Malvenrost Puccinia Malvacearum

Malvenrost

Der Malvenrost (Puccinia malvacearum) gehört zu den Rostpilzen und befällt insbesondere die Stockrosen, aber auch andere Malvengewächse und Sommerblumen. Dazu zählen unter anderem Malven, Weg- und Bechermalven, Beerenmalven, Roseneibisch, Pelargonien und Silberlinden.

Symptomatisch für das Auftreten des Malvenrosts sind die typischen braunen bis gelben Flecken auf der Blattoberseite sowie die gelbrötlichen Pusteln auf der Blattunterseite (siehe Bild). Bei einem starken Befall führt das zum Welken der Blätter und schließlich zum Abwurf des Laubs.

Malvenrost Puccinia Malvacearum
Malvenrost (Puccinia Malvacearum) deutlich auf der Unterseite eines Blattes.

Der Pilz gilt als sehr resistent und wird häufig bereits mit gekauften Jungpflanzen in einen Garten eingeschleppt. Eine sorgfältige Kontrolle der Jungpflanzen ist deshalb unablässig. Sind bereits beim Kauf auf den Blättern der Jungpflanzen Spuren des Malvenrosts erkennbar, sollten die Blätter entfernt und vernichtet werden.

Auch überwinterte Jungpflanzen sollten nach dem Austrieb im Frühjahr auf einen Befall hin untersucht werden. Es empfiehlt sich zudem als vorbeugende Maßnahme, nach dem Austrieb die ersten drei bis vier Laubblätter zu entfernen, falls die Sporen im Erdboden in der Nähe der Pflanze überwintert haben und daher die Jungpflanzen erneut befallen könnten.

Als Ursachen für den Malvenrost gelten neben dem bereits vorhandenen Befall der Jungpflanzen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sowie das nicht ausreichende Abtrocknen des Laubs nach Regenfällen. Die Feuchtigkeit auf den Blättern bildet eine hervorragende Grundlage zur Ausbreitung der Krankheit.

Das Gießen der Malvengewächse sollte deshalb nahe am Erdboden vorgenommen werden, damit die Blätter weitgehend vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Während längerer Regenperioden empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle des Laubs bezüglich eines Befalls. Befallenes Laub sollte dann zügig entfernt und vernichtet werden. Grundsätzlich dürfen diese Abfälle nicht auf dem Kompost entsorgt werden, da der Pilz hier mühelos überleben kann.

Zur Vorbeugung eines Befalls mit Malvenrost ist es ratsam, Malvengewächse nicht zu dicht zu pflanzen, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist. Dadurch können feuchte Blätter schneller und besser abtrocknen. Ebenso ist es empfehlenswert, Malvengewächse nicht nachfolgend an den gleichen Ort zu pflanzen, da eventuell vorhandene Pilze im Boden überleben und schließlich ein neues Malvengewächs innerhalb kurzer Zeit befallen können. Ein jährlicher Standortwechsel ist für Neupflanzungen deshalb ratsam.

Biologische Bekämpfung und Hausmittel

Gegen Rostkrankheiten ist es ratsam, im Frühsommer eine Jauche aus Farnkraut (Wurm– oder Adlerfarn) anzusetzen und damit die Pflanzen zu behandeln.

Benötigt werden für die Jauche ein Kilogramm vollentwickelte Wedel, die in einem Eimer mit zehn Litern abgestandenem Wasser (am besten Regenwasser) angesetzt werden. Nach etwa zwei bis drei Tagen kann die entstandene Jauche unverdünnt gegen den Rost angewendet werden. Hierzu eignet sich eine Pflanzenspritze. Alle Teile der Pflanze, einschließlich Blattober- und unterseiten, werden damit ausgiebig benetzt.

Die Spritzung sollte während des Vormittags an einem warmen, bedeckten, nicht sonnigem, Tag erfolgen, an dem es zudem windstill ist. Dadurch sind die besten Erfolge der Behandlung zu erwarten.
Der Vorgang kann nach zwei bis drei Wochen wiederholt werden.

Auch eine vorbeugende Behandlung mit Knoblauchtee ist vielversprechend. Hierfür werden siebzig Gramm Knoblauch zerkleinert und mit einem Liter kochenden Wasser übergossen. Nach fünfstündiger Stehzeit kann der Tee unverdünnt auf gefährdete Pflanzen gespritzt werden. Es empfiehlt sich eine erste Behandlung bereits nach dem Austrieb der Pflanzen. Eine weitere Behandlung kann etwa einen Monat später nochmals durchgeführt werden.

 

Chemische Behandlung

Nicht immer können die natürlichen Hausmittel Abhilfe bei einem Malvenrost-Befall verschaffen. In solch einem Fall empfielt sich die Bekämpfung mit chemischen Mitteln. Eine chemische Behandlung des Malvenrosts kann unter Mithilfe von Fungiziden erfolgen. Hilfreich sind z.B. Fungizide gegen Rostpilz oder ein Universal-Pilz-Frei.

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