Die Passionsblume (Passiflora) gehört zur Familie der Passionsblumengewächse und ist mit über fünfhundert Arten weltweit vertreten. In der Blüte erkannten christliche Einwanderer die Passion Christi; daher rührt wahrscheinlich ihr Name.
Verwendung findet die Passionsblume meist als rankende Zierpflanze wegen ihrer ungewöhnlichen Blüten, aber auch manchmal als Nutzpflanze wegen ihrer essbaren Beeren, der Passionsfrucht oder Maracuja.
Passionsblumen werden meist mehrjährig kultiviert, da nur eine Art eine einjährige Pflanze ist. Sie sind ausdauernde, krautige, kletternde Pflanzen, die in vielen Farben blühen. Sehr gern wird die Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) kultiviert, aber auch die Traubige Passionsblume (Passiflora racemosa) leuchtet mit ihren roten Blüten, in bis zu dreißig Zentimeter langen Trauben sitzend, in Gärten, Parks und vor allem an Zäunen.
Passionsblumen blühen in der Zeit von Juni bis September fast unaufhörlich. Die Blüten halten nur wenige Tage, dafür blühen sie umso reichhaltiger an günstigen Standorten. Sie können bis zu drei Metern hoch werden.
Pflanzung und Standort
Passionsblumen bevorzugen gut durchlässige, nahrhafte Böden, die mäßig feucht sein sollten. Vor allem sonnige und helle halbschattige Standorte kommen ihr zugute, da sie dort reich blüht und auch Früchte entwickelt.
Gepflanzt werden kann die Passionsblume im Frühjahr nach den Eisheiligen in Abständen von etwa fünfzig Zentimetern. Da sie nur bedingt winterhart ist und vor allem keine starken Fröste unter minus fünfzehn Grad Celsius verträgt, sollte auf eine Herbstpflanzung verzichtet werden.
Besonders schön wirken Passionsblumen zwischen rankendem Efeu an Zäunen, Mauern oder Gerüsten. Auch im Hintergrund zu Staudenbeeten mit Lupinen, Sommerastern, Mandelröschen, Margeriten und Astilben hebt sie sich dekorativ hervor.
In einem ausreichend großen Pflanzgefäß macht sie sich auch sehr schön auf einem Balkon oder einer Terrasse.
Vor allem sollte ihr gleich nach der Pflanzung eine Rankhilfe gegeben werden, damit sie sehr schnell emporklimmen kann.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Passionsblumen dürfen während der Wachstumsphase nicht austrocknen. Daher empfiehlt sich ein ausgiebiges Mulchen im Frühjahr sowie ein regelmäßiges Gießen.
Gedüngt wird mit Austriebsbeginn im April mit herkömmlichem Flüssigdünger. Dies sollte wöchentlich erfolgen bis zum Herbst.
Um sie vor Frost zu schützen, sollte die Passionsblume im Oktober eine dicke Schicht Mulch und Laub bekommen. Dies sorgt gleichzeitig für ausreichend Feuchtigkeit während der Winterzeit.
Im Februar werden die neuen Triebe auf etwa drei Augen gekürzt. Dann sollte auch das Gießen wieder einsetzen. Der Winterschutz sollte jedoch erst ab Anfang bis Mitte Mai entfernt werden.
Da sich meist erst im zweiten Standjahr Blüten entwickeln, können auch ab dieser Zeit erst Samen zur Vermehrung entnommen werden. Diese werden in den Früchten gebildet und sollten im Frühjahr an Ort und Stelle bei Bodentemperaturen ab fünfzehn Grad in Rillen ausgesät werden. Nach dem Aufgang der Keimlinge werden sie auf Abstände von etwa dreißig Zentimeter vereinzelt. Auch hier sollten Rankmöglichkeiten geschaffen werden.
Krankheiten und Schädlinge
Teilweise werden Passionsblumen von Ameisen heimgesucht, die die Blätter fressen. Hier sollte ein Ameisenmittel aus dem Fachhandel Anwendung finden.