Blattläuse (Aphidoidea) gehören zur Klasse der Insekten und sind in Mitteleuropa mit etwa achthundertfünfzig Arten vertreten, so z.B. auch als Schwarze Bohnenlaus.
Sie sind saugende Insekten mit wenigen Millimetern Größe, die sich von kohlehydratreichen Pflanzensäften mithilfe eines Stechrüssels vor allem im Frühjahr und Frühsommer ernähren. Aufgrund der in den Säften enthaltenen Aminosäuren scheiden sie große Mengen der zuckerhaltigen Lösung (Honigtau) wieder aus. Diese hinterlassen klebrige Blätter, vor allem auf der Blattunterseite, die sich später einrollen oder verkrüppeln können. Auch Triebe und Knospen werden befallen und verkümmern zusehends. Zudem locken die Ausscheidungen vor allem weitere Insekten (z.B. Ameisen) an und bilden eine Grundlage für die Entstehung von Pilzen, wie etwa Rußtau.
Blattläuse pflanzen sich rasant über die sogenannte Jungfernzeugung fort. Bis zu fünf neue Blattläuse können täglich schlüpfen, sodass es mancherorts schnell zu einer Überpopulation kommen kann.
Blattläuse können überwintern und sind an nahezu allen Gehölzen, Hecken und Sträuchern und Zierpflanzen zu finden. Besonders oft werden Rosen heimgesucht, aber auch Weiden, Obstbäume, Spiersträucher und viele blühenden Pflanzen sowie Gemüse wie zum Beispiel Paprika werden von den Blattläusen nicht verschont.
Biologische Bekämpfung und Hausmittel
Vorbeugend kann man gefährdete Pflanzen im zeitigen Frühjahr gegen einen Blattlausbefall mit einem Sud aus Knoblauch spritzen. Dazu werden etwa zehn Zehen auf fünf Liter Wasser circa zwanzig Minuten aufgekocht und einen Tag zugedeckt stehengelassen. Anschließend werden vor allem die Blattunterseiten sowie die Triebe sorgfältig besprüht. Der Vorgang sollte etwa wöchentlich wiederholt werden.
Ein sehr guter vorbeugender Schutz stellen Kulturschutznetze da. Durch ein feinmachisches Kulturschutznetz, werden die Läuse daran gehindert zur Pflanze zu kommen. So kann man einen Blattlausbefall vorbeugen.
Außerdem sorgen Marienkäfer, Schlupfwespen, Ohrwürmer sowie Florfliegen für die Vertilgung der Schädlinge. Daher sollte man in einem Garten sehr viele Blühpflanzen setzen, um den Nützlingen einen Unterschlupf zu bieten. Wer diese Nützlinge noch nicht in seinem Garten gesehen hat, kann diese käuflich erwerben und versuchen, sie heimisch werden zu lassen.
Bei Befall mit Blattläusen haben sich sowohl Schmierseifenlösung als auch Brennnesselsud bewährt. Auch Schwarzer Tee oder Neem-Produkte sind hilfreich gegen die schädlichen Sauger.
Ein aufgesprühter Film aus Rapsöl lässt die Larven und Läuse ersticken. Ebenso ist der harte Wasserstrahl hilfreich, wenn es die Konstitution der jeweiligen Pflanze zulässt.
Einige Gärtner schwören auf sogenannte Blattlausfänger. Die Idee ist, dass man den Blattläusen eine Opferpflanze anbietet, die sie gerne verspeisen. So lassen sie sich dann auf dieser nieder und befallen keine andere Pflanzen. Klingt in der Theorie gut. Wenn man die Läuse aber dann im Garten hat, hindert sie nichts dran sich weiter auszubreiten. Als Pflanze hierfür eignet sich sehr gut die Kapuzinerkresse.
Andere Gärtner schwören auf das Gegenteil von Blattlausfängern, also eher Blattlausvertreibern. Hier ist die Idee, dass einige Pflanzen durch Düfte oder ätherische Öle die Läuse vertreiben sollen. Immer wieder genannt wird in diesem Zusammenhang der Lavendel, Knoblauch und selten auch Anis.
Befallene Triebe oder Pflanzenteile sollten frühzeitig entfernt werden, um übersehene Tiere ebenfalls zu vernichten. Gleiches gilt für schwächliche und kränkliche Pflanzen. Auch sollte der verwendete Dünger im Garten wenig stickstoffbetont sein, da er Blattläuse förmlich anlockt. Gegen Ameisen sollte unbedingt auch etwas unternommen werden, da diese die Blattläuse besonders gern hegen und pflegen.
Chemische Behandlung
Der Handel bietet gegen Blattläuse vielerlei Mittel. Spezielle Insektizide können bei starkem Befall eingesetzt werden. Bei einem Blattlausbefall von Obst- und Gemüsepflanzen, sollte man eine Bekämpfung der Schädlinge erst einmal mit Hausmitteln (siehe oben) probieren.