Die Gerbera bildet eine eigene Gattung innerhalb der Familie der Korbblütler. Daher sind ihr deutscher Name sowie die botanische Bezeichnung gleich.
Der Name bezieht sich auf den Botaniker und Mediziner Traugott Gerber, zu dessen Ehren sein Freund und Kollege Gronovius die bis dahin unter der Bezeichnung Äthiopische oder Afrikanische Aster bekannte Pflanze bezeichnete. Linné nahm sie ein Jahr nach der Entdeckung durch Gronovius im Jahr 1737 in seine Systematik auf.
Heimisch ist die Gerbera ursprünglich in den Tropen. Ihre etwa vierzig Arten sind vor allem in Afrika, in Madagaskar sowie im tropischen Asien in freier Natur zu bewundern. Bei uns gilt sie als beliebte Schnittblume, aber auch als Zimmerpflanze erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit.
Gerbera sind krautige Pflanzen. Das meist fiederteilige Laub wächst in grundständigen Rosetten. Die Blätter sind zum Teil behaart, die Blattränder können gezähnt oder einfach sein. Aus den Rosetten erheben sich blattlose Stängel, an denen sich die typisch körbchenförmige Strahlenblüte entwickelt. Gerbera sind in vielen Farbvariationen erhältlich: Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Purpur, aber auch zweifarbige Züchtungen sind mittlerweile im Fachhandel erhältlich.
Charakteristisch ist der samtige Habitus der Blüten. Besonders Kinder streicheln die Blüten deshalb sehr gern.
Gerbera lieben ein mediterranes Klima, sodass sie auch im Topf zwischen Mai und September auf dem Balkon oder der Terrasse neben Kübelpflanzen, wie beispielsweise Oleander, Engelstrompeten oder Zitrusbäumchen, für bunte Farbkleckse und Auflockerung am Standort sorgen.
Einige wenige Züchtungen sind auch für das Freiland geeignet und bis zu minus fünf Grad Celsius winterhart. Sie benötigen im Winter einen Schutz mit viel Reisig.
Pflanzung und Standort
Die Gerbera sollte im Frühjahr in einen ausreichend großen Topf mit lockerem, nährstoffreichen Substrat eingepflanzt werden. Eine gute Wasserdurchlässigkeit wird außerdem mit dem Untermischen von etwas Sand gewährleistet.
Sie benötigt einen warmen, möglichst zugfreien Standort, der jedoch keinesfalls direkt am Fenster, sondern in einem Abstand von mindestens fünfzig Zentimetern dazu zu wählen ist, damit starke Mittagshitze nicht zu Verbrennungen führt.
Nach den Eisheiligen, frühestens jedoch ab Mitte Mai, kann die Topfpflanze an einen warmen Standort auf Balkon oder Terrasse verbracht werden. Spätestens dann, wenn die Nachttemperaturen bei circa fünfzehn Grad Celsius angekommen sind, sollte der Topf wieder ins Zimmer geräumt werden.
Freilandpflanzen bevorzugen ähnliche Ansprüche und werden im Frühjahr im Abstand von etwa vierzig Zentimetern zueinander oder zwischen andere Stauden, wie Schleierkraut, Federmohn oder Hahnenfuß, gepflanzt.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Gerbera brauchen stetige Wassergaben, jedoch vertragen sie keine Staunässe. Überschüssiges Wasser, welches im Untersetzer oder Übertopf steht, sollte abgegossen werden, um Fäulnisprozesse zu vermeiden.
In der Vegetationszeit zwischen März und Oktober empfiehlt sich eine wöchentliche Düngergabe mit flüssigem Blühpflanzendünger.
Ab Oktober wird auf Düngegaben verzichtet und der Wasserbedarf reduziert sich dann auf ein reduziertes, vierzehntägiges Gießen.
Zudem benötigt die Gerbera dann auch eine Ruhepause, die sie an einem hellen Standort und Temperaturen um zwölf Grad Celsius für das nächste Jahr wieder fit macht.
Das Laub der Pflanze sollte nicht zurückgeschnitten werden, wobei die Blütenstängel immer wieder für Blumensträuße abgeschnitten werden können.
Die Wurzeln der Gerbera wachsen nur langsam, sodass ein Umtopfen nur dann notwendig ist, wenn die Wurzeln bereits an der Oberfläche sichtbar werden.
Freilandpflanzen werden ebenfalls nicht zurückgeschnitten, benötigen jedoch einen Winterschutz aus Stroh und Reisig.
Gerbera vermehren
Da die Gerbera Rhizome ausbildet, können ältere Exemplare mithilfe dieser recht leicht vermehrt werden. Hierfür wird nach der Blüte die gesamte Pflanze dem Topf entnommen und geteilt.
Es ist auch möglich, im Frühjahr junge Rhizomstücke mit einer vorhandenen Triebspitze abzutrennen und in ein Wasserglas zu geben. Wenn sich viele kleine Wurzelhärchen gebildet haben, kann das Teilstück in einen Topf mit lockerer, sandiger Erde eingesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Bei zu nassem Substrat ist die Pflanze gefährdet, an der Gerberafäule zu erkranken und schließlich einzugehen. Das ist anhand grauer bis brauner Laubblätter recht gut zu erkennen. Tritt dies auf, sollten die Blätter entfernt und sofort ein Erdaustausch stattfinden. Zudem sollte in der Folge seltener gegossen werden, insbesondere in der Ruhephase der Pflanze.