Die Wilde Malve (Malva sylvestris) fand bereits in der Antike Verwendung als Heil- und Gemüsepflanze. Sie gehört zur Familie der Malvengewächse und ist weltweit mit etwa dreißig Arten vertreten. Bezeichnet wird sie zudem als Käsepappel, Rosspappel oder Algiermalve. Ihre Verwandtschaft mit Bechermalven und normalen Gartenmalven sieht man ihr direkt an.
Oft wird sie verwechselt mit der sehr ähnlichen Wegmalve sowie mit dem Echten Eibisch, die ebenfalls der Familie der Malvengewächse angehören.
Wilde Malven erreichen Wuchshöhen zwischen fünfzig und einhundert Zentimetern. Sie wachsen mit langen Pfahlwurzeln auf Äckern und Wiesen. Die meist zweijährigen, ausdauernden, krautigen Pflanzen zeigen verholzte, aufrecht wachsende, verzweigte Stängel, an denen das Laub wechselständig angeordnet ist. Die Blätter werden circa fünf Zentimeter lang und breit, sind efeuähnlich gelappt oder rundlich bis herzförmig.
Die fünfzähligen meist gestreiften, mittelrosa Blüten leuchten in der Zeit von Mai bis Oktober in Büscheln in den Blattachseln. Die Wilde Malve bezaubert vor allem durch den reichlichen Blütennachschub während der Wachstumsperiode.
Pflanzung und Standort
Wilde Malven bevorzugen trockene, stick- und nährstoffreiche Böden. Deshalb sollte ihr ein sonniger Standort gewährt werden.
Sehr schön wirken Malven in der Nähe von Stockrosen, Phlox und Lupinen, zumal sie perfekt jeden Staudengarten ergänzen können. Vielfach sind Wilde Malven deshalb auch in Bauern– oder Klostergärten wiederzufinden.
Gepflanzt werden können Wilde Malven im Frühjahr oder im Herbst in Abständen von etwa fünfzig Zentimetern.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Wilde Malven wachsen zweijährig, sodass sie nach der Blüte meist bereits im Wurzelbereich neue Triebe bilden, die grün überwintern und im nächsten Jahr erneut austreiben. Deshalb sollte die Pflanze von abgestorbenen Pflanzenteilen befreit werden und die Stängel nur zurückgeschnitten werden, wenn sie tatsächlich braun sind.
Die Wilde Malve gilt als anspruchslos, dies spiegelt sich in der einfachen Pflege wieder.
So sollte lediglich bei großer Hitze und lang anhaltender Trockenheit die Pflanze gewässert werden, damit das Laub nicht frühzeitig vertrocknet und die Pflanze dadurch recht unansehnlich wird.
Eine Anschubdüngung im Frühjahr mit herkömmlichem Flüssigdünger fördert den Blütenflor. Dies kann zweiwöchentlich wiederholt werden und sorgt für ein üppiges Wachstum.
Vermehrt wird die Wilde Malve über ihre Samen. Diese können der Selbstaussaat überlassen werden, die sehr vielversprechend ist. Für eine geregelte Aussaat können reife Nüsschen der Samenkapsel entnommen, aufbewahrt und im Frühjahr (ab April) oder im Spätsommer im Freiland ausgesät werden.
Nach dem Aufgang werden die Pflanzen auf Abstände von etwa fünfzig Zentimeter vereinzelt und können außerdem an einen anderen Standort verpflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Auch Wilde Malven können vom Malvenrost befallen werden. Dieser Pilz ist verantwortlich für rötliche Pusteln und Bläschen auf dem Laub sowie für das endgültige Absterben der Pflanze nach dem Blattfall.
Ist ein anfänglicher Befall erkennbar, sollten betroffene Blätter abgenommen und im Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall dürfen diese Blätter kompostiert werden, da der Pilz hier überlebt und damit im Garten heimisch bleiben könnte!
Pflanzenschutzmittel auf biologischer Basis können für eine Spritzung eingesetzt werden. Hilft dies nicht, ist nur noch der Einsatz chemischer Mittel möglich. Tritt der Befall auch an weiteren Malvengewächsen auf, sollte über einen Standort- beziehungsweise Sortenwechsel nachgedacht werden.