Die Zwiebel (Allium cepa) ist das Alltagsgemüse schlecht hin und darüber hinaus als Heilmittel seit langer Zeit erfolgreich im Einsatz. Sie gehört zu den Zwiebel- und Lauchgewächsen und hat viele verschiedene Unterarten, wie etwa die Lauchzwiebel, die Gemüsezwiebel, die Schalotte oder die rote Zwiebel. Eine Besonderheit ist die Silberzwiebel, die besonders klein ist und keine schützende Schale hat.
Die Zwiebel stammt aus dem asiatischen Raum, man vermutet aus dem Gebiet des heutigen Afghanistans. Sie ist die älteste Kulturpflanze und wird seit 5000 Jahren als Heil- und Gemüsepflanze angebaut.
Sie sorgt nicht nur für einen guten Geschmack