Hortensien Hydrangea rosa

Hortensien düngen

Mit ihren riesigen Blüten und langer Blühzeit, überzeugen Hortensien (Hydrangea) immer wieder aufs neue. Kein Wunder dass sie in so vielen Gärten anzutreffen sind. Damit die Pflanzen so schön blühen benötigen sie ausreichend Nährstoffe.

Die Pflege von Hortensien ist eigentlich recht einfach: Die Sträucher benötigen wie alle Gartenpflanzen für ein prächtiges Blatt- und Blütenwachstum Wasser, Pflege und einen ausreichenden Nährstoffgehalt.

Damit die Hortensienpflanze über längere Zeit an einem Standort optimal mit Nährstoffen versorgt wird und der pH-Wert stimmt, muss sie regelmäßig richtig gedüngt werden. Die Angaben und Tipps in diesem Beitrag gelten für Kletterhortensien, Bauernhortensien, Rispenhortensien, Ballen- oder Tellerhortensien und alle anderen Sorten.

Wann Hortensien düngen?

Der optimale Zeitpunkt zum Düngen ist das Frühjahr. Gedüngt wird vor dem Beginn der Wachstumsphase, damit der Nährstoffbedarf der Hortensie beim Wachsen gedeckt ist. Wird das Düngen im Frühjahr vergessen, kann noch bis Mitte oder Ende Juli Dünger zugegeben werden. Organische Dünger wie Hornspäne und Rinderdung können noch einmal im Sommer nachgedüngt werden. Vor dem Überwintern wird keine Düngung vorgenommen.

Wie sollte Dünger für Hortensien (Hydrangea) zusammengestellt sein?

Für ein optimales Wachstum und wunderschöne Blüten bevorzugen Hortensien einen sauren Boden. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 6,2 liegen. Bei Blauen Hortensien sogar noch niedriger (siehe weiter unten). Der pH-Wert des Gartenboden lässt sich mittels eines einfachen pH-Test bestimmen.

Der optimale Dünger sollte also den pH-Wert des Bodens nicht heben, sondern eher senken.

Für die Auswahl eines Düngers ist die Zusammensetzung von Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK) relevant. Bewährt haben sich für die Hortensiendüngung ein hoher Stickstoff- (N) und Kaliumgehalt (K), dafür aber weniger Phosphor (P). Stickstoff und Kalium sorgen im Hortensiendünger für ein gutes Wachstum von Blättern und Blüten. Der niedrige Phosphorgehalt soll sicherstellen, dass der Boden sauer bleibt.

Aus diesem Grund ist es nicht sinnvoll Hortensien mit normalen Dünger für Garten, Zierpflanzen oder Stauden zu düngen. Auch das bei einigen Hobbygärtnern beliebte Blaukorn ist als Dünger nicht geeignet. Bei Blaukorn ist der Phosphor-Anteil für Hortensien viel zu hoch.

Hortensiendünger

Die einfachste Art um Hortensien zu Düngen und den Boden sauer zu halten, ist das Einbringen von speziellem Hortensiendünger. Dieser Volldünger wird einfach nach Anleitung auf das Wurzelwerk der Pflanze gestreut und etwas in die Erde eingearbeitet. Hortensiendünger gibt es im Fachhandel in unterschiedlichen Varianten.

Recht bequem ist die Zugabe von Hortensienflüssigdünger, welcher einfach ins Gießwasser zugegeben wird. Flüssigdünger wird, aufgrund der einfachen Dosierung, gerne bei Hortensien verwendet, die in einem Kübel wachsen. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Düngergaben regelmäßig erfolgen müssen. Da Kübelpflanzen aber sowieso häufig Wasser erhalten, ist dies nur ein kleiner Nachteil.

