Der Hokkaidokürbis (Cucurbita maxima) gehört zur Familie der Kürbisgewächse und ist mittlerweile einer der beliebtesten Speisekürbisse bei uns. Das ist darauf zurückzuführen, dass er nicht nur besonders geschmackvoll daherkommt, sondern dass er mitsamt seiner dünnen Schale eine leichte Verarbeitung zulässt.
Ursprünglich stammt diese besondere Zuchtform von der nördlichen japanischen Insel Hokkaido. Bei uns ist der Speisekürbis auch unter den Bezeichnungen Zwiebel-, Maronen– oder Kastanienkürbis bekannt, da der Geschmack an Esskastanien erinnert.
Der Hokkaido wächst wie alle Kürbisgewächse als einjährige, frostempfindliche, liegend rankende Pflanze mit bis zu acht Trieben. Mit seinen großen Blättern berankt er innerhalb kurzer Zeit große Flächen oder Komposthaufen. Der Anbau von Hokkaido im eigenen Garten gilt als recht einfach.
Die Pflanze bildet im Frühsommer männliche und weibliche Blüten aus, sodass sie sich daher einfach befruchtet und bereits im Sommer Früchte tragen kann, die zwischen August und November geerntet werden.
Beliebte Kürbissorte für den Garten
Hokkaidos zählen zu den mittelgroßen, breitrunden, orangeroten Speisekürbissen mit einem durchschnittlichen Gewicht zwischen 0,8 und 1,2 Kilogramm. Manche Sorten bilden jedoch auch Früchte mit einem Gewicht von bis zu acht Kilogramm aus.
Für den Verzehr müssen lediglich die Kerne und der Stiel der Frucht entfernt werden. Besonders gut eignet sich der Hokkaido für Suppen, als Gemüsebeilage, als eingekochtes oder Ofengemüse, aber auch als frisches Gemüse in Salaten.
Geerntete Hokkaidos, die einen kräftigen Stiel aufweisen, sind bei richtiger Lagerung mehrere Wochen haltbar.
Wie bei anderen Speisekürbissen und Zucchinis sollten sehr bitter schmeckende Hokkaidos nicht verzehrt werden, da sie durch eine Rückkreuzung, zum Beispiel durch eigenes Saatgut, einen erhöhten Anteil am giftigen Cucurbitacin enthalten. Dieser Stoff kann schwere Lebensmittelvergiftungen auslösen und sogar zum Tode führen. Sie sollten deshalb entsorgt werden.
Pflanzung und Standort
Hokkaidopflanzen benötigen einen hellen, möglichst vollsonnigen Standort, da sie dann deutlich mehr Erträge bringen als an zu dunklen Standorten. Sie können auf Beete oder am besten auf den Kompost gepflanzt werden. Dort erhalten sie vor allem den gewünschten Humus, der das Wachstum stark fördert.
Der Boden sollte vor allem stetig feucht sein, sodass sandige Böden in Beeten unbedingt mit etwas Lehm, Hornspänen Kompost aufgewertet werden sollten. Das kann bereits im Herbst erfolgen, um dem Kürbis im darauffolgenden Frühjahr einen optimalen Start zu ermöglichen.
Ins Freiland gepflanzt werden Hokkaidos nach den Eisheiligen, also ab dem 15. Mai. Dann sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten.
Da Hokkaidos stark ranken und große Laubblätter ausbilden, sollten sie in großem Abstand zu anderen Pflanzen stehen. Zu empfehlen sind wenigstens zwei Meter. Dabei zu bedenken ist jedoch, dass bereits eine Hokkaidopflanze mehrere Früchte ausbilden kann und den Bedarf einer vierköpfigen Familie durchaus decken kann.
Pflege und Düngung
Hokkaidos wachsen an geeigneten Standorten sehr gut, jedoch darf der Wurzelballen einer Pflanze niemals austrocknen. Da sonnige Standorte ratsam sind, muss vor allem an sehr heißen Sommertagen reichlich gegossen werden, am besten morgens und abends.
Eine weitere Düngung in der Vegetationsperiode ist nicht notwendig.
Werden die Ranken zu lang oder möchte man größere Früchte ernten, können einzelne Ranken abgeschnitten werden. Damit sich alle Fruchtansätze auch bis zum Herbst ausbilden, empfiehlt sich das Entspitzen der Ranken nach dem letzten gewünschten Fruchtknoten.
Nach der Ernte werden die Kürbispflanzen ausgerissen und kompostiert.
Ernte und Vermehrung
Geerntet werden Hokkaidos, sobald sie eine orangerote Färbung aufweisen. Mittels der Klopftechnik (nach dem Klopfen klingt es hohl) kann der Erntezeitpunkt bestimmt werden. Dann wird der Kürbis mit einem scharfen Messer so abgetrennt, dass der Stiel an der Frucht bleibt. Die Pflanze wächst weiter und bildet auch weiterhin nach und nach Früchte aus.
Es ist möglich, bei der Verarbeitung aus dem Inneren der Frucht Kerne zur Vermehrung zu entnehmen. Diese können auf Küchenpapier getrocknet und dann dunkel und trocken gelagert werden, um sie im nächsten April auf der Fensterbank in kleinen Töpfen zur Aussaat zu nutzen.
Dabei sollten in einen kleinen Topf magere Erde und jeweils ein Samen gegeben werden. Bis zum Aufgang werden die Töpfe feucht gehalten. Nach etwa drei Wochen, jedoch frühstens nach den Eisheiligen, können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden.
Keine Samen aus bitteren Kürbissen ziehen
Wie bereits beschrieben, kann eigenes Saatgut und Rückkreuzung dazu führen, dass sich bittere Hokkaidokürbisse entwickeln. Der bittere Geschmack wird durch einen erhöhten Gehalt des Bitterstoffs Cucurbitacin verursacht. Cucurbitacin ist giftig und kann zu teils schweren Lebensmittelvergiftungen führen. Bittere Kürbis sollten daher nicht verspeißt oder zur Samenzucht verwendet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Junge Hokkaidopflanzen im Freiland sollten vor Schneckenfraß mittels Schneckenkorn oder anderen Abwehrmaßnahmen gegen Schnecken geschützt werden. Auch auf die noch jungen Kürbisfrüchte haben es Nacktschnecken gerne abgesehen. Sind die Kürbispflanzen und -früchte älter sind Schnecken weniger ein Problem.
Hokkaido mag regelmäßig gewässert werden, Staunässe ist aber auf jeden Fall zu vermeiden. Tritt am Standort Staunässe auf, verfaulen die Wurzeln und die Pflanzen gehen ein.
Gegen Ende der Saision werden die Kürbisblätter in der Regel großflächig von Mehltau befallen. Für die Kürbisfrucht stellt dies allerdings kein Problem da.