Der Pfirsichbaum (Prunus persica) zählt zur Familie der Rosengewächse und stammt, wie die lateinische Bezeichnung vermuten lässt, ursprünglich aus Persien. Allerdings stimmt dies nicht ganz, da der Pfirsich bereits im Jahr 2000 vor Christus in China bekannt war und als Symbol der Unsterblichkeit galt, bevor er später nach Persien und schließlich über Griechenland nach Mitteleuropa gelangte.
Der wärmeliebende Pfirsichbaum erreicht Wuchshöhen bis zu acht Metern. Er wächst meist mit geraden Zweigen, die auf der Sonnenseite eine rote Färbung und auf der sonnenabgewandten Seite eine grüne Färbung aufweisen. Die Laubblätter sind lanzettlich und werden bis zu fünfzehn Zentimeter lang, die Ränder sind meist fein gezähnt. Blattober- und Unterseite sind häufig gleichmäßig dunkelgrün.
Die glockigen, rosa oder oft tief rosa gefärbten Blüten öffnen sich vielfach bereits im April. Da sie sehr frostempfindlich reagieren, ist nach Nachfrösten manchmal eine Ausbildung der Früchte fraglich. Übrigens: Wer es nur auf die wunderschöne Blüte des Pfirsich abgesehen hat, kann auch einen Zierpfirsich pflanzen. Diese machen sich auch prächtig in einem Vorgarten.
Bilden sich kugelige oder platte Früchte, erreichen diese je nach Sorte Größen zwischen vier und zehn Zentimeter Durchmesser und weisen eine typische Längsfurche auf.
Typisch für Pfirsiche ist ihre raue, behaarte Schale. Zudem gibt es Sorten, die sich durch weißes, gelbes oder rotes Fruchtfleisch unterscheiden sowie durch ihre äußere Form. Außerdem gibt es Sorten, die als steinlösend gelten, aber auch solche, die nichtsteinlösend sind.
Pfirsiche sind ein beliebtes, saftiges Obst, das gern frisch, aber auch eingemacht verzehrt wird.
Pflanzung und Standort
Pfirsichbäume bevorzugen sonnige, frost- und windgeschützte Standorte. Sie sollten deshalb vor einer Hecke oder einer Hauswand in südlicher Ausrichtung, jedoch weniger in freien Lagen angepflanzt werden. Auf schweren und kalten Böden gedeihen sie nicht, ebenso nicht auf trockenen Sandböden.
Ideal sind gut eingewachsene Gartenböden, die normale Bodenwerte aufweisen, eher humusreich und gut wasserdurchlässig sind. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, um Krankheiten und Schädlingen nicht Vorschub zu leisten.
Gepflanzt werden Pfirsichbäume im zeitigen Frühjahr in Abständen von etwa drei bis vier Metern. Die Wurzel sollte genau in das Pflanzloch passen, wird mit Erde aufgefüllt und festgetreten. Schließlich wird durchdringend gewässert.
Vor der Pflanzung sollte jedoch ein Pflanzschnitt durchgeführt werden. Hierzu werden beschädigte Wurzeln glatt abgeschnitten sowie alle Triebe, die tiefer als sechzig Zentimeter über der Erde stehen, entfernt. Damit wird die bessere Belüftung der Bodenoberfläche erzielt und der Baum kann eine schöne Krone entwickeln.
Pflege und Schnitt
Pfirsiche werden, ähnlich wie die meisten anderen Obstbäume, einem Auslichtungsschnitt unterzogen. Dieser erfolgt kurz nach der Blüte oder im Januar. Dabei werden alle dürren oder nach innen wachsenden Äste an der Basis entfernt. Nach der Blüte sind vor allem erfrorene oder tote Triebe gut erkennbar, sodass diese dann abgeschnitten werden können.
Kündigen sich zur Blütezeit doch noch Spätfröste an, sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, damit die Fruchtbildung nicht gefährdet wird. Es eignen sich Folien und Hauben, mit denen die Büsche oder Bäume locker eingewickelt werden. Sind die Bäume zu groß, kann man das Unheil allerdings nur selten verhindern und muss auf das nächste Jahr hoffen.
Pfirsiche lassen sich durch ihre Steine vermehren. Allerdings verfügen diese kernechten Pfirsichbäume selten über die Größe veredelter Pfirsiche sowie über ein geringeres Aroma. Außerdem dauert es viele Jahre, bis ein derartig gezogener Baum Früchte trägt, während ein veredelter Pfirsichbaum meist nach etwa drei Jahren eine passable Ernte liefert.
Krankheiten und Schädlinge
An dunklen, kalten Standorten zeigt sich besonders an Pfirsichbäumen häufig der Gummifluss. Es bildet sich eine gummiartige, zähe, gelbliche Masse, die aus der Rinde austritt und für das Absterben der jungen Zweige verantwortlich ist. Bei diesen betroffenen Bäumen gilt eine physiologische Störung als Ursache und wird durch einen falschen Standort begünstigt.
Manchmal tritt am Laub der Pfirsiche die Kräuselkrankheit auf, die durch einen Pilz verursacht wird und bei der sich die Blätter stark verformen und kräuseln. Meist ist dies nur ein ästhetisches Problem, zumal im Fachhandel mittlerweile viele resistente Sorten angeboten werden. Tritt die Krankheit auf, sollten betroffene Blätter entfernt und vernichtet werden.
Wie viele andere Obstbäume auch, kann auch derPfirsich vom Apfelwickler befallen werden, dessen Larven schädigen die Frucht.