Engerling

Engerlinge

Als Engerlinge werden die Käferlarven bestimmter Blatthornkäfer (Scarabaeoidea) bezeichnet. Dazu zählen Mai-, Juni– und Gartenlaubkäfer, die als Schädlinge gelten, aber auch Rosen– und Nashornkäfer, die durch die Aufnahme in die Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Tierarten gehören. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es daher verboten, Rosen- oder Nashornkäfer zu fangen, ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen oder ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu zerstören oder zu beseitigen.

Engerling
Auf Engerlinge stößt man häufig bei der Gartenarbeit.

Engerlinge erreichen in ihrem Larvenstadium, das zwischen zwei und vier Jahren andauern kann, eine Länge von bis zu sieben Zentimetern. Sie sind dick und rund und ihre Färbung kann zwischen Grau, Braun oder Gelb variieren. Der Kopf sowie die Beine sind meist dunkler.

Engerlinge leben im Boden. Vorerst ernähren sich die jungen Engerlinge von reichlich Humus und zarten Wurzeln. Im Laufe der Entwicklung reicht dies jedoch nicht mehr aus, sodass Engerlinge kurz vor der Wandlung zum ausgewachsenen Käfer sich fast ausschließlich von Baumwurzeln ernähren.

Das Auffinden von Engerlingen gilt als schwierig. Meist werden sie nur zufällig beim Umgraben des Bodens entdeckt oder es sterben ohne ersichtlichen Grund plötzlich sogar große Bäume ab. Ein starker Befall von Engerlingen kann sogar dazu führen, dass sehr große Bäume, wie beispielsweise Buchen, plötzlich absterben, da die Engerlinge durch verstärkten Wurzelfraß dem Baum eine wichtige Lebensgrundlage entziehen.

Engerlinge treten verstärkt an solchen Stellen im Garten auf, an denen selbst nachts eine Lichtquelle vorhanden ist. Vor allem Juni- und Maikäfer suchen diese Lichtquellen auf, um dort ihre Eier abzulegen, aus denen sich schließlich Engerlinge entwickeln. Auch in ungepflegten, vernachlässigten Gärten mit stark wurzelverwachsener Erde treten Engerlinge häufig auf, da sie hier reichlich Nahrung vorfinden. Auch in Hochbeeten tummeln sich gerne Engerlinge und können dort Schaden an den Gemüsepflanzen anrichten.

Biologische Bekämpfung und Hausmittel

Da die Käfer dämmerungsaktive Tiere sind, trifft man sie fliegend vor allem früh und abends an. Werden zwischen April und Juni viele fliegende Käfer wahrgenommen, ist eine Vorbeugung hinsichtlich eines Befalls die beste Methode, sich vor starkem Auftreten von Engerlingen in den Folgejahren zu schützen. Lichtquellen sollten daher während dieses Zeitraums, wenn möglich, abgeschaltet werden.

Ist dies nicht möglich, weil beispielsweise Straßenlaternen in der Nähe des Gartens stehen, können weitere Maßnahmen zur Vorbeugung ergriffen werden. Dazu zählt zum Beispiel das Eingraben von Eimern in der Nähe der Lichtquelle, die mit Humus oder Pferdemist bis circa vier Zentimeter unterhalb des Randes gefüllt sind. Der spezielle Geruch lockt die Käfer an und mit etwas Glück legen sie dort ihre Eier ab. Es empfiehlt sich, den Eimer mithilfe von Steinen zu markieren, um ihn im nächsten Jahr wiederzufinden. Lassen sich im darauffolgenden Jahr Engerlinge im Eimer finden, so sollte die Art bestimmt und entsprechend gehandelt werden. Handelt es sich um Schädlinge, sollten diese etwas entfernt, beispielsweise in einem Wald, ausgesetzt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist das Einbringen von Drahtschutzgittern an besonders prädestinierten Stellen. Auch das tiefe Eingraben von Rasenkantensteinen kann eine unterirdische Ausbreitung von Engerlingen im Garten verhindern.

Zur Vorbeugung gegen Engerlinge ist es zudem ratsam, eine gründliche Rasen- und Gartenpflege bereits im zeitigen Frühjahr zu betreiben. Vor allem verfilzte Rasenflächen gelten als wahres Eldorado für Engerlinge, da sich hier viel Wurzelwerk befindet. Es empfiehlt sich daher die Lüftung des Rasens oder das Vertikutieren im Frühjahr. Auch Unkraut in Beeten und Rabatten sollte regelmäßig gejätet werden. Empfehlenswert ist außerdem die gründliche Lockerung oder das Umgraben der Gartenerde bereits im Frühjahr. Dies alles sind Maßnahmen, die Engerlingen die Lebensgrundlage weitgehend entziehen.

Ist ein wiederkehrender Befall zu befürchten, kann auch eine Ecke im Garten naturbelassen sein. Dies fördert die Ansiedlung von Igeln, bei denen Engerlinge weit oben auf dem Speiseplan stehen. Auch Hecken oder Büsche, in denen Vögel in Ruhe nisten können, sind willkommen. Etliche Vögel vertilgen ebenso sehr gern Engerlinge.

Liegt die Vermutung eines Engerlingbefalls nahe, kann die entsprechende Stelle mit Wasser stark aufgeschwemmt werden. Das treibt die Engerlinge an die Erdoberfläche, sodass sie dann auch abgesammelt und umgesetzt werden können.

Chemische Behandlung

Eine Verwendung von Insektiziden ist, im privaten Garten, in den meisten Fällen nicht notwendig.

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