Steppenkerzen (Eremurus robustus), auch bekannt als Riesen-Steppenkerzen oder Kleopatranadel, gehören zur Familie der Grasbaumgewächse. Sie sind ursprünglich im asiatischen Raum beheimatet.
Steppenkerzen gelten als ausdauernde, krautige Staudenpflanzen, die mühelos auch harte Winter bei bis zu minus achtzehn Grad Celsius überstehen. Sie erreichen Wuchshöhen von bis zu drei Metern. Ihre Laubblätter sind graugrün und gekielt.
Beeindruckend wirken die Steppenkerzen jedoch während der Blütezeit zwischen Juni und Juli. Dann zeigen sie bis zu dreißig Zentimeter, mit traubig angesetzten Einzelblüten, lange Blütenstände in den Farben Rosa-Weiß oder Apricot.
In einem Staudenbeet in Gemeinschaft mit weiteren Stauden und Gräsern, wie beispielsweise Pampasgras, Blauschwingel, Schwertlilien, Wahren Bärenklau, Margeriten oder gelben oder purpur Sonnenhut, kann sie das Bild als Hintergrundpflanze bereichern und abrunden.
Steppenkerzen neigen nach einigen Jahren dazu, andere Pflanzen aufgrund ihrer interirdischen Rhizome zu verdrängen und sich stark auszubreiten. Deshalb sollte von Zeit zu Zeit eine Teilung oder Verjüngung der Staude vorgenommen werden.
Pflanzung und Standort
Besonders bevorzugt werden von der Riesen-Steppenkerze sonnige, windgeschützte Standorte. Aufgrund ihrer hohen Blütenstängel sollte die Pflanze deshalb vor einer Hauswand, einer Hecke oder einem Zaun platziert werden.
Zudem sollten die sehr hohen Stängel zur Sicherheit angebunden werden. Steht sie hingegen frei, wird starker Wind die Blütenstängel schnell abbrechen lassen.
Gepflanzt werden Steppenkerzen vorrangig im Herbst, da sie als Kaltkeimer leichte Fröste für den Austrieb im Frühjahr benötigen. Sie sollten in ein Pflanzloch in normale, durchlässige Gartenerde gesetzt werden, die der Größe ihres Ballens entsprechen. Die Abstände zwischen einzelnen Stauden sollten circa einen Meter betragen. Als Winterschutz nach der Pflanzung können Reisigzweige dienen, die locker die gesamte Pflanze bedecken.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Sobald die Steppenkerze austreibt, kann mit dem mäßigen Gießen begonnen werden. Eine Anschubdüngung mit Langzeitblütendünger im Frühjahr erweist sich als günstig für eine zahlreiche Blütenbildung.
Zeigen sich erste Blütenstängel, sollten diese eine zusätzliche Stütze mittels eines Stabes erhalten.
Sofort nach der Blüte sollte die Pflanze zurückgeschnitten werden, damit sie Kraft für das nächste Jahr sammeln kann. Die Düngung sollte eingestellt und die Wassergaben reduziert werden.
Häufig werden im ersten Jahr nur ein oder wenige Blütenstängel hervorgebracht. Bei richtiger Pflege und einem idealen Standort werden sich jedoch von Jahr zu Jahr immer mehr imposante Blüten zeigen. Deshalb sollte die Riesensteppenkerze auch einige Jahre in Ruhe wachsen dürfen. Wird sie umgepflanzt, zeigen sich im nächsten Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit keine Blüten.
Erst dann, wenn die Staude andere Pflanzen verdrängt oder zu groß geworden ist, wird es Zeit für eine Verjüngung oder Teilung. Dazu wird mit einem Spaten die Staude vor Ort geteilt und das nicht gewollte Stück entfernt. Entweder, das abgetrennte Teilstück wird erneut an anderer Stelle eingepflanzt, oder es wird kompost. Das entstandene Loch kann anschließend mit Erde oder Kompost aufgefüllt werden.
Wer sich diese Arbeit ersparen möchte, kann auch sofort nach dem Sichtbarwerden von Tochter- und Brutpflanzen diese entfernen.
Als Winterschutz eignen sich Reisigzweige oder auch eine Mischung aus Mulch und Vlies. Der Winterschutz sollte erst nach den letzten Frösten entfernt werden, da die Steppenkerze bereits im März austreibt und junge Triebe geschützt werden müssen.
Krankheiten und Schädlinge
Steppenkerzen zeigen sich gegenüber Krankheiten zumeist resistent. Sie vertragen jedoch keine Staunässe, die zu Fäulnis im Wurzelbereich und zum Absterben der gesamten Staude führen können. Ist der Boden stark verdichtet, sollte er mit Kies durchlässiger gemacht werden. Außerdem ist es ratsam, den Boden regelmäßig gründlich zu lockern.
In manchen Jahren sind vor allem Schnecken ab dem Frühjahr sehr aktiv und können sich auch an dem frischen Grün der Steppenkerzen zu schaffen machen. Dann ist Vorbeugung gegen den unschönen Fraß die beste Variante. Hierfür eignet sich Schneckenkorn, das um die Pflanze aufgebracht wird, hervorragend. Auch das Absammeln sowie Schneckenzäune versprechen Abhilfe. Von Bierfallen hingegen ist abzuraten, da die Tiere damit nur unnötig angelockt werden.
Auch Engerlinge oder Wühlmäuse laben sich gern an den Wurzeln der Steppenkerzen. Gegen Wühlmäuse helfen entweder Katzen oder in der Nähe aufgestellte Fallen.
Kommen Engerlinge zum Vorschein, zum Beispiel bei der Bodenlockerung, sollten diese abgesammelt und an einen anderen Ort verbracht werden.