Äpfel Apfelbaum

Apfelblütenstecher

Der Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) zählt zu den Rüsselkäfern und verbreitet sich insbesondere in Waldnähe recht stark. Er wird etwa vier Millimeter lang und zwei Millimeter breit. Besondere Merkmale sind seine graue Färbung sowie die helle, nach vorn winkelförmig geöffnete Querbindung auf den Flügeldecken.

Äpfel Apfelbaum
Leckere Äpfel am Apfelbaum.

Der Käfer überwintert mühelos in Baum- und Rindenspalten, aber auch im Erdboden. Er bevorzugt Bäume im Wald, da er sich hier ungestört entwickeln kann, sowie kalte, vegetationshemmende Frühlingstage.

An den ersten warmen, sonnigen Frühlingstagen setzt er zu einem Reifungsfraß an und sucht die in der Nähe befindlichen Apfelbäume auf. Die schwellenden Knospen sind dann sein Ziel; hier bohrt er sich hinein und verzehrt den daraus fließenden Saft.

Schließlich legt das Weibchen nach erfolgter Paarung in die Bohrungen ein Ei ab. Die Larven ernähren sich dann vom Inneren der Knospe, bis sie sich verpuppen und schließlich als Jungkäfer die Knospe verlassen. Bis dahin wird die Knospe mit den bereits vorhandenen Blütenhüllblättern regelrecht ausgezehrt und vertrocknet im Inneren.

Apfelbaum Gartenbank
Ergibt ein schönes Bild: Gartenbank und Apfelbaum.

Die Entwicklung des Käfers ist etwa zeitgleich mit dem Blütezeitpunkt des Apfelbaums abgeschlossen.

Ab August sucht der Apfelblütenstecher dann sein Winterquartier auf. Bis dahin lebt und versteckt er sich in Bäumen oder in Streugut.

Zum Teil richtet der Apfelblütenstecher großen Schaden an, da sich die Knospen nicht öffnen und entwickeln können und damit die Fruchtbildung ausbleibt. Vor allem bei einer geringen Baumblüte sind dann große Ausfälle zu beklagen. Befallene Knospen werden dann sichtbar als braune, knopfartige Gebilde. Der Apfelblütenstecher darf nicht mit dem Apfelwickler verwechselt werden. Im Gegensatz zum Apfelblütenstecher befällt der Apfelwickler nicht die Knospen, sondern die Äpfel.

Biologische Bekämpfung und Hausmittel

Zwischen März und April bei Temperaturen über zwölf Grad Celsius ist es möglich, eine Klopfprobe vorzunehmen, um einen auftretenden Befall mit Apfelblütenstechern festzustellen. Zudem ist anzuraten, während der Vollblütezeit auf die entstehenden, braunen Käppchen zu achten, damit Anhaltspunkte für das Ausmaß des Vorkommens der Schädlinge gegeben sind.

Schließlich ist die Bekämpfung in Abhängigkeit zur Schadenschwelle zu bewerten. Sind nur wenige Knospen befallen, können diese abgesammelt und vernichtet werden. Zudem erweist es sich als günstig, den Vogelbestand im Garten zu fördern, da die Käfer den Vögeln als Nahrung dienen. Durch die Schaffung geeigneter Nistplätze in Hecken, Sträuchern oder Vogelhäusern kommt man diesem Vorhaben entgegen. Besonders gut eignen sich deshalb fruchtbildende Blütenhecken oder Sträucher, die den Vögeln während des gesamten Jahres Unterschlupf und Nahrung bieten.

 

Chemische Behandlung

Ist ein reichlicher Blütenansatz vorhanden, muss nicht zwingend eine Bekämpfung des Apfelblütenstechers mit chemischen Mitteln vorgenommen werden, da keine weiteren Schadbilder zu erwarten sind und das Absammeln insbesondere für das Folgejahr als effektiv gilt.

Ist jedoch ein nur geringer Blütenansatz sichtbar und die Ernte damit deutlich gefährdet, sollte ein Insektizid zur Anwendung kommen. Ein speziell gegen den Apfelblütenstecher entwickeltes Insektizid ist in der Regel nicht nötig. Es kann auf ein allgemeines Insektizid zurückgegriffen werden. Allerdings muss damit sehr umsichtig vorgegangen werden, um nicht den Bestand anderer Nützlinge, wie zum Beispiel Marienkäfer oder Florfliegen, zu schädigen.

Hinweis: Leider konnte ich noch kein Bild des Apfelblütenstechers oder von dessen Larve finden, welches ich hier im Gartenratgeber veröffentlichen darf. Wenn Sie ein Bild dieses Schädlings besitzen und einer Veröffentlichung zustimmen, würde ich die Bilder, gerne mit Namens- und Urhebernennung hier veröffentlichen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.

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