Der Olivenbaum (Olea europaea), auch als Echter Ölbaum bezeichnet, gehört zur wie auch der Liguster oder die Forsythie zur Familie der Ölbaumgewächse und wird bereits seit dem 4. Jahrhundert vor Christus als Nutzpflanze kultiviert.
Er ist ein immergrüner Baum, dessen knorrige, verzweigte Äste ein charakteristisches Merkmal sind. Olivenbäume erreichen Wuchshöhen von bis zu drei Metern und können sehr alt werden. Einige Exemplare in Italien und Israel sind nach Schätzungen etwa eintausendsiebenhundert Jahre alt.
Die Blätter des Olivenbaums sind klein, länglich, spitz zulaufend, an der Oberseite graugrün und an der Unterseite silbrig-glänzend. An der Unterseite weisen die Blätter zudem kleine, sternförmige Schuppenhaare auf, die für die Wasserspeicherung zuständig sind und den Baum vor dem Austrocknen schützen.
Olivenbäume wachsen sehr langsam und verzweigen sich sehr stark. Die Rinde älterer Bäume ist stark rissig und von graugrüner Färbung.
Je nach Standort blühen Olivenbäume in der Zeit von Mai bis Ende Juni und bilden anschließend die beliebten Steinfrüchte aus. Ein Olivenbaum ist in einem Alter von etwa zwanzig Jahren am ertragreichsten.
Pflanzung und Standort von Oliven
Kleine Exemplare des Olivenbaums sind sehr kälteempfindlich und müssen bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius ins Haus gebracht werden. Daher sollten sie vorerst in Kübel oder Töpfe mit möglichst sandiger, lehmiger, kalkhaltiger, gut durchlässiger Erde gepflanzt werden.
Größere Bäume können zum Teil bei Temperaturen bis zu minus zwölf Grad Celsius in unseren Breiten auch im Freiland überwintern, wenn sie eingegraben sind.
Olivenbäume benötigen warme, vollsonnige Standorte, damit sie eine Vielzahl an Blüten und Früchten ausbilden. Es empfiehlt sich, mehrere Exemplare in Abständen von etwa einem Meter im Frühjahr zu pflanzen, da die Fremdbestäubung die Erträge häufig steigert, obwohl sich Olivenbäume auch selbst befruchten können.
Oliven können im Zusammenspiel mit anderen mediterranen Pflanzen wie etwa Zitrusbäumchen, Oleander oder Kumquat vor allem auf Terrassen oder an Teichen für ein südliches Ambiente sorgen. Auch in Einzelstellung bieten sie ein attraktives Bild.
Pflege und Düngung
Olivenbäume benötigen im Freiland sehr wenig Pflege. Lange Trockenperioden sind sie aufgrund ihrer Herkunft gewohnt, wobei sie trotzdem in langen Trockenperioden zeitweise gegossen werden sollten.
Sind in rauen Lagen starke Fröste unter minus zehn Grad Celsius zu erwarten, ist ein zusätzlicher Winterschutz angebracht. Hier leistet ein dünnes Flies gute Dienste.
Olivenbäumchen im Topf oder Kübel sollten im Kalthaus bei Temperaturen von zehn bis zwölf Grad Celsius überwintern. Auch dann wird nur sehr wenig gegossen, um Schädlingen keinen Raum zu bieten. Überschüssiges Wasser sollte deshalb auch ständig entfernt werden.
Gedüngt werden Oliven im Frühjahr mit einem herkömmlichen Volldünger. Danach sind keine weiteren Düngergaben notwendig.
Ein Schnitt ist nur selten notwendig, wobei Olivenbäume aufgrund ihrer verzweigten Wuchsform und ihrer kleinen Blätter hervorragend für Formschnitte geeignet sind. Rückschnitte verträgt er sehr gut, wobei er dann weniger blüht und damit weniger Erträge hervorbringt. Ein Schnitt sollte daher im Abstand von zwei Jahren an einem warmen Tag ausgeführt werden. Dabei sollte man sich auf das Auslichten beschränken, wenn ein großer Olivenbaum gewünscht wird.
Ernte und Vermehrung
Unreife Oliven sind grün, während der Reifegrad dann erreicht ist, wenn die Steinfrucht eine schwarz-braune Färbung angenommen hat. Je nach Wärme und Sonneneinstrahlung ist dies in unseren Breiten zum Teil recht unterschiedlich. So können in einigen Regionen bereits im August die ersten Früchte reifen, während in anderen Regionen erst im September einige reife Exemplare zu finden sind.
Die Vermehrung kann mit den reifen Früchten vorgenommen werden. Hierfür wird eine Frucht in einen Topf mit gut drainierter Erde gesteckt. Nach nur wenigen Tagen ist der Keimling zu sehen, der dann weiterkultiviert werden kann.
Krankheiten und Schädlinge des Olivenbaums
Insbesondere Kübelexemplare werden vor allem im Winter an zu nassem Standort von Schädlingen heimgesucht. Spinnmilben oder Olivenfliegen, aber auch Wurzelfäule sind dabei die häufigsten Ursachen für das Kränkeln der Pflanze.
Vor allem bei der Olivenfliege sollte darauf geachtet werden, ob sie ihre Eier auf den reifen Früchten abgelegt hat. Befallene Früchte müssen dann sorgfältig entfernt werden, um einer Verbreitung des Schädlings vorzubeugen.
Eine Wurzelfäule wird vielfach aufgrund zu hoher Feuchtigkeit und zu warmer Temperaturen hervorgerufen. Dann beginnen die Blätter zu welken, fallen ab und schließlich geht die Pflanze ein. Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, wenig zu gießen sowie keine zu hohen Umgebungstemperaturen zuzulassen.