Die Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus), auch bezeichnet als Tayberry, ist ein recht neues Obstgehölz, das erst 1977 durch eine Kreuzung aus Himbeere und Brombeere in Schottland entstand. Ihren Namen hat sie dem schottischen Fluss Tay zu verdanken. Tayberrys gehören zur Familie der Rosengewächse und gelten als beliebtes Beerenobst.
Tayberrypflanzen ähneln in ihrem Wuchs sehr stark den Brombeeren und bilden an langen, stacheligen Ruten, die bis zu vier Meter lang werden können, ihre Blätter, Blüten und Früchte aus. (Mittlerweile gibt es im Fachhandel auch Züchtungen, die keine Stacheln mehr aufweisen.) Die Früchte der Taybeere erinnern wiederum eher an Himbeeren, sind leuchtend rot und werden jedoch im Gegensatz zu diesen bis zu vier Zentimeter lang und verlaufen nach unten hin konisch.
Tayberrys blühen im Mai und zeigen dann weiße Blüten, aus denen sich die schmackhaften Früchte entwickeln, die zwischen Juni und Juli geerntet werden können. Diese sind vitaminreich, schmecken leicht säuerlich und eignen sich entweder zum frischen Verzehr oder aber zur Herstellung von Aufstrichen oder Säften. Auch tiefgefroren verlieren sie nicht an Geschmack und Vitaminen.
Geerntet werden die Beeren im vollreifen, kirschroten Zustand, sodass der Zapfen an der Frucht verbleibt.
Besonders gut eignen sich Tayberrys zur Berankung von Zäunen oder Pergolen, da sie unbedingt eine Rankhilfe benötigen.
Da sie sich selbst befruchten, können sie auch an schmalen Pergolen in Einzelstellung gepflanzt werden.
Pflanzung und Standort
Taybeerenpflanzen bevorzugen warme, sonnige und vor allem geschützte Plätze und nährstoffreichen Boden. Da sie dann sehr stark wachsen, muss unbedingt ein Abstand von zwei Metern bei der Pflanzung eingehalten werden. Als Faustregel gilt, dass zwei Pflanzen eine vierköpfige Familie im Juni/Juli mit frischen Beeren versorgen.
Gepflanzt werden die Tayberrypflanzen entweder im Frühjahr oder im Herbst. Dazu sollte der Boden tiefgründig gelockert und mit etwas Laub und frischem Kompost versorgt werden. Dichte Böden sollten zudem etwas Kies erhalten, um einen ausreichenden Wasserabfluss zu gewährleisten. Die Pflanze sollte etwas tiefer in den Boden gesetzt werden, als sie im Topf gestanden hat.
Wichtig ist eine Rankhilfe, an denen die Ruten befestigt werden können. Diese sollte bereits vor der Pflanzung vorhanden sein.
Pflege und Düngung
Nach der Pflanzung werden die bereits vorhandenen Ruten auf fünf bis sechs Stück begrenzt und fächerförmig an der Rankhilfe befestigt. Das sichert eine effektive Erziehung des Gehölzes statt eines undurchdringlichen, stacheligen Dickichts, was ansonsten entstehen könnte.
Nach der Pflanzung sollte die Taybeerenpflanze stets feuchtgehalten werden. Um die Feuchtigkeit besser zu speichern, empfiehlt sich eine Mulchschicht aus Grasschnitt, die um den Wurzelballen verteilt wird.
Als Düngung ist es ratsam, im Frühjahr organischen Dünger oder ausgereiften Kompost einzuarbeiten, da dies die Blütenbildung fördert.
Auch wenn die Taybeere als winterhart gilt, empfiehlt es sich, sie mit einer Laubschicht, Reisig oder Vlies vor starken Frösten zu schützen.
Schnitt und Vermehrung
Da die Früchte an den einjährigen Bodentrieben erscheinen, sollten nach der Ernte die abgetragenen und schwachen Ruten entfernt werden. Nach dem Austrieb im Frühjahr wird das Gehölz wieder kontrolliert und die gewünschten fünf bis sechs Ruten auf zwei Meter eingekürzt und erneut fächerförmig befestigt.
Möchte man jedoch die Tayberry vermehren, kann eine weitere Rute dazu in den Boden abgesenkt und mit einem Draht befestigt werden. Ist der Trieb im Boden angewachsen, kann er von der Mutterpflanze getrennt und an einen anderen Standort gepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Tayberrys gelten als sehr robuste Pflanzen, sodass weder Krankheiten noch Schädlinge eine Rolle spielen.