Eine weitere Alternative sind Dünger in Pulver oder Granulatform. Auch diese Hortensiendünger lassen sich recht einfach, nach Herstellerangabe, dosieren. Granulatdünger geben ihre Wirk- und Nährstoffe in der Regel über einen längeren Zeitraum an das Substrat ab, so dass nur einmal im Frühling gedüngt werden muss. Insbesondere für im Garten gepflanzten Hortensien ist dies eine sehr bequeme Lösung.

Wer schon Dünger für Rhododendron besitzt, kann übrigens auch diesen für Hortensien verwenden, da Azaleen, Rhododendren und Hortensien die gleichen Anforderungen (NPK) an den Dünger stellen.

Spezialdünger: Dünger für Blaue Hortensien

Hortensien blauEin Spezialfall ist das Düngen von Hortensien mit blauer Blütenfarbe. Der Dünger für die Blaufärbung enthält neben den notwendigen Nährstoffen auch noch Kalialaun (Alaun) oder Aluminiumsulfat. Diese Aluminium-Verbindungen sorgen dann dafür, dass sich Hortensienblüten blau färben und blühen. Blaue Hortensien benötigen einen noch saureren Boden als andersfarbige Sorten. Der pH-Wert sollte zwischen 5,2 und 5,5 liegen, um die blaue Blütenpracht zu gewährleisten.

Werden blaue Hortensien nicht mit dem passenden Blaumacher (Aluminium) versorgt, lässt die Blaufärbung nach. Die Blütenstände färben sich von Jahr zu Jahr immer weiter rosa oder grün, das schöne Hortensienblau geht verloren. Um eine optimale Blaufärbung der Hortensien zu gewährleisten, sollte mit der Düngung im März, vor dem Wachstum begonnen werden.

Düngen mit Rinderdung

Empfehlenswert ist auch die Düngung mit Rinderdung, da dieser sauer ist und damit den pH-Wert senkt. Neben dem natürlichen Vorkommen von Kuhdung, sind auch gekörnte Sorten oder Pellets im Handel erhältlich. Diese lassen sich recht einfach und sauber dosieren. Die Düngung mit Rinderdung bietet sich im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr an, denn der organische Dünger muss durch Bodenorganismen erst noch abgebaut und umgewandelt werden. Erfolgt die Düngung im Herbst, sind die Nährstoffe im Frühling für die Hortensienpflanze verfügbar. Im Sommer kann dann nochmals mit Dung nachgedüngt werden.

Hornspäne und Hornmehl

Ob nun Hornspäne oder Hornmehl, beide Dünger werden in vielen Gärten eingesetzt um Pflanzen mit viel Stickstoff zu versorgen. Wie der Name schon vermuten lässt, bestehen sie aus Rinderhörnern, aber auch Rinderhufen. Das ist zugegebenermaßen nicht jedermanns Sache.

Späne und Mehl unterscheiden sich nur in der Größe:

  • Hornspäne sind meist über 5 mm groß,
  • wohingegen das Mehl bei Korngrößen um einen Millimeter liegt.
  • In der Korngröße dazwischen liegt noch das Horngrieß, welcher aber nicht ganz so verbreitet ist wie Mehl oder Späne.

Die unterschiedliche Korngröße ist dafür verantwortlich wie schnell die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung stehen. Denn bevor die Hortensien darauf zugreifen können, müssen Bodenorganismen die gebundenen Nährstoffe erst in eine für Pflanzen verwertbare Form bringen. Je größer das Korn, desto länger dauert dieser Prozess. Daher wird das feinere Hornmehl eher als Direktdünger und die groben Hornspäne als Langzeitdünger eingesetzt.

Hornspäne beinhalten bis zu 15% Stickstoff, wohingegen Kalium und Phosphor unter 1% vertreten sind. Sie eignen sich daher auch für Hortensien, wobei der Phosphor- und insbesondere der Kalium-Anteil doch recht niedrig sind.

Weitere natürliche und organische Düngemittel

Neben Mineraldüngern und Hortensiendüngern aus dem Gartenhandel, gibt es noch natürliche Düngemittel, die ebenfalls Hortensien mit den notwendigen Nährstoffen versorgen können.

Kaffeesatz

Sehr beliebt bei Gärtnern ist das Düngen mit Kaffeesatz. Der Kaffeesatz wird über das Wurzelwerk der Hortensie verteilt und mit einer Gartenhacke vorsichtig in den Boden eingearbeitet. Dabei sollten die Wurzeln nicht beschädigt werden. Auch hier verarbeiten Bodenorganismen das alte Kaffeepulver zu verwertbaren Nährstoffen.

Laubkompost oder Nadelkompost

Neben Kaffeesatz, bieten sich noch Kompost aus Eichenlaub oder Nadeln an. Allerdings ist das nicht unbedingt eine praktikable Lösung, sofern keine Eichen oder Nadelbäume in der Nachbarschaft stehen. Die wenigsten Hobbygärtner dürften einen eigenen Laub- oder Nadelkompost ansetzt haben. Normaler Kompost liefert auch wichtige Nährstoffe, ist aber im Vergleich nicht so sauer.

Rindenmulch

Auch das Mulchen mit Rindenmulch wirkt sich positiv auf Pflanzen und Boden aus. Rindenmulch wird häufig dafür kritisiert, dass er den Gartenboden versauert. Bei Hortensien ist uns dieser Effekt aber recht. Ein weiterer Vorteil von Rindenmulch und Mulch generell ist, dass weniger Unkräuter um die Hortensie wachsen und der Boden nicht so schnell austrocknet und so länger feucht ist.

Übrigens, die organischen Materialien wie Kaffeesatz, Laubkompost oder Rindenmulch bieten sich auch zur Ergänzung und Bodenaufbereitung an, wenn auf fertigen Mineraldünger zurückgegriffen wird. Sie fördern ein gesundes Bodenklima und sind Nährgrundlage für Kleinstlebewesen, die den Boden locker und humos halten.

Nährstoffmangel bei Hortensien erkennen

Die Blätter und Triebe der Hortensie sollten saftig grün sein. Häufig sieht man in Gärten aber Hortensien mit hellgrünen oder gelblichen Blättern. Dies ist ein sicheres Anzeichen für einen Nährstoffmangel. Der Hydrangea fehlt Eisen, so dass kein Chlorophyll (Blattgrün) mehr gebildet werden kann. Man spricht von Chlorose (Eisenmangel). Bei Chlorose lässt das Grün der Hortensie nach und die Blätter, Triebe und Knospen werden gelblich, die Mangelerscheinung ist an den Pflanzen recht einfach zu erkennen.

Interessant ist, dass in den Böden meist genug Eisen vorzufinden ist, dieses aber der Hortensienpflanze nicht zur Verfügung steht. Grund ist ein zu hoher pH-Wert, welcher das Eisen bindet. Schnelle Abhilfe kann hier ein „saurer“ Hortensiendünger liefern. Langfristig helfen Laub-, Nadelkompost und Rindenmulch und das Gießen mit Regenwasser. Sollte trotz saurem Boden, die Symptome nicht besser werden, empfiehlt sich die Zugabe eines Eisendünger.

Auf einen Blick

  • Hortensien benötigen einen humosen und sauren Boden (pH 6,0 bis 6,2, Blaue Hortensien pH 5,2 bis 5,5).
  • Düngergaben im Frühjahr vor der Wachstumsphase, bis spätestens Juli.
  • Idealerweise wird Hortensiendünger verwendet, der viel Kalium und Stickstoffgehalt, dafür eine geringere Dosierung Phosphor.
  • Blaue Sorten benötigen Hortensiendünger mit einem Blaumacher (Aluminiumverbindung).
  • Organische Dünger (Kaffeesatz, Rinderdung, Rindenmulch, Laubkompost) ideal zur Bodenaufbereitung.

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