Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

Rhabarber

Der Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist kein Obst, sondern ein Stielgemüse, da er eine Staude ist. Dennoch wird er meist zur Herstellung von Süßspeisen, wie Kompott oder Kuchen, verwendet. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse und zählt zu den Sonnenanbetern unter den Stauden und ist sehr pflegeleicht, wenn man den passenden Nährboden hat.

Ursprünglich stammt derRhabarber aus Asien, genauer gesagt aus China, wo er noch heute als Heilpflanze verwendet wird. Aus den Wurzeln werden Essenzen gewonnnen, die zur Darmreinigung eingesetzt werden, die Stängel finden in China kaum Verwendung. Die Wirkstoffe des Wurzelwerks sind so stark, dass sie als Bestandteile von Abführmitteln eingesetzt werden. In Deutschland gibt es den Rhabarber seit etwa 150 Jahren.

Standort und Pflanzung von Rhabarber

Rhabarber
Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze.

Der Rhabarber liebt die Sonne, er sollte deshalb maximal im Halbschatten gepflanzt werden. Falls er zu wenig Sonneneinstrahlung bekommt, bringt er nur sehr dünne Stängel hervor. Weil es sich um einen Tiefwurzler handelt ist tiefgründiger Boden wichtig, ein lehmig-sandiger Boden ist ideal. Zusätzlich sollte der Boden nährstoffreich sein, da das Stielgemüse auch ein Starkverzehrer ist. Um das Wachstum optimal zu fördern eignen sich Stallmist und Kompostzugaben. Außerdem muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Rhabarber ausreichend gegossen wird, wobei Staunässe vermieden werden sollte.

Eine Rhabarberstaude sollte nicht länger als acht Jahre an ein und demselben Platz bleiben. Am Besten wird die Staude in 1 kg-Stücke unterteilt und neu angepflanzt, wobei man darauf achten muss, dass die Teilstücke mindestens eine Knospe haben. Außerdem müssen die Ränder gut getrocknet sein, damit sie in der Erde nicht faulen. Als ideale Pflanznachbarn können Erbsen, Bohnen, Spinat, Kopfsalat und Kohlrabi genannt werden.

Die Rhabarberstöcke müssen gesetzt werden ehe die Knospen zu treiben beginnen, das ist sowohl im Herbst (Oktober) als auch im Frühjahr (März/April) möglich. Die Pflanzen sollten mit einem Abstand von ein bis eineinhalb Metern gesetzt werden und ausreichend tief eingegraben werden, nur die Knospe darf noch aus der Erde schauen. Am Besten informiert man sich jedoch genau über die zu pflanzende Sorte, um den passenden Pflanzabstand festzustellen. Anschließend sollte der Boden festgetreten und ausreichend gewässert werden.

Pflege der Rhabarberpflanzen

Zu Beginn des Frühjahrs empfiehlt es sich eine Mulchschicht aufzutragen. Im Hochsommer sollte regelmäßig Kompost in das Erdreich gemischt werden, um der Pflanze ausreichend Nährstoffe zuzufügen. Nach der Ernte sollte gedüngt werden, dazu empfiehlt sich neben Pflanzenjauche oder Knochenmehl auch Stallmist oder Hornmehl.

Ernte, Schnitt und Vermehrung von Rhabarber

Rhabarberstängel
Geerntet werden nur die Stiele des Rhabarbers.

Die Rhabarberernte beginnt in der Regel im April und endet nach dem Johannistag, sprich dem 24. Juni. Danach soll sich die Pflanze wieder erholen und zu Kräften kommen. Gegen eine Ernte nach dem 24. Juni spricht auch das Ansteigen des Oxalgehalts in den Stängeln. Oxalsäure ist auch der Grund warum man die Stängel nicht roh verzehren sollte. Man erkennt, ob der Rhabarber reif ist, wenn die Stängel nicht mehr gewellt sind und eine glatte Oberfläche haben.

Die Stängel sollten möglichst weit unten abgedreht werden und die Blütenansätze entfernt werden. Wichtig ist es die Stiele aus der Pflanze heraus zu drehen und nicht zu schneiden. Die Blütenansätze können beispielsweise gut in einem Salat verarbeitet werden.

Spätestens alle acht Jahre sollten die Pflanzen umgesetzt werden, indem man sie in etwa 1 kg schwere Teile zerlegt und neu setzt. Dies führt nicht nur zu mehr Pflanzen, sondern verjüngt diese auch. Zwar lässt sich Rhabarber auch aus Samen ziehen, aber einerseits ist das sehr langwierig und zweitens entstehen meist nur sehr schwache Pflanzen. Stattdessen sollte man besser auf vegetative Vermehrung (Teilung) von Rhabarberpflanzen zurückgreifen. Man kann jedoch auch Pflanzen in Töpfen kaufen, hier man muss man jedoch mit ein bis zwei Jahren rechnen, ehe man erstmals ernten kann.

Düngung

Damit die stark zehrende Rharbarberpflanze ausreichend Nährstoffe bekommt, empfiehlt sich eine Düngung nach der Ernte im Juni. Neben der Zugabe von Stallmist und Kompost eignen sich als Dünger auch Horn- oder Knochenmehl.

Krankheiten und Schädlinge von Rhabarber

Der Rhabarber ist eine sehr robuste Pflanze, die auch nur selten mit Krankheiten zu kämpfen hat. Der Schaden, den Blattläuse (Aphidoidea), Blattkäfer oder Raupen anrichten, ist zu vernachlässigen.

Die Rhabarbermosaikkrankheit hingegen führt zu größeren Schäden, kann aber leicht erkannt werden, da sich in diesem Fall im April/Mai die Blätter teilweise gelblich verfärben. Auch für Würmer ist der Rhabarber bedingt anfällig, allerdings sind diese für den Menschen nicht lebensbedrohlich.

Wirkstoffe und Zubereitung des Rhabarbers

Wie bereits erwähnt sollte Rhabarber nie roh verzehrt werden, da der Oxalgehalt zu hoch ist. Dem kann man jedoch entgegenwirken, indem man ihn schält und entweder blanchiert oder bei der weiteren Zubereitung Milch hinzufügt. Dennoch sollte er nicht täglich genossen werden und Menschen, die unter Gicht, Rheuma, Nierensteinen oder Arthritis leiden, müssen gänzlich auf ihn verzichten.

Die Blätter dürfen in keinem Fall gegessen werden, da sie Giftstoffe enthalten, die zu Erbrechen und Kreislaufproblemen führen.

Vereinfacht kann man roten und grünen Rhabarber nennen, die sich primär in der Farbe der Stängel unterscheiden. Der rote ist zudem etwas milder im Geschmack und beinhaltet weniger Oxalsäure. Unabhängig von der Sorte ist Rhabarber ein durchschnittlicher Vitaminspender, aber reich an Mineralien, allen voran Kalium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Deshalb eignet er sich vor allem als Kompott gut zur sanften Reinigung des Darms, aber auch der Leber und Galle.

Oft wird Rhabarber in der Kombination mit Erdbeeren gegessen, was nicht nur geschmacklich empfehlenswert ist, da die Erdbeere besonders nitratarm ist und deshalb einen guten Ausgleich schafft. Er kann zur Herstellung eines Kompotts oder von Marmelade sowie eines Kuchens verwendet werden.

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