Hecke aus Lorbeerkirschen immergrün

Kirschlorbeer

Die Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus) ist auch als Kirschlorbeere bekannt und gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie ist nicht mit dem bekannten Echten Lorbeer verwandt, wenngleich ihre länglichen, immergrünen Blätter denen des Lorbeers stark ähneln.

Ursprünglich beheimatet ist die Lorbeerkirsche in Kleinasien sowie im Mittelmeerraum. Die Lorbeerkirsche blüht in den Farben Weiß und Beige in der Zeit von Mai bis Juni oder August bis September. Sie kann Wuchshöhen zwischen fünfzig Zentimetern und vier Metern erreichen.

Hierzulande erfreut sich der Kirschlorbeer großer Beliebtheit und ist in Parks und Gärten sehr häufig anzutreffen, oftmals auch als immergrüne Heckenpflanzen. Eine Lorbeerhecke ist nach ein paar Jahren das ganze Jahr über Blickdicht und sehr schnittverträglich. Diese Vorteile und die ansprechende Optik sorgen für die weite Verbreitung von Lorbeerhecken in unseren Gärten.

Starke Fröste in rauen Lagen lassen den Kirschlorbeer nicht verzagen, auch wenn Kahlfröste ihr zusetzen können. Im Frühjahr jedoch treiben die meisten Pflanzen wieder üppig aus.

Die Rolle des Kirschlorbeer als Neophyt

Kirschlorbeer ist ein Neophyt, also eine Pflanzenart, die vom Menschen in ein Gebiet gebracht wurde, in dem sie ursprünglich nicht heimisch war. Die Ausbreitung sollte kontrolliert werden, um einheimische Arten und das ökologische Gleichgewicht nicht unnötig zu gefährden. Es ist darauf zu achten, dass Kirschlorbeer nicht unkontrolliert in Wäldern oder auf wilden Wiesen ausgebracht oder entsorgt wird, um eine ungewollte Ausbreitung und Verdrängung von einheimischen Pflanzen zu verhindern.

Standort und Pflanzzeit

Lorbeerkirschen vertragen tiefschattige bis halbsonnige Standorte. So eignen sie sich insbesondere in waldreichen Gegenden als Hecken oder in der Nähe von Azaleen und Rhododendren, Nadelgehölzen sowie Farnen und Bodendeckern. Auch Herzblattlilien oder Maiglöckchen sehen im Zusammenspiel mit Kirschlorbeeren sehr hübsch aus. Bei Kirschlorbeer empfiehlt sich wie bei vielen anderen Hecken eine Pflanzung im Herbst oder im Frühling.

Kirschlorbeer Lorbeerkirsche
Der Kirschlorbeer ist eine beliebte immergrüne Heckenpflanze.

Neben der Solitärbepflanzung wird die Lorbeer-Kirsche sehr häufig als Lorbeerhecke verwendet. Eine schöne Kombination in Hecken ergibt sich mit der Glanzmispel, deren neue Triebe durch ihre rote Farbe eine schöne Abwechslung und Kontrast ergeben,

Um starke Frostschäden zu vermeiden, sind windgeschützte Standorte zu bevorzugen.

Der Boden sollte mäßig feucht sein. Kirschlorbeeren vertragen auch längere Trockenperioden, jedoch keine Staunässe. Deshalb sollte der Boden gut entwässert sein.

Pflege und Düngung einer Lorbeerhecke

Gewässert werden sollte die Kirschlorbeere erst dann, wenn die Oberfläche vollständig ausgetrocknet ist. Dies trägt zur Vorbeugung gegen Pilzerkrankungen bei.

Eine Düngung ist nicht erforderlich. Lediglich ein ausgiebiges Mulchen ist für das gute Gedeihen anzuraten.

Schnitt und Vermehrung von Kirschlorbeer

Früchte der Lorbeerkirsche sind giftig

Die Kirschlorbeere ist sehr schnittverträglich. Kurz vor dem Austrieb im Frühjahr sollte sie erstmalig gestutzt werden, damit ein sperriges oder ausladendes Wachstum vermindert wird. Geschnitten werden sollten großblättrige Hecken mit der Hand, damit ganze Blätter erhalten bleiben.

Auch Radikalschnitte bis ins alte Holz werden von Lorbeerkirschen gut vertragen. So können alte, unförmige Sträucher auch nach Jahren verjüngt und auf die gewünschte Höhe und Breite gestutzt werden.

Eine Vermehrung ist bei der Kirschlorbeere sowohl durch Absenker als auch durch Stecklinge oder Aussaat möglich. Alle Möglichkeiten versprechen gute Erfolge, insbesondere auch die zugelassene Selbstaussaat.

Krankheiten und Schädlinge

Je nach Standort und Bodenverhältnissen können die immergrünen Kirschlorbeeren mit Pilzkrankheiten befallen werden. Diese verursachen zum Teil fleckige Blätter oder führen zum Absterben der Pflanze. Vorbeugend hilft ein Standortwechsel, nachdem befallen Pflanzen entfernt und vernichtet wurden.

Auch der gefräßige Dickmaulrüssler befällt Kirschlorbeer und schädigt die Blätter, die dann unansehnliche Bissspuren aufweisen.

Verbreitete Sorten des Prunus laurocerasus

Es gibt mehr als zwei dutzend unterschiedliche Kirschlorbeersorten, die teilweise unterschiedliche Wuchshöhen, -Geschwindigkeiten und Winterhärten aufweisen. Verbreitet sind folgende Sorten:

  • Lorbeer-Kirsche Herbergii (Prunus laurocerasus Herbergii) auch aufrechte Lorbeerkirsche genannt. Die sehr verbreitete Sorte Herbergii ist stark wachsend, wird zwei bis drei Meter hoch und gilt als sehr winterhart und robust. Aufgrund ihrer dankbaren Eigenschaften wird diese Sorte häufig im Garten gepflanzt.
  • Kirschlorbeer Caucasica (Prunus laurocerasus Caucasica). Diese Sorte kann bis zu vier Meter hoch werden, gilt als schnell wachsend, recht robust und ist winterhart.
  • Kirschlorbeer Rotundifolia (Prunus laurocerasus Rotundifolia). Die Rotundifolia ist sehr gut für den Heckenschnitt geeignet. Sie ist schnellwachsend und kann bis zu vier Metern hoch werden. Ideale Voraussetzungen für eine Blickdichte Lorbeerhecke. Allerding ist sie nicht so winterhart wie die Sorten Herbergii oder Caucasica.
  • Prunus laurocerasus Novita. Auch die Sorte Novita eignet sich ebenfalls sehr gut als Lorbeerhecke und verträgt den Schnitt recht gut. Sie ist stark wachsend, robust und frostunempfindlich.
  • Die Sorte Otto Luyken wird nur bis zu 1,5 Meter hoch und wächst auch nur mit mittlerer Geschwindigkeit, ist dafür aber winterhart.
  • Portugiesischer Kirschlorbeer (Prunus lusitanica) besitzt eine etwas andere Blattform und wirkt etwas edler.
  • Die beiden Sorten Diana und Etna sind mittelschnell wachsende Sorten, die etwa zwei Meter groß werden. Ihre neuen Triebe haben einen schönen rötlichen Farbton.

Neben den genannten Sorten gibt es noch zahlreiche weitere wie z.B. Leander, Reynvaanii oder Schipkaensis.

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