Geerntete Wurzelpetersilie

Wurzelpetersilie

Die Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum var. Tuberosum) gehört zur Gattung der Doldenblütler (Apiaceae) und ist eine zweijährige Pflanze und wird auch als Wurzelpeter bezeichnet. Durch ihre starken Pfahlwurzeln erinnert sie in ihrer Beschaffenheit sehr stark an die Möhre. Erst im zweiten Jahr erfolgt zwischen Juni und Juli die Bildung der Blüten. Die gelblich-weiße Rübe erreicht eine Länge von 10 bis 20 cm und eine Dicke von 2 bis 5 cm. Als Küchengewürz ist, ähnlich zur normalen Petersilie, auch das Laub der Wurzelpetersilie sehr geschätzt.

Petersilienwurzel ist reich an Vitaminen der B-Gruppe, Vitamin C und Provitamin A, liefert zudem wichtige Mineralien wie Kalzium, Kalium und Eisen. Ihre ätherischen Öle, darunter Apiol, wirken gesundheitsförderlich und bekämpfen Mikroben. Verwendet wird sie häufig in Suppen und Eintöpfen.

Standort, Pflanzung und Fruchtfolge

Tiefgründig und humusreich, aber nicht zu feucht, sollte der mittelschwere Boden für den Anbau der Wurzelpetersilie sein. Böden, die stark verdichtet oder staunass und steinig sind, werden eine Deformation der Wurzeln hervorrufen, sie sind daher ungeeignet.

Wurzelpetersilie
Geerntete Wurzelpetersilie.

Es gibt eine Vielzahl von Sorten bei Wurzelpetersilie. Die Hauptsorte ist die sogenannte „Halblange“ (synonym „Berliner“), sie hat eine mittellange Wurzel und ist auch für den Schnitt gut geeignet. Daneben gibt es aber noch eine ganze Menge anderer Sorten.

Die Aussaat der Wurzelpetersilie erfolgt in der Regel von März bis April. Um eine schnelle Entwicklung der Pflanzen zu fördern, sollten frühe Aussaaten mit einem Vlies abgedeckt werden. Gesät wird in Reihen 2 bis 3 cm tief, der Reihenabstand sollte 30 cm betragen. Sollten die Pflänzchen nach dem Auslaufen zu dicht stehen, muss vereinzelt werden.

Auch wegen ihres extrem hohen Grades an Selbstunverträglichkeit muss eine ausreichende Fruchtfolge eingehalten werden. Ein Aussetzen des Anbaus von wenigstens drei Jahren sollte unbedingt befolgt werden. Die Wurzelpetersilie sollte auch nicht nach anderen Doldenblütlern angebaut werden.

Im Falle, dass die Wurzeln eingearbeitet wurden, ist Petersilie für kein einziges Gemüse eine gute Vorfrucht. Auf der anderen Seite kann die Wurzelpetersilie selbst von einer Reihe von guten Vorfrüchten profitieren, wie beispielsweise Bohnen, Erbsen oder andere Vertreter der Hülsenfrüchte.

Pflege und Düngung

Da die Wurzelpetersilie ein Mittelstarkzehrer ist, entzieht sie dem Boden etwa 10 g Stickstoff pro Quadratmeter. Als Grunddüngung im Frühling  liefert eine Ration von 5 Litern gut verrottetem Kompost pro Quadratmeter ausreichend Nährstoffe und Humus. Von einer Düngung mit frischem Stallmist sollte abgesehen werden, da sonst die Gefahr des Möhrenfliegenbefalls besteht.

Die Pflanzen müssen speziell während des Wurzelwachstums ab Anfang bis Mitte Juni gut gegossen werden.

Ernte

Geerntet wird von Oktober bis November. Bei offenem Boden kann auch durch den ganzen Winter hindurch geerntet werden. Empfehlenswert ist dann aber eine Abdeckung der Pflanzen mit Reisig oder Laub. Wurzelpetersilie kann über einen relativ langen Zeitraum in Erdmieten gelagert werden. Im Winter können die Wurzeln in Töpfe oder Kisten gepflanzt und bei Temperaturen zwischen 8 und 15°C aufgestellt werden. Bei ausreichender Wässerung treiben die Wurzeln Blätter, die dann wie Blattpetersilie in der Küche eingesetzt werden können.

Krankheiten und Schädlinge

Zeitweise treten gelbe Verfärbungen an den Blättern auf, dies lässt auf einen Magnesiummangel schließen. Rote Blattverfärbungen entstehen durch dauerhaft zu hohe Bodenfeuchtigkeit, dies kann aber auch durch Möhrenfliegen- und Nematodenbefall hervorgerufen werden. Braune Flecken auf Stielen und Blättern werden durch die weitverbreitete Blattfleckenkrankheit (Septoria) ausgelöst.

Typische Symptome für den Befall von Wurzelgallenälchen sind rötliche Verfärbungen der Blattränder sowie Vergilbung der Blätter. Weitere Schädlinge sind Blattläuse, Engerlinge, Möhrenblattflöhe, Selleriefliegen sowie Drahtwürmer.

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