Rettich

Rettich

Der Rettich (Raphanus sativus) wurde bereits im frühen Mittelalter kultiviert. Er gehört zur Familie der Kreuzblütler und hat viele Unterarten, die sich in Farbe und Form unterscheiden. Es gibt ihn in rot, rosa, weiß, violett oder schwarz. Die Form der Knolle kann oval, bauchig oder zylindrisch sein. Viele Sorten besitzen auch eine Zapfenform oder sind kegelförmig. Gegessen wird der Rettich normalerweise in rohem Zustand.

Standort, Pflanzung und Fruchtfolge

Rettich
Rettich mit unterschiedlichen Knollenformen.

Tiefgründiger Boden mit einem großen Anteil von Humus bei einem ph-Wert zwischen 5,5 und 7 ist der ideale Boden für den Rettich. Schwerer, steiniger und verdichteter Boden ist dagegen ungeeignet, da es hier zu einer Deformierung der Knolle kommt. Liegen die Temperaturen zwei Wochen lang zwischen 2 und 11°C wird beim Rettich das Schossen gefördert. Um dies zu vermeiden, sollte die Temperatur 12°C nicht unterschreiten.

Um das Schossen zu vermeiden, sollte der Rettich nicht vor April ausgesät werden, da ab April die Tagestemperaturen meist über 12°C liegen. Im Freiland kann eine Aussaat bis Ende September möglich sein. Die Aussaat erfolgt in Reihen, wobei der Reihenabstand sollte zwischen 20 und 35 cm, abhängig von der Sorte, betragen soll.

Zwei Samen werden im Abstand von 10 bis 15 cm (bei speziellen Sorten kann auch ein größerer Abstand notwendig sein) innerhalb einer Reihe ausgelegt. Nach dem Aufgehen werden sie dann auf eine Pflanze verzogen. Die ideale Saattiefe liegt bei 2 bis 3 cm.

Auf demselben Boden sollten nur alle drei Jahre Rettich oder andere Kreuzblütler wie bspw. andere Kohlarten angebaut werden.

Pflege und Düngung

Der Rettich sollte nur sehr behutsam mit Stickstoff gedüngt werden. Bei wenig Sonnenlicht oder Schatten tendiert der Rettich zur Speicherung von Nitrat. Der Dünger sollte nicht auf einmal verabreicht werden, sondern einen Teil drei bis vier Wochen nach Aussaat und einen Teil nach weiteren vier bis fünf Wochen.

Rettiche benötigen reichlich Bor, weshalb ein borhaltiger Mineraldünger zur Anwendung kommen sollte. Falls die Knolle glasige Flecken und Risse aufweist, leidet sie wahrscheinlich an Bormangel. Ebenfalls sollte auf eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit geachtet werden. Bei zu krassen Feuchtigkeitsunterschieden kann es dazu kommen, dass die Außenhaut des Rettichs aufplatzt. Bei zu trockenem Boden oder zu starker Hitze wird der Rettich pelzig und sehr scharf.

Ernte und Vermehrung

Rettich wird durch Samen vermehrt. Ab der Aussaat ist mit 8 bis 10 Wochen bis zur Ernte zu rechnen, bei späten Sorten muss mit 13 bis 15 Wochen gerechnet werden. Damit die Rettiche ihr Aroma behalten und schön knackig bleiben, sollten die Knollen nicht zu spät geerntet werden. Rettiche, die zu spät geerntet wurden, sind leicht holzig.

Krankheiten und Schädlinge

Ein Pilz, genannt Rettichschwärze, ist im Rettichanbau sehr gefürchtet. Der sich im Boden ausbreitende Pilz frisst sich über die Wurzeln oder durch feine Risse in der Außenhaut in die Knolle hinein. Ein bläulich bis grauer Bereich bildet sich, der sich soweit ausbreiten kann, dass er die ganze Wurzel umschließt. Der Befall dringt bis tief in das Fleisch der Knolle ein.

Außerdem ist die Kohlfliege sehr verbreitet. Um den Rettich vor der Kohlfliege zu schützen, deckt man die Beete am besten direkt nach der Aussaat mit feinen Netzen aus Fliesstoff ab. Dies ist unbedingt zu beachten, denn das Ei der Kohlfliege entwickelt sich innerhalb von nur 6 Tagen bis zur Made. Da die Schädlinge bei den etwas kühleren Temperaturen am frühen Morgen noch nicht gut fliegen können, sollte, falls erforderlich, das Netz nur zu dieser Tageszeit abgenommen werden und dann auch nur so kurz wie möglich.

Andere tierische Schädlinge die dem Rettich gefährlich werden könnten, sind Gallmücken, gefräßige Blattläuse und Erdflöhe.

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