Prunkwinden oder Prachtwinden

Prunkwinden und Trichterwinden

Prunkwinden (Ipomoea), auch Prachtwinden genannt, bilden mit etwa sechshundertfünfzig Arten die größte Gattung aus der Familie der Windengewächse. Besonders hervorzuheben sind die Trichterwinden, aber auch die ungeliebte wilde Ackerwinden sowie die Zaunwinden.

Trichterwinden
Sehr schöne Aufnahme von blauen Trichterwinden.

Prunkwinden sind prachtvolle, einjährige Kletterpflanzen, die bis zu drei Metern Höhe erreichen können. Sie öffnen morgens ihre trichterförmigen, bis zu zwölf Zentimeter (im Durchmesser) großen Blüten in vielen Farben, die bereits am Nachmittag abgeblüht sind. Am nächsten Tag wiederholt sich das Schauspiel, sodass Prunkwinden bis in den September hinein schöne ausdauernde Farbtupfer im Garten setzen.

Die Blätter sind herzförmig bis länglich, frischgrün und erreichen Blattspreiten bis zu zehn Zentimetern.

Sehr beliebt und weit verbreitet ist die ab Juni blühende Heavenly Blue, die in einem schönen Hellblau Mauern und Zäune berankt. Andere Sorten, wie die Trichterwinde, blühen in roten Tönen. Es gibt auch Sorten in Karmesinrot, Rosa, Hellviolett, Schokoladenbraun und Weiß, aber auch gestreifte und gefüllte Sorten hält der Handel mittlerweile bereit. Die nachfolgenden Pflegetipps gelten auch für die Trichterwinde.

Prunkwinden sind in allen Teilen giftig. Besondere Vorsicht ist bei den kugeligen Fruchtkapseln, die die Samen enthalten, geboten, da diese extrem giftig sind.

Pflanzung und Standort

Prunkwinden (Ipomoea)

Nach den Eisheiligen Mitte Mai werden die Jungpflanzen langsam abgehärtet und können frühestens Ende Mai, je nach Wetterlage, in Abständen von etwa einem Meter an sonnigen Plätzen eingepflanzt werden. Sie benötigen mindestens zwanzig Grad Celsius Bodentemperatur.

Alle Sorten der Prunkwinden benötigen normalen Gartenboden, der mit Kompost oder Stallmist angereichert wurde. Zudem benötigen sie einen Windschutz sowie eine Kletterhilfe.

Als Kletterhilfe eignen sich auch bereits anderweitig genutzte Gitter wie jene für Rosen, Clematis oder Kletterhortensien. Hier sehen auch Prunkwinden im Zusammenspiel mit den erwähnten Pflanzen sehr gut aus.

Sehr schön machen sich diese blühenden Kletterpflanzen auch an Spalieren oder Gartenzäunen. Da sie recht schnell wachsen bieten sie in den Sommermonaten auch einen entsprechenden Sichtschutz und liefern etwas Schatten.

Zudem lassen sich Trichter- und  Prunkwinden auch in Sommerblumenbeete integrieren, in dem dünne Stäbe oder vertikal gespannte Drähte ihnen eine Kletterhilfe bieten. So setzen sie inmitten von Astern, Marienglockenblumen, Atlasblumen oder Dahlien punktuelle Akzente.

Pflege, Düngung und Vermehrung

Prunkwinden
Diese lila Prunkwinden überzeugen mit ihrer schönen Blütenfarbe.

Prunk- und Trichterwinden benötigen sehr wenig Pflege. Jungpflanzen sollten nicht austrocknen und daher regelmäßig gegossen werden. Ältere Pflanzen müssen nicht mehr so häufig gegossen werden.

Es sollte auch darauf geachtet werden, dass sie sich steig um etwas ranken können.

Gedüngt werden sie monatlich mit einem kaliumbetonten Mineraldünger. Das fördert die Blühwilligkeit enorm. Alternativ kann beim Gießen auch ein Flüssigdünger für Blühpflanzen zugegeben werden.

Nach der Blüte im Herbst kann die gesamte Pflanze ausgerissen und kompostiert werden.

Die Vermehrung erfolgt mittels Aussaat. Die Samen werden ab April im warmen Zimmer zu je drei Samen im Topf ausgesät. Die Bodentemeperatur sollte circa zwanzig Grad Celsius betragen. Es empfiehlt sich ein beheizbares Minigewächshaus oder wenn nicht beheizt, dann mit einem warmen Platz auf der Fensterbank.

Nachdem die Pflanzen beginnen zu ranken, werden sie in Einzeltöpfe umgesetzt und bereits mit Rankhilfen versehen.

Krankheiten und Schädlinge

Manchmal werden die Blätter von der „Roten Spinne“ befallen. Es handelt sich um Spinnmilben, deren Larven an den Blättern saugen. Dies führt zum vermehrten Blattfall sowie zum Absterben der Pflanze. Dagegen hilft eine Spritzung mit Mineralöl.

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