Feigenbaum

Feige, Feigenbaum

Der Feigenbaum (Ficus carica), auch als Echte Feige bekannt, zählt zur Familie der Maulbeergewächse und ist daher mit dem Ficus benjamini verwandt. Ursprünglich stammt der Feigenbaum aus Kleinasien, verbreitet ist er aber auch im Mittelmeerraum, wo er vielfach als wichtige Nutzpflanze angebaut.

Die Feige erfreut sich bei uns zunehmender Beliebtheit, da die aromatischen Früchte bis weit ins nächste Frühjahr hinein geerntet werden können. Feigenbäume können im Freiland bis zu zehn Meter Höhe erreichen, wobei sie meist eher als ab dem Boden verzweigte, breit ausladende Sträucher wachsen und dann nur etwa drei Meter hoch werden. Auch in Kübeln werden sie gern kultiviert.

Die Äste der Feigen weisen eine hellgraue Färbung auf. Die Blätter in ihrer typischen Form ähneln einer Hand mit fünf gespreizten Fingern und sind recht groß und ledrig. In den Blattachseln bilden sich im Frühjahr birnenförmige Blütenstände, aus denen sich nach und nach die Früchte, die Feigen, entwickeln. Je nach Sorte können sie bis zu sechs Zentimeter Durchmesser erreichen und grün, violett oder panaschiert aussehen.

Junge Pflanzen gelten als nicht winterhart, während große Bäume oder alte Sträucher bis zu minus fünfundzwanzig Grad Celsius aushalten.

Pflanzung und Standort

Feigen gehören zu den Wärme liebenden Pflanzen und bevorzugen daher sonnige, warme und Zug freie Standorte. Junge Pflanzen sollten jedoch vorerst in Kübeln ihren Platz finden, da sie somit leichter überwintert werden können.

Feigen an einem FeigenbaumDer Boden sollte vor allem durchlässig und etwas sauer sein, größere Pflanzen vertragen auch etwas Lehm im Substrat.

Gepflanzt werden sie vorzugsweise im Frühjahr, damit sie bis zum Winter kräftiger sind und Kälte besser vertragen.

Wenn Feigen ins Freiland gesetzt werden, sollte der Wurzelballen zusätzlich durch andere Pflanzen beschattet werden.

In der Nähe anderer mediterraner Gewächse, wie zum Beispiel Olivenbaum, Oleander und Eukalyptus wirkt die Feige besonders dekorativ und rundet das Bild eines mediterranen Flairs ab.

Pflege und Düngung der Feige

Besonders wichtig für das gute Wachstum ist die ständige Zuführung von Wasser. Tägliches Gießen in der Vegetationszeit ist deshalb ratsam. Zwischen Herbst und Frühjahr sollten die Wassermengen jedoch reduziert werden, um Fäulnis vorzubeugen.

Feigenpflanzen im Freiland benötigen im Frühjahr eine Gabe ausgereiften Kompost, der ausreichende Nährstoffe für das gesamte Gartenjahr liefert.

Kübelpflanzen hingegen sollten alle zwei bis vier Wochen einen flüssigen Kübelpflanzendünger erhalten, um das Wachstum anzuregen und eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Die Feigen-Früchte können je nach Sorte ab dem Spätsommer geerntet werden. Nicht ausgereifte Feigen können bis zum gewünschten Reifegrad an der Pflanze verbleiben.

Feigen überwintern

Vor allem junge Feigenpflanzen im Freiland benötigen einen Winterschutz aus reichlich Laub und Reisig. Kübelpflanzen werden hell, aber nicht unter zehn Grad Celsius überwintert.

Schnitt und Vermehrung

Geschnitten werden Feigen im Frühjahr nach dem Austrieb. Dann ist besser erkennbar, welche Äste erfroren sind und entfernt werden können. Stark verzweigte, alte Pflanzen können jedoch auch im Herbst stark beschnitten oder vollständig bodennah zurückgeschnitten werden. Sie treiben dann im folgenden Frühjahr wieder aus.

Eine Vermehrung über die kleinen Samen in den Früchten ist möglich. Erzeugt wird jedoch häufig lediglich die Wildform des Baumes.

Möchte man Samen zur Vermehrung benutzen, streicht man mit einem Messer ein Teil aus einer Frucht auf ein Krepppapier und lässt es bis zum nächsten Tag trocknen. Dann können die kleinen Samen abgekratzt und in kleine Töpfe mit feuchtem Substrat gegeben werden. Bis zum Aufgang müssen die Samen feucht gehalten werden.

Eine Vermehrung mit Steckhölzern im Winter ist Erfolg versprechender. Hierfür wird ein etwa zwanzig Zentimeter langes Steckholz geschnitten, vom Laub befreit und in einen Topf mit sandiger Erde gesteckt. Das Steckholz sollte dann ebenfalls ständig feucht gehalten werden. Nach den letzten Frösten im Mai können die jungen Pflanzen dann im Topf ins Freiland verbracht werden.

Krankheiten und Schädlinge

Eine gelbe Verfärbung des Laubs deutet auf einen Eisenmangel hin. Da dieser oft durch Staunässe bei Kübelpflanzen entsteht, empfiehlt sich das Umtopfen in lockeres Substrat.

Im Mai leiden viele Pflanzen unter einem Blattlausbefall. Auch die Feige ist häufig davon betroffen. Zur Vorbeugung kann die Pflanze im zeitigen Frühjahr mit einer Ackerschachtelhalmbrühe abgehärtet werden. Ansonsten können Nützlinge, wie zum Beispiel Marienkäfer oder Florfliegen, Abhilfe schaffen. Auch ein kalter Wasserstrahl kann die Läuse vertreiben.

Nach oben scrollen