich beitragen.

Dazu gehören Hochbeete. Diese unterscheiden sich maßgeblich von Flachbeeten, da sie über feste Rahmenkonstruktionen verfügen und höher gestellt sind als Flachbeete. Hochbeete können sehr bequem bearbeitet werden und gelten vor allem in Gärten mit ungünstigen Bodeneigenschaften als eine deutliche Bereicherung, da verschiedene Bodenschichten für wesentlich bessere Erträge sorgen. Hochbeete eignen sich hervorragend für den Gemüseanbau, aber auch für die Anpflanzung von Ziergehölzen vor allem auf kleinen Flächen. Eine Alternative zum Hochbeet ist das Mist– oder Hügelbeet.

Vorteile und Nachteile eines Hochbeetes

hochbeete holz bepflanzt
Vier Hochbeete aus Holz

Ein großer Vorteil liegt in der angenehmen und rückenschonenden Arbeitshöhe, die bei einem Hochbeet aufgrund der Konstruktion gegeben ist. So kann sowohl bei der Bestellung, der Pflege (Unkrautentfernung, Bodenbearbeitung, Gießen) des Beetes als auch bei der Ernte weitgehend im Stehen gearbeitet werden.

Ein weiterer deutlicher Vorteil eines Hochbeets liegt in der besseren Bodenbeschaffenheit. Vor allem in Gebieten, die über Böden mit eher schlechten Bodeneigenschaften (bei vorwiegend sandigen oder stark lehmigen Böden) verfügen, eignen sich Hochbeete besonders gut. Hier kann den schlechten Bodeneigenschaften durch den Aufbau eines Hochbeets mit unterschiedlichen Bodenschichten gut entgegengewirkt werden.

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Bepflanztes Hochbeet mit Salaten (Rucola und Schnittsalat)

Aufgrund der verschiedenen Bodenschichten entwickeln Hochbeete ein günstiges Klima im Bodeninneren, sodass insbesondere der Anbau von Gemüse eine immense Ertragssteigerung mit sich bringt. Zum Teil können die Erträge um das Zwei- bis Dreifache gesteigert werden. Auch das Eindringen von Schädlingen, wie zum Beispiel Schnecken, wird auf einem Hochbeet deutlich erschwert. Damit wird außerdem der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert.

Die Formen, Materialien und Größen eines Hochbeets sind individuell und frei wählbar. Vor allem in kleinen Gärten können sie zusätzlich als Abgrenzung zur Straße oder dem Nachbarn einen zusätzlichen Nutzen bringen. Auch auf Balkonen kann mittels eines kleinen Hochbeets das Gärtnern ermöglicht werden.

Das Aufstellen eines Hochbeets muss gut überlegt sein, da es sehr aufwändig ist, dieses an einen anderen Ort umzustellen. Es empfiehlt sich deshalb bei der Neuanlage eines Gartens eine sorgfältige Planung, damit das Hochbeet weder die Aussicht versperrt noch für andere Vorhaben die Möglichkeiten einschränkt.

Anlage eines Hochbeetes

Da ein Hochbeet über verschiedene Bodenschichten verfügt, sollte die Höhe bei circa einem Meter bemessen sein. Die gängige Breite eines Hochbeets beträgt maximal 1,20 Meter, da das Beet von beiden Seiten gut zugänglich sein sollte. Die Länge des Beetes spielt dabei eine untergeordnete Rolle und kann je nach Platz und Ästhetik frei gestaltet werden.

Im Fachhandel werden Hochbeete in verschiedenen Formen, Materialien und Größen angeboten. Es liegt daher im eigenen Ermessen, ob man sich für eine Holz- oder Kunststoffkonstruktion oder gar für einen Eigenbau mit Holz oder Steinen entscheidet.

Bevor die Konstruktion an dem dafür vorgesehen Platz aufgestellt wird, sollte ein engmaschiges Drahtgeflecht die Basis bilden, damit Wühlmäuse und andere Schädlinge nicht von unten in das Beet eindringen können. Wird mit Holz gebaut, kann an den inneren Seitenwänden zusätzlich eine Kunststoffplane befestigt werden. Dadurch können Wasser und Nährstoffe länger gespeichert werden. Zudem wird eine zu schnelle Verrottung des Holzes verhindert.

Füllen des Hochbeet

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Erste Schicht im Hochbeet

Anschließend wird das Hochbeet mit verschiedenen Materialien gefüllt. Es empfiehlt sich eine Anlage im Herbst, da dann die erforderlichen Materialien in großen Mengen anfallen und für das Hochbeet Verwendung finden können.
Für eine gute Durchlüftung des Beetes sorgt die erste Schicht aus gehäckselten Ästen und Zweigen von Bäumen und Sträuchern. Zudem können die nachfolgenden Materialien besser und schneller verrotten, wenn diese Schicht als Untergrund dient.
Danach werden Gartenabfälle sowie Laub, Grasschnitt und Stroh aufgeschichtet, bevor nachfolgend normale Gartenerde dazugegeben wird. Schließlich folgt reifer Kompost. Den Abschluss bildet eine Schicht aus hochwertiger Erde.

Die einzelnen Schichten eines Hochbeets von unten nach oben

  1. Zweige und Äste
  2. Gartenabfälle, Laub, Grasschnitt, Stroh oder Mist (hier kann auch unfertiger Kompost eingearbeitet werden)
  3. Gartenerde
  4. Gut gereifter Kompost
  5. Gute Pflanzerde

Ein Hochbeet selber bauen

Wer ein Hochbeet selber bauen möchte, kann hierfür auf verschiedene Materialien zurückgreifen. In eher ländlichen Gärten sind Holzkonstruktionen sehr beliebt. Dafür werden vor allem Bretter verwendet, die je nach Geschmack vorher behandelt werden sollten, damit sie nicht zu schnell verrotten. Für einen besseren Halt und damit eine hohe Stabilität sorgen Bodenhülsen, die in die Erde geschlagen werden. Damit lassen sich auch verschiedene Formen gestalten, sodass das Hochbeet nicht immer nur viereckig gebaut werden muss.

Der Bau eines Hochbeets ist auch mit Steinen möglich. Es ist ausreichend, beispielsweise alte Mauersteine aus Abrisshäusern so lange aufzuschichten, bis die gewünschte Höhe und Größe erreicht ist. Hierbei muss jedoch beim Befüllen des Beetes etwas vorsichtig vorgegangen werden, damit die aufgeschichteten Steine nicht fallen. Wenn das Beet jedoch bepflanzt und bewirtschaftet wird, erzeugt die Erde in Verbindung mit Wasser nach einiger Zeit von selbst eine gute Stabilität.

Pflege und Betrieb eines Hochbeetes

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Hoher Ertrag auf kleinem Platz.

Da ein Hochbeet aufgrund der unterschiedlichen Bodenschichten über ein hervorragendes Klima verfügt, kann es bereits sehr zeitig im Jahr und bis in den Spätherbst hinein genutzt werden. In einem Hochbeet herrschen meist bis zu acht Grad Celsius höhere Temperaturen als in herkömmlichen Flachbeeten. Dieser Zustand ermöglicht zum Teil eine zeitigere Aussaat einiger Gemüsesorten im Frühjahr. Bei einem drohenden Kälte- oder Frosteinbruch kann das bereits bestellte Hochbeet dann mit einem Flies oder einer Plane geschützt werden.

Durch das vorhandene Klima kann zudem mit einer raschen und meist üppigen Ernte gerechnet werden, sodass zum Beispiel erste Radieschen und Möhren zwischen April und Mai geerntet werden können und das Beet sofort mit weiteren Pflanzen bestellt werden kann. In günstiger Lage können beispielsweise Kräuter gut im Hochbeet überwintern oder noch im Spätherbst letzte Kohlsorten oder andere Gemüsesorten geerntet werden.
Auch Ziergehölze, wie etwa Rosen, bevorzugen ein warmes Klima und erfrieren bei entsprechendem zusätzlichen Winterschutz nur sehr selten auf einem Hochbeet.

Ein Hochbeet sollte jährlich immer wieder mit Kompost und Erde aufgefüllt werden, da es häufig vor allem im ersten Jahr etwas absackt. Günstiger weise erfolgt das Auffüllen im Frühjahr. Außerdem benötigen Hochbeete reichliche Wassergaben, vor allem im Hochsommer. Trocknet es aus, wird das günstige Klima unterbrochen, da sich der Boden verhärtet und sich das Bodenleben drastisch reduziert.

Bepflanzung eines Hochbeetes

Ein Hochbeet sollte vor allem mit jenen Pflanzen bestückt werden, die auf einem herkömmlichen Flachbeet nur mäßig oder gar nicht wachsen. Dazu zählen viele Gemüsesorten, aber auch Ziergehölze wie beispielsweise Rosen. Sehr gut zur Bepflanzung eignen sich verschiedene Kräuter oder Kohlsorten, aber auch schnell wachsende Gemüsesorten und Salate wie Rucola, Kopfsalat entwickeln sich gut im Hochbeet. So kann das Beet in verschiedene Regionen unterteilt werden, damit beispielsweise auch die Fruchtfolge eingehalten werden kann, um Erträge zu sichern. Verzichtet werden sollte hingegen auf hochwachsende Pflanzen, da sich dann vielfach die Ernte als recht schwierig gestalten könnte (zum Beispiel bei Stangenbohnen oder Tomaten).
In den ersten beiden Jahren sollten vorrangig stark zehrende Pflanzen angebaut werden, da das Hochbeet dann noch über genügend Reserven verfügt.

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