Unter der Bezeichnung Stauden-Sonnenblume oder Mehrjährige Sonnenblume werden zahlreiche Pflanzen der Gattung der Sonnenblume (botanisch Helianthus) verstanden. Im Gegensatz zur einjährigen Sonnenblume, sind diese Pflanzen mehrjährig und winterhart.Verbreitet sind vor allem die Sorten:
- Helianthus decapetalus
- Helianthus microcephalus (Kleinblumige oder Kleinköpfige Sonnenblume)
- Helianthus atrorubens
- Helianthus mollis
- Helianthus orgyalis
- Helianthus giganteus
- Helianthus tuberosus (Topinambur, Indianerknolle)
Die Pflanzung und Pflege gestaltet sich bei den mehrjährigen Sonnenblumensorten gleich.
Die Stauden-Sonnenblume kann ihre Zugehörigkeit zur Familie der Korbblütler keinesfalls verbergen: Die typischen gelben Blütenkörbchen weisen alle weltweit etwa achtzig Arten auf. Dabei unterscheiden sich die Arten vor allem in ihrem Wachstum, weniger in ihrem Habitus, wobei es Sorten mit ungefüllten sowie gefüllten Blütenköpfen gibt.
Mehrjährige Stauden-Sonnenblumen sind vor allem wegen ihres geringen Pflegebedarfs und ihrer unermüdlichen Blühfreude bestens bekannt und unter Gärtnern allseits beliebt. Etliche Sorten, darunter auch Topinambur (Helianthus tuberosus), liefern mit ihrem frischgrünen Laub und ihren zahlreichen gelben Blüten zwischen Juli und Oktober ein freundliches Bild.
Wie der Name andeutet, wird sie vorrangig in Stauden als Hintergrundbepflanzung angebaut. Das leuchtende Gelb zwischen anderen Stauden, wie beispielsweise Rittersporn, Eisenhut, Duft- und Indianernesseln oder roten Schafgarben, sorgt für Auflockerung und Farbenvielfalt in jedem Stauden- oder Sommerblumenbeet.
Im Gegensatz zu den einjährigen Sonnenblumen sind die Blüten der Stauden-Sonnenblumen zwar weitaus kleiner, dafür erscheinen sie umso zahlreicher an einer einzigen Pflanze und bilden ein wahres Blütenmeer aus.
Besonders beliebt sind neben den einfachen Sorten (Helianthus atrorubens) die gefüllten, wie zum Beispiel Helianthus decapetalus Supreme, oder die sehr hochwüchsigen Sorten, wie etwa Helianthus giganteus, die Wuchshöhen bis zu 2,50 Meter erreichen kann. Auch Topinambur, bekannt als Indianerknolle, besticht durch einen hohen Wuchs bis zu drei Metern und bringt unendlich viele gelbe Blüten im Laufe der Vegetationszeit hervor. Zudem bietet er mit seinen Wurzelknollen ein hervorragendes, vitaminreiches Gemüse für den Winter.
Stauden-Sonnenblumen wachsen als stark wurzelnde, rhizomartige, zumeist horstige Stauden (Ausnahme: Topinambur), die in wenigen Jahren durch Ausläufer ihren Platz behaupten und damit leicht zum Wuchern neigen. Sie wachsen an straff aufrechten Stielen, an denen sich nach und nach erst das längliche Laub, danach auch zwischen den Blattachseln immer wieder Blüten ausbilden. Schneidet man Verblühtes ab, verzweigt sich der nächste Austrieb noch einmal und sorgt für einen reichen Blütenflor bis zum Frosteintritt.
Pflanzung und Standort
Stauden-Sonnenblumen mögen wie auch einjährige Sonnenblumen vor allem helle, sonnige Plätze, wobei sie auch in halbschattigen Lagen gut zurechtkommen. An den Boden stellen sie wenig Ansprüche, lediglich Staunässe sollte vermieden werden.
Die Pflanzung einzelner Stauden sollte im Frühjahr oder Herbst mit Abständen der halben Wuchshöhe vorgenommen werden. Sehr hohe Sporten sollten also mit einem Abstand von mindestens einem Meter zueinander gepflanzt werden, bei kleineren Sorten ist ein Abstand von circa sechzig Zentimetern empfehlenswert.
Nach der Pflanzung sollten sie durchdringend gewässert und regelmäßig gegossen werden.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Eingewachsene Stauden benötigen sehr wenig Pflege. Auch an warmen Tagen können sie Trockenheit recht gut vertragen. Selbst wenn sie das Laub mal schlapp hängen lassen, richten sie sich nach einem Regen oder dem Wässern wieder recht schnell auf und gedeihen weiter.
Als Startdüngung ist eine Gabe reifer Kompost im Frühjahr zu empfehlen. Danach sind keine weiteren Düngergaben vonnöten.
Das regelmäßige Entfernen verblühter Blüten sorgt für reichlichen Nachschub an weiteren Blüten. Nach dem Eintritt erster Fröste können Sonnenblumen-Stauden bodennah zurückgeschnitten und kompostiert werden. Danach empfiehlt sich zudem das Teilen großer Stauden mit einem Spaten. Das Teilstück wird schließlich genau so tief in die Erde gesetzt, wie die gesamte Staude vorher stand.
Topinambur kann samt seiner wurzelartigen Knollen ausgerissen werden, wobei nur das Laub kompostiert werden sollte, da ansonsten auf dem Kompost ein Eldorado für die Staude entsteht, an dem sie sich besonders wohl fühlt und sich überall ausbreitet.
Wer sich generell vor zu starker Ausbreitung der Stauden-Sonnenblume schützen möchte, sollte Wurzelsperren vor der Pflanzung einer Staude einbringen.
Um die Staude vor sehr starken Frösten zu schützen, ist es ratsam, eine dicke Schicht Laub aufzubringen, die gleichzeitig Nährstoffe für das kommende Jahr liefert.
Krankheiten und Schädlinge
Für Staudensonnenblumen sind weder Krankheiten noch Schädlinge von Bedeutung.