Mistbeet Warmbeet

Mistbeet – Aufbau und Pflege

Ein Mistbeet (auch Warmbeet) ist eine gute Alternative zu einem beheizten Gewächshaus, das zur Anzucht von Gemüsepflanzen oder Blumen im zeitigen Frühjahr dient. In einem Mistbeet nutzt man die wärmenden Eigenschaften von Pferde- oder Eselsmist, der früher schon als Auslage für Ställe diente und Tieren im Winter als Unterkunft diente. Schweine- und Kuhmist hingegen gibt keine Wärme ab, zählt zum kalten Mist und sollte daher nicht für ein Mistbeet verwendet werden.
Während des Verrottungsvorgangs des Mists wird Wärme abgegeben, sodass vor allem Frühbeetkästen mit natürlicher Wärme viel früher zur Anzucht genutzt werden können als herkömmliche Frühbeete. Ebenfalls wärmenden Charakter haben übrigens Hochbeete und Hügelbeete, die ebenfalls zu den Warmbeeten zählen.

Vorteile und Nachteile eines Mistbeetes

Mistbeet Warmbeet
Dank der durch Verrottung entstehenden Wärme, können mit einem Mistbeet Pflanzen vorgezogen werden.

Ein Mistbeet kann meist kostenneutral angelegt werden. Das ist dann der Fall, wenn bereits ein Frühbeet existiert und der Pferdemist kostenlos von einem Pferdehalter oder Reiterhof abgegeben wird. Hinweis: Oftmals findet sich Pferdemist auch kostenlos zur Abgabe an Selbstabholer in Kleinanzeigen in Wochenzeitungen oder auf entsprechenden Plattformen im Internet.

Aufgrund der wärmenden Eigenschaften des Mists kann eine Anzucht von Gemüse- oder Blühpflanzen noch zeitiger vorgenommen werden als sonst. Vielfach kann man dann mit der Anzucht bereits Anfang März beginnen, sodass erste Pflanzen im April oder Mai schon sehr kräftig sind und ins Freiland ausgesetzt werden können. Zudem kann auf ein beheiztes Gewächshaus oder auf die Anzuchtkästen auf der Fensterbank dann verzichtet werden.

Lediglich der Transport gestaltet sich manchmal etwas schwierig, da zum Teil einige Wege zu einem Reiterhof zurückzulegen sind und der Pferdemist transportiert werden muss. Außerdem muss anfangs mit eventueller Geruchsbelästigung umgegangen werden, sodass vor allem Nachbarn häufig über eine vorherige Information hinsichtlich ungewöhnlicher Gerüche dankbar sind.

 

Anlage eines Warmbeets

Mistbeet WarmbeetEin bereits bestehender Frühbeetkasten ist bestens für ein Warmbeet geeignet. Dieses wird etwa vierzig Zentimeter tief ausgehoben, um Anfang März das Beet mit frischem Pferdemist bis zum oberen Rand aufzufüllen. Das geschieht mit einer Mistgabel, um eventuell vorhandene Brocken zu zerkleinern und den Mist gleichmäßig zu verteilen. Anschließend wird der Mist festgetreten, ausreichend gegossen und eine etwa acht Zentimeter dicke Schicht feinen Komposts oder guter Gartenerde aufgetragen. Anschließend wird das Beet mit den vorhandenen Fenstern zugedeckt und muss fünf Tage ruhen. Nach fünf Tagen kann mit der Aussaat oder Bepflanzung begonnen werden.

Pflege und Betrieb eines Mistbeetes

Ein Mistbeet, das bereits im zeitigen Frühjahr betrieben wird, ist bis zu minus sechs Grad Celsius frostsicher. Wer jedoch unsicher ist, kann das Beet zusätzlich vor starken Frösten durch Abdecken schützen.

An frostfreien, warmen Tagen sollte das Beet häufig kurzzeitig gelüftet werden. Gegossen werden sollte nur mäßig und erst dann, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Zudem sollte dies vorrangig vormittags geschehen, damit sich das Wasser bis zur Nacht ausreichend erwärmen kann.

Das Mistbeet kann zudem im Sommer zur Kultivierung empfindlicher Pflanzen wie Auberginen und Melonen genutzt werden. Im Spätherbst kann der bis dahin verrottete Mist als Düngergabe für Freilandbeete Verwendung finden.

Bepflanzung eines Mistbeetes

Ab März können nahezu alle gängigen Gemüsepflanzen, die eine längere Wachstumsphase benötigen, oder Blumen im Wärmebeet ausgesät werden. Es empfiehlt sich eine Aussaat in Kästen, die in das Mistbeet gestellt werden, damit schneller wachsende Pflanzen schon pikiert und im Beet weiterkultiviert werden können. Weniger geeignet sind hingegen Gemüsesorten, die an Ort und Stelle ausgesät und auch geerntet werden. Auch einige einjährige Blumen zählen dazu. Nähere Angaben zur Eignung hinsichtlich einer Frühbeetkultur enthalten die meisten Saatpackungen.

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