Der Maikäfer (Melolontha melolontha) zählt zur Familie der Blatthornkäfer, die eine der umfangreichsten Insektenfamilie darstellt. Ihr gehören etwa zwanzigtausend verschiedene Käferarten an. Heimisch sind die Maikäfer in Nord- und Mitteleuropa, aber auch in den gemäßigten Klimazonen Asiens.
Der Maikäfer gilt als einer der hübschesten Käfer, wenngleich er noch vor wenigen Jahrzehnten recht gefürchtet war, da er auf Feldern und in Wäldern große Schäden anrichtete. Damals gab es ein massenhaftes Vorkommen der Krabbeltiere, die sich vor allem in Laubwäldern laben und damit einen immensen Kahlschlag produzieren können.
Das letzte Massenauftreten der Maikäfer fand kurz nach dem 2. Weltkrieg statt. Die Massenvermehrung kommt etwa alle fünfzig Jahre vor, wobei sie in Abhängigkeit von Bodenbeschaffenheit und Temperaturen stattfindet. Allerdings ist dieses Phänomen noch nicht hinreichend wissenschaftlich geklärt.
Mit dem zunehmenden Einsatz von Insektiziden sowie der maschinellen Bearbeitung der Felder und Wälder, bei denen die Engerlinge an die Erdoberfläche kommen und vernichtet werden, kommen Maikäfer nur noch in geringen Mengen vor und richten nicht mehr Schäden in diesen Ausmaßen an. In einigen Regionen Deutschlands kommen sie gar nicht mehr vor und sind der heutigen Generation damit nicht mehr bekannt.
Maikäfer können etwa zwei bis drei Zentimeter groß werden. Wie alle Käfer verfügen sie über sechs Beine. Ihr Körper ist länglich, die Flügel braun und das Halsschild schwarz. Typisch für den Maikäfer ist das schwarzweiße Zickzackmuster an der Seite des Körpers.
Zu den Blatthornkäfern gehören die Maikäfer deshalb, da sie an den Enden ihrer Fühler Blättchen aufweisen, die fächerförmig angeordnet sind. Männchen und Weibchen sind daran besonders gut zu unterscheiden: Die Männchen zeigen sieben Blättchen, die auch viel größer sind als die der Weibchen. Bei den Weibchen lassen sich nur sechs kleine Blättchen erkennen. Sie dienen als Geruchssensoren.
Die Entwicklung eines Maikäfers dauert zwischen drei und fünf Jahren, ja nach Region. Ein erwachsener Maikäfer hat nur eine recht kurze Lebensdauer, etwa vier bis sechs Wochen lang ist er dann sichtbar. Das hängt damit zusammen, dass erwachsene Männchen bereits nach der Paarung sterben. Die Weibchen führen, bevor sie sterben, noch den so genannten „Reifungsfraß“ durch, damit die Eier dann bereit zur Ablage sind. Dieser dauert zwischen vierzehn und einundzwanzig Tagen.
Schließlich vergräbt das Weibchen zwanzig bis dreißig Eier in der Nähe eines Baumes, vorzugsweise in der Nähe eines Laubbaumes, indem es mit den Vorderbeinen ein Loch gräbt. Den Vorgang wiederholt es zwei bis drei Mal an verschiedenen Stellen.
Nach etwa vier bis sechs Wochen sind die Larven unter der Erde geschlüpft. Sie sind von weißer bis gelblicher Farbe und weisen eine harte Kopfkapsel auf. Sie werden als Engerlinge bezeichnet.
Engerlinge leben drei bis vier Jahre unter der Erde und ernähren sich hauptsächlich von Wurzeln. Während dieser Zeit häuten sie sich mehrmals und wachsen bis auf circa fünf Zentimeter Größe heran.
Im letzten Entwicklungsjahr verpuppen sie sich schließlich und im Herbst schlüpfen die fertigen Maikäfer. Diese bleiben jedoch im Winter im Boden und überwintern dort. Erst im Frühjahr krabbeln sie an die Erdoberfläche. Ihre Hauptflugzeit, in der sie auch recht gut beobachtet werden können, liegt zwischen Ende April und Anfang Juni. Vor allem in der Nähe von vielen Laubbäumen, insbesondere in der Nähe zu Eichen, Buchen und Ahorn, sind Maikäfer vor allem in der Dämmerung sehr gut sichtbar.
Biologische Bekämpfung und Hausmittel
Werden an warmen Maitagen früh und abends fliegende Maikäfer wahrgenommen, muss mit einer Eiablage gerechnet werden. Vor allem der Wurzelbereich heimischer Laubbäume ist dann ein prädestinierter Ort.
Um der Eiablage vorzubeugen, kann ein Eimer mit frischem Stallmist in den Komposthaufen bis zu fünf Zentimeter unter den Rand eingegraben werden. Häufig lockt der Geruch die Käfer an, sodass sie dort ihre Eier ablegen. Von Zeit zu Zeit kann der Eimer dann auf Engerlinge kontrolliert werden.
Nach starken Regengüssen und dadurch aufgeweichter Erde kommen Engerlinge häufig an der Erdoberfläche zum Vorschein. Sie können dann abgesammelt und an einen weit entfernten Ort verbracht werden.
Natürliche Abhilfe können auch Hecken und Büsche sowie ein naturbelassener Teil im Garten schaffen. So sind nistende Vögel in Hecken und Büschen recht gierig nach Engerlingen und auch der heimische Igel frisst sehr gern den eiweißhaltigen Engerling.
Chemische Behandlung
Eine chemische Behandlung mit Insektiziden im heimischen Garten ist nicht notwendig.