Der Oleander (Nerium oleander), auch als Rosenlorbeer bezeichnet, gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und ist vor allem im Mittelmeerraum häufig verbreitet. Hier wächst er vor allem an Ufern, da er einen sehr hohen Wasserbedarf benötigt, um reichhaltig zu blühen.
Der Oleander gilt als eine der beliebtesten Kübelpflanzen bei uns. Er wächst aufrecht, verzweigt sich gut und bildet an günstigen Standorten in der Zeit von Juni bis September zahlreiche, in Trugdolden angeordnete fünfzählige Blüten in vielen Varianten von Weiß, über Rosa, Violett, Rot bis hin zu einer gelben Färbung.
Der immergrüne Strauch zeigt viele dunkelgrüne, längliche, lanzettförmige, quirlig angeordnete Blätter an kurzen Stielen, die etwa sechs bis zehn Zentimeter lang werden. Nicht selten erreicht ein Oleander im Kübel stattliche Ausmaße von über einem Meter in Höhe und Breite. Bei guter Pflege kann Rosenlorbeer mehrere Jahre alt werden und immer mehr Blüten ausbilden.
Allerdings ist bei der Anschaffung eines Oleanders zu bedenken, dass er in allen Teilen stark giftig ist. Insbesondere bei Kindern und Haustieren ist daher besondere Vorsicht geboten.
Pflanzung und Standort des Oleanders
Oleander bevorzugen warme, helle sowie wind- und regengeschützte Standorte. So ist es günstig, an der Ost- oder Südseite des Hauses einen geeigneten Standort zu suchen, an dem er hell und trotzdem geschützt steht.
Weiterhin empfiehlt es sich, normale Blumenerde mit reichlich Torfmull aufzubereiten, da der Oleander dann am besten gedeiht. Kübel oder Töpfe sollten dem Ballen ausreichend Platz bieten, sodass auf ein jährliches Umtopfen verzichtet werden kann.
Die beste Pflanzzeit sowie auch für das Umtopfen ist das Frühjahr in der Zeit von März bis Mai.
Neben anderen beliebten Kübelpflanzen wie zum Beispiel Olivenbaum, Zitrusbaum, Orangenbaum oder Engelstrompete verleiht ein Oleander der Umgebung ein mediterranes Flair und erfreut zusätzlich wegen seiner zahlreichen Blüten den Betrachter. Sehr schön ist auch die Kombination mit Lavendel anzusehen.
Pflege und Düngung
Oleander muss reichlich gegossen werden, vor allem in der Vegetationszeit. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Ballen niemals vollständig austrocknet, da er ansonsten recht schnell viele Blätter verliert und keine Blüten ausbildet. Hierfür kann sowohl Regenwasser als auch Leitungswasser genutzt werden.
Es empfiehlt sich zudem, den Oleander mit einem Langzeitdünger zu versorgen, da er einen hohen Nährstoffbedarf hat. Wer lieber herkömmlichen Dünger benutzt, sollte den Oleander deshalb wöchentlich von April bis August damit versorgen.
Da der Oleander nicht winterhart ist und auf Temperaturen unter null Grad Celsius meist empfindlich reagiert, sollte er spätestens dann ins Haus geholt werden, wenn sich längere Frostperioden ankündigen. Überwintern sollte er hell, allerdings in einem ungeheizten Raum. Die günstigsten Temperaturen liegen zwischen null und zehn Grad Celsius.
In dieser Ruhephase sollte der Rosenlorbeer nur mäßig gegossen werden. Staunässe ist außerdem zu vermeiden, da diese den Schädlingsbefall begünstigt.
Beginnt die Vegetationsperiode, sollte der Oleander nur langsam an das Freiland gewöhnt werden. So ist es zu empfehlen, ihm vorerst einen schattigen Platz zu geben, damit er sich langsam an die steigenden Temperaturen gewöhnen kann.
Schnitt und Vermehrung des Oleanders
Vor allem ältere Exemplare verkahlen mit der Zeit und müssen spätestens dann radikal zurückgeschnitten werden. Das kann man vermeiden, in dem der Oleander einem regelmäßigen Auslichtungsschnitt nach der Blüte unterzogen wird.
Die Vermehrung gestaltet sich mit Triebstecklingen recht einfach. Hierfür schneidet man nach der Blüte einen kräftigen Trieb ab und stellt ihn etwa fünf Zentimeter tief ins Wasser. Nach etwa vier Wochen beginnt der Trieb Wurzeln zu entwickeln. Sind diese circa zwei Zentimeter lang, kann der Steckling in einen Topf mit Erde eingepflanzt und weiterkultiviert werden.
Krankheiten und Schädlinge
Häufig werden Oleander von Schädlingen heimgesucht. Dazu zählen Blatt– und Schildläuse, Oleanderkrebs sowie Schmierläuse.
Oleanderkrebs zeigt sich durch wulstartige, blumenkohlähnliche Ausstülpungen an den Ästen. Hier hilft nur das Herausschneiden kranker Teile oder der radikale Rückschnitt bis ins gesunde Holz.
Läusen, die vor allem in der Winterzeit auftreten, beugt man mit nur mäßigen Wassergaben und einer angemessenen Umgebungstemperatur vor. Ist die Pflanze trotzdem befallen, hilft manchmal Schmierseifenlösung oder das Sprühen mit Ackerschachtelhalm– oder Wermutbrühe. Ist dies nicht erfolgreich, müssen Pflanzensprays aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen.