Der Apfelbaum (Malus) ist ein weit verbreitete Pflanzengattung innerhalb der Kernobstgewächse mit etwa fünfzig verschiedenen Arten. Er gehört zur Familie der Rosengewächse und ist als Kulturapfel weltweit von großer Bedeutung und wird deshalb auch überall angebaut.
Er erreicht Wuchshöhen zwischen zwei und zehn Metern, wobei für kleine Gärten Züchtungen des Flachwurzlers mit kompaktem, niedrigen Wuchs von zunehmender Bedeutung sind. Apfelbäume können bis zu einhundert Jahre alt werden und wachsen in nahezu jeder Klimazone, da sie als sehr anpassungsfähig gelten.
Sie weisen ovales, hellgrünes Laub auf, das nach der Blüte zwischen Mai und Juni an den Ästen erscheint und im Herbst gelb wird und schließlich abfällt.
Die gestielten, schirmrispigen Blüten, die in den Farben Weiß und zart Rosa im Frühjahr unzählig erscheinen, bilden später aus der Blütenachse die fleischigen Früchte, die im Herbst geerntet und verzehrt werden können.
Pflanzung und Standort
Ein sonniger oder heller, halbschattiger Standort ist für den Kulturapfel der optimale Standort. Je mehr Sonne er erhält, desto mehr Blüten und Äpfel bildet er aus. Der Boden sollte feucht und vor allem wasserdurchlässig sein, da er keine Staunässe verträgt, sowie humusreich und leicht sauer.
Eine Pflanzung empfiehlt sich im zeitigen Frühjahr. Hierfür wird ein Loch ausgehoben, in das die Wurzel des Apfelbaumes mühelos hineinpasst. Besonders wichtig dabei ist die richtige Pflanztiefe. Die Veredelungsstelle ist als wulstartige Verdickung am Stamm gut zu erkennen und sollte etwa zehn Zentimeter aus dem Boden herausragen. Kommt sie zu nahe an die Erdoberfläche, könnte sie Wurzeln austreiben und der Baum nicht mehr die gewünschten Erträge liefern.
Anschließend wird das Pflanzloch mit der restlichen Erde aufgefüllt, fest angetreten und kräftig mit Wasser eingeschwemmt. Damit der junge Baum schnell anwächst und nicht etwa einem Sturm zum Opfer fällt, sollte er an einen Pfahl gebunden werden.
Nach der Pflanzung sollte um die Baumscheibe eine Schicht Torf oder verrotteter Stallmist ausgebracht werden, sodass die Bodendecke nicht zu schnell austrocknen kann.
Sehr gut eignet sich die Pflanzung von Apfelbäumen als Spalier vor Hauswänden, aber auch als Spindel in kleinen Gärten oder auf einer Streuobstwiese in Nachbarschaft zu Birnen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsichen oder Pflaumen.
Pflege und Schnitt
Je nach Standort und Verwendungszweck müssen Apfelbäume unterschiedlich gepflegt und geschnitten werden.
Pflanzt man einen Säulenapfelbaum, so nimmt dieser meist keine großen Ausmaße an und muss nur sehr wenig geschnitten werden. Spalierhölzer hingegen sollten in Form gehalten werden. Auch Apfelbäume können in Heckenform geschnitten werden, tragen dann allerdings nicht so viele Früchte wie ein einzeln stehender Apfelbaum mit einer Krone.
Apfelbäume werden einem Pflanzschnitt sowie einem Auslichtungsschnitt nach der Blüte unterzogen.
Beim Pflanzschnitt werden die durch das Roden in der Baumschule verletzten Wurzeln glatt abgeschnitten, sodass sie nach unten zeigen. Für einen Aufbau der Krone sollten der Mitteltrieb sowie drei bis vier Seitentriebe genügen. Alle weiteren Triebe werden sauber an der Basis entfernt. Die Kronentriebe werden soweit gekürzt, bis sie mit dem schwächsten Trieb auf einer Höhe enden. Meist werden sie sogar bis zu zwei Dritteln gekürzt. Lediglich der Mitteltrieb steht etwa zwanzig Zentimeter über den anderen Trieben. Jeder Trieb wird dabei über einem nach außen zeigenden Augen geschnitten.
Zudem sollte jährlich ein starker Auslichtungsschnitt erfolgen. Wird dies nicht vorgenommen, entsteht die so genannte „Alternanz“. Das heißt, dass der Apfelbaum nur im Abstand von zwei Jahren Früchte ausbildet. Bei einigen Sorten (Elstar, Boskoop) ist das häufig zu beobachten. Hier empfiehlt es sich, nach dem natürlichen Fall einiger kleiner Äpfel im Juni weitere Äpfel zu entfernen, damit die verbleibenden Früchte sich besser ausbilden können.
Ein Auslichtungsschnitt erfolgt sofort nach der Blüte. Dabei werden dürre, beschädigte, sich überkreuzende, nach innen wachsende Triebe und Wasserschosse radikal abgeschnitten. Der Gärtner „sollte seinen Hut durch das Geäst“ werfen können. Das sichert ausreichend Luft und Licht für Laub, Blüten und Früchte, wenn es regelmäßig vorgenommen wird.
Ernte
Je nach Sorte werden die Äpfel vom Spätsommer bis in den Herbst geerntet. Sie sollten leicht mit dem Stiel vom Ast ablösbar sein, dann sind sie tatsächlich reif.
Krankheiten und Schädlinge
Beim Apfelwickler zeigen sich der Fall des Obstes vor der Reife und kleine weiße bis rötlichbraune Raupen, die um die Bohrlöcher Kot ablegen. Hierfür empfiehlt sich das Anbringen von Fanggürteln ab Mai.
Zur Vorbeugung sollte lose Rinde vom Baum entfernt werden, damit keine Verstecke möglich sind. Befallene Äpfel muss man absammeln und vernichten, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Der Apfelblütenstecher hingegen legt seine Eier in den Blütenknospen ab, sodass diese nicht aufgehen und keine Früchte folgen. Allerdings kommt dieser Rüsselkäfer nur selten vor und richtet nur sehr geringe Schäden an, sodass er nicht großflächig bekämpft werden muss.