Chilis (Capsicum annuum, Capsicum baccatum, Capsicum chinense, Capsicum frutescens und Capsicum pubescens) sind weitverbreitete Arten, die auch als Paprika, Peperoni, Pfefferoni und Peperonico zur Familie der Nachtschattengewächsegehören. Sowohl die Pflanze als auch die Frucht werden vielfach als Chili bezeichnet, beinhalten jedoch verschiedene Konzentrationen des Schärfestoffs Capsaicin, der in den kleinen Kernchen der Schote sitzt.
Die ursprüngliche Heimat der Chilis liegt in Süd- und Mittelamerika, Columbus brachte sie von dort mit und das rein zufällig. Er glaubte, einen Verwandten des Pfeffers gefunden zu haben.
Mittlerweile sind mehr als tausend Chiliarten bekannt. Die Chilipflanzen werden bis zu einem Meter groß, bilden kleine Blüten aus, an denen sich später die länglichen, runden, langen, dünnen oder dicken, roten, gelben oder orangefarbenen Schoten bilden, die als Chilis in der Küche Verwendung und immer mehr Anhänger finden.
Standort, Aussaat und Pflanzung
Da sie ursprünglich aus warmen Gebieten stammen, bevorzugen Chilis warme, sonnige, windgeschützte Standorte. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Es kann etwas Urgesteinsmehl und reifer Kompost in den Boden eingebracht werden.
Es empfiehlt sich, Chilis als Gruppe zu pflanzen. Wenn verschiedene Sorten gepflanzt werden, ergeben die verschiedenartigen Schoten ein schönes Bild. In der Nähe zu weiteren Gemüsepflanzen wie beispielsweise Tomaten, Kohlrabi und Auberginen sind sie sehr passend.
Chilis kann man auch ganz einfach selbst aus Samen ziehen. Damit kann, je nach Chilisorte, auf der Fensterbank oder in einem Zimmergewächshaus bereits Ende Januar und Anfang Februar begonnen werden.
Nach den letzten Frösten Mitte Mai können die gekauften oder selbst gezogenen Chilipflanzen ins Freiland gepflanzt werden. Die Abstände variieren von dreißig bis sechzig Zentimetern, je nach Sorte.
Übrigens kann man Chili auch sehr gut im Topf auf der Fensterbank oder dem Balkon pflanzen und kultivieren.
Pflege, Düngung und überwintern von Chili
Gegossen werden sollten die Chilis sehr vorsichtig. Besonders bei jungen Pflanzen ist das Übersprühen angeraten, um die empfindlichen Pflanzen nicht zu schädigen.
Gedüngt werden sollten sie zur Pflanzung mit einem Langzeitdünger, der wenig Stickstoffgehalt aufweisen sollte, dafür viele Mineralien und Magnesium.
Nach der Ernte im Spätsommer und Herbst kann die einjährigen Peperonipflanzen komplett kompostiert werden. Mehrjährige Pflanzen können an einem Ort um die 10 bis 15 °C überwintern. Gießen muss man die überwinternden Chilipflanzen weniger als in der Vegitationsphase. Ein Rückschnitt der Pflanzen kann, muss aber nicht, erfolgen. Der Auszug aus dem Winterquartier auf die Fensterbank erfolgt dann wieder im März.
Schnitt und Vermehrung
Nachdem die Pflanzen im Freiland angewachsen sind, beginnen sie sich zu verzweigen. Ein leichter Stutzschnitt lässt sie buschiger wachsen, sollte jedoch vor dem Blütenansatz vorgenommen werden.
Eine Vermehrung empfiehlt sich mittels Aussaat im Februar im warmen Zimmer. Hierfür sollte spezielle Aussaaterde verwendet werden. Sortenreines Saatgut gibt es bei gut sortierten Fachhändlern.
Eine Stecklingsvermehrung ist möglich, jedoch nicht empfehlenswert, da sie sich sehr schwierig gestaltet, einfacher ist die Vermehrung aus Samen.
Bekannte Chilisorten
Im Fachhandel gibt es eine reichhaltige Auswahl an Peperoni und Chilisamen. Etwas verwirrend ist die Namensvielfalt. Bei einigen Herstellern handelt es sich um Chili, Pepperoni oder Paprika Jalapenos. Die bekanntesten Sorten sind sicherlich Cayenne, Habanero und Jalapeño, deren Samen man in fast jedem gut sortiertem Gartenhandel kaufen kann. Aber immer mehr verbreiten sich auch Sorten wie Aji Amarillo, Criolla Sella, Peri Peri und viele andere.
Krankheiten und Schädlinge
Manchmal werden Chilis von Krankheiten und Schädlingen befallen. Vor allem Blattläuse, Dickmaulrüssler und Milben setzen den Chilis zu und saugen an ihren Blättern, bis die Pflanze abstirbt.
Zur Vorbeugung sollten die Pflanzen im Frühjahr mit Ackerschachtelhalmbrühe besprüht werden. Danach hilft nur noch das akribische Absammeln oder Abpinseln. Auch Marienkäfer, Schlupfwespen und Spinnen helfen, die Schädlinge zu vertilgen.
Mit einem Neem-Auszug aus der Apotheke, der andere Nützlinge schont, kann den Schädlingen ebenfalls beigekommen werden.