Enzian (Gentiana) zählt zur Familie der Enziangewächse, der etwa vierhundert Arten angehören. Nur wenige Arten werden als Zierpflanzen verwendet, während einige Arten zur Herstellung von Heilmitteln oder Schnaps verwendet werden. Auch als Bitterstoff findet der Enzian Verwendung.
Mundartlich wird er auch als Enze, Genstrinswortl, Hermer, Hochwurz oder Zinsalwurz bezeichnet.
Enzian kommt vor allem in Gebirgen in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vor. In den Alpen sind etwa fünfunddreißig Arten heimisch. Alle Arten des Enzians sind geschützt. Das bedeutet, dass wild wachsender Enzian weder gepflückt noch ausgegraben werden darf.
Aufgrund seiner zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten wird deshalb versucht, den zur Schnapsherstellung benötigten Enzian als Spezialkultur zu kultivieren, wie es teilweise schon erfolgreich geglückt ist.
Enzian wächst als ein- oder mehrjährige ausdauernde, krautige Pflanze. Für die Gartenpflanzung erhältliche Sorten, sind in der Regel mehrjährig und winterhart. Die Laubblätter stehen meist in Rosetten und gegenständig gekreuzt an den Stängeln. Die meist fünfzähligen Blüten zeigen sich in der Zeit von Mai bis Oktober, je nach Sorte, in unzähligen Blautönen, aber auch in weißen oder gelben Farbtönen ist Enzian sehr reizvoll.
Besonders bekannt ist der Clusius-Enzian, der seine typisch blauen, glockenförmigen Blüten von Mai bis Juni zeigt und nur etwa zehn Zentimeter hoch wird. Er gilt auch als die typisch blaue Alpenblume.
Weiterhin bekannt ist der Weiße Enzian, der zwischen Juni und August blüht und etwa vierzig Zentimeter Wuchshöhe erreicht.
Auch der Gelbe Enzian kommt in Europa vor, blüht zwischen Juni und August und erreicht Wuchshöhen bis zu einem Meter.
Pflanzung und Standort
Enzian bevorzugt kalkhaltige Böden. Sein Standort sollte halbschattig bis sonnig sein, da er in der freien Natur oftmals im lichten Unterwuchs beschatteter Berghänge oder auf ungedüngten Weiden zu finden ist.
Je nach Art und Wuchshöhe sollte der Enzian in Abständen zwischen zehn und fünfzig Zentimetern im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. In Steingärten neben Grasnelken, Schleifenblumen oder Polsterphlox wirken seine schönen Blüten sehr dekorativ.
Aber auch in der Nähe von Funkien, Farnen und Maiglöckchen setzt er sehr schöne farbliche Akzente im Beet.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Enthält der Boden zu wenig Kalk, wird der typisch Blaue Enzian nicht gedeihen und nicht blühen. Daher ist der Boden regelmäßig im Frühjahr aufzukalken.
Der Kurzblättrige blaue Enzian hingegen benötigt kalkfreie Erde, um zu gedeihen.
Eine weitere Pflege und Düngung ist nicht erforderlich.
Der Enzian bildet nach der Blüte Kapselfrüchte, in denen sich unzählige Samen befinden. Diese können der Selbstaussaat überlassen oder aufbewahrt werden.
Eine Aussaat kann bereits im Herbst an Ort und Stelle erfolgen. Auch eine Aussaat im Frühjahr an Ort und Stelle ist möglich. Je nach Art werden die Keimlinge dann ausgedünnt und weiterkultiviert.
Krankheiten und Schädlinge
Für den Enzian sind weder Krankheiten noch Schädlinge von Bedeutung.