Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) gehören zur Familie der Blattkäfer. Sie werden bis zu acht Millimeter groß. Besonders typisch für ihr Aussehen sind die roten Flügeldecken sowie das rote Halsschild, während der Kopf, die Antennen, die Beine und die Unterseite des Körpers schwarz gefärbt sind.
Lilienhähnchen schädigen insbesondere Kaiserkronen und Liliengewächse durch ihren Fraß sehr stark, aber auch andere Zwiebelgewächse wie Maiglöckchen, Salomonssiegel oder Gemüsezwiebeln können durch sie befallen werden.
Bereits kurz nach der Winterpause, meist im April, setzen die Lilienhähnchen zu ihrem massiven Fraß an. Sie fressen innerhalb kurzer Zeit an den Allium-Gewächsen das Blattgrün, sodass eine Blütenentwicklung dann unmöglich wird.
Ebenso findet zu dieser Zeit die Paarung statt. Kurze Zeit später legt das Weibchen drei bis zwölf rötlich gefärbte Eier meist an der Mittelrippe der Blattunterseite ab. Etwas später erscheinen die Eier bräunlich gefärbt, werden aber zum Schutz mit Kot bedeckt, sodass sie wie braune Klumpen erscheinen. Im Laufe eines Lebens kann ein Weibchen circa zweihundert bis dreihundert Eier ablegen.
Lilienhähnchen richten zumeist großen Schaden an, wenn nicht rechtzeitig gegen sie vorgegangen wird. Nicht nur erwachsene Käfer fressen dann radikal an den Blättern, sondern auch die Larven.
Biologische Bekämpfung und Hausmittel
Sobald der Austrieb der Lilien, Kaiserkronen und anderen Zwiebelgewächse beginnt, sollten sie auf das Vorkommen von Lilienhähnchen untersucht werden. Besonders wichtig ist die Kontrolle der Blattunterseiten. Es empfiehlt sich, die Pflanzen dann mit kaltem Wasser zu überbrausen und die Schädlinge abzusammeln.
Ein ähnliches Vorgehen ist bei bereits abgelegten Eiern zu empfehlen. Dann sollten die Blattunterseiten mit einem kräftigen Strahl Wasser abgebraust werden, sodass die Eier sich ablösen.
Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen sowie das akribische Absammeln der Schädlinge ist eine vielversprechende Methode, damit sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten.
Als vorbeugende Maßnahme kann eine nicht zu dicke Schicht Kaffeesatz um die bevorzugten Pflanzen ausgebracht werden. Diese kann wöchentlich erneuert werden.
Als Alternative empfiehlt sich auch Gesteinsmehl. Dieses sollte vor allem an den Blattunterseiten aufgebracht werden. Das verhindert die Ablagerung der Eier und beugt einer unnötigen Population weitgehend vor.
Chemische Behandlung
Tritt ein massiver Befall auf und ist diesem mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr beizukommen, kann ein Schädlingsbekämpfungsmittel hilfreich sein. Hier sollte unbedingt die Dosierungsanleitung des Schädlingsfrei beachtet werden. Wie immer gilt beim Einsatz von Chemie im Garten: So viel wie notwendig, so wenig wie möglich.