Der Blauschwingel (Festuca cinerea) wird auch als Bärenfellgras bezeichnet und gehört zur Familie der Süßgräser. Der Name weist bereits auf die Färbung der Gräser hin, welche für den Blauschwingel charakteristisch sind.
Blauschwingel ist eine mehrjährige Staude, die kugelig wächst und dabei zarte blaugraue Gräser ausbildet. Er wird etwa zwanzig bis dreißig Zentimeter hoch. Je karger der Boden ist, desto stärker ist die Blaufärbung der Gräser.
Blauschwingel ist sehr anspruchslos und besonders zur Bepflanzung auf trockenen Flächen, in Steingärten, an Hängen oder als Rasenersatz geeignet. Inmitten anderer Ziergräser, wie beispielsweise Federgras, oder im Zusammenspiel mit Lavendel, Hauswurzen oder Grasnelken setzt er schöne farbliche Akzente.
Als Rasenersatz bietet er sich an besonders trockenen oder schwer zugänglichen Stellen sehr gut an. Der Vorteil besteht dann darin, dass er gedeiht, ohne gemäht oder geschnitten werden zu müssen.
Zwischen Juni und Juli bildet er unscheinbare Blüten aus, die zur Ausbreitung der Staude dienen.
Blauschwingel ist winterhart und kann einige Jahre überdauern.
Pflanzung und Standort
Blauschwingel benötigt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Er kann auch an besonders trockenen Stellen ohne direkte Regeneinwirkung oder in Hanglage ohne ganztägig pralle Sonne gesetzt werden. Der Boden sollte möglichst wenig Nährstoffe, Humus oder Torf enthalten und vor allem gut durchlässig sein. Ist der Boden zu nährstoffreich, bildet er seine typische blaue Farbe nicht aus und gedeiht nicht.
Gepflanzt werden kann Blauschwingel zwischen März und Oktober. Nur wenn es zu kalt ist, wächst er nicht an. Wird er als Rasenersatz angepflanzt, sollten für einen Quadratmeter sechs bis acht Pflanzen gerechnet werden. Bei der Pflanzung muss beachtet werden, dass die Basis des Grases an der Oberfläche sichtbar bleibt.
Pflege und Düngung
Der Blauschwingel gilt als sehr pflegeleicht, wenn er einen günstigen Standort erhalten hat. Er muss nicht gegossen und vor allem nicht gedüngt werden, da diese Vorgänge nicht förderlich für sein Wachstum sind.
Wenn das Bärenfellgras im Sommer seine unscheinbaren Blüten ausbildet, kann der Wind die sich entwickelnden, kleinen Samenkörner weitertragen. Wer das nicht wünscht, sollte aufmerksam auf die Blüte achten und diese dann wegschneiden.
Über den Winter verliert das Gras häufig seine Farbe und geht in ein Aschgrau über. Manche Gärtner schneiden die Büschel im Frühjahr vor dem Neuaustrieb bodennah herunter. Das ist allerdings nicht unbedingt nötig, da er sich an günstigen Standorten durchaus selbst regeneriert.
In sehr rauen Lagen mit starken Frösten sollten junge Pflanzen einen Winterschutz aus Laub und Reisig erhalten. Gleiches gilt für Blauschwingel, der in Schalen oder Kübeln kultiviert wird.
Vermehrug von Blauschwingel
Die Vermehrung von Blauschwingel kann im Frühjahr durch Teilung der Staude vorgenommen werden. Dazu werden große Horste mit einem Spaten geteilt und die Teilstücke andernorts erneut eingesetzt.
Eine Vermehrung durch Samen, die dem Bärenfellgras im Sommer entnommen wurden, ist im zeitigen Frühjahr möglich, kann aber zu nicht sortenreinen Jungpflanzen führen. Diese sehen häufig anders als die Mutterpflanze aus. Empfehlenswerter ist dann, Saatgut aus dem Fachhandel zu verwenden.
Die Samen werden in kleinen Töpfen ausgesät und nur wenig oder gar nicht mit Erde bedeckt, da sie Lichtkeimer sind. Es ist ratsam, die Töpfe mit einer Folie abzudecken, die täglich jedoch auch kurzzeitig entfernt werden muss, um Schimmelbildung vorzubeugen. Es wird nur wenig gegossen. Sind die ersten Keimblätter sichtbar, müssen die Jungpflanzen pikiert und in Einzeltöpfe gesetzt werden. Im Sommer sollten die Jungpflanzen ihren Standort im Freien erhalten, damit sie vor den kalten Tagen noch gut anwachsen können.
Krankheiten und Schädlinge
Für den Blauschwingel sind weder Krankheiten noch Schädlinge von Bedeutung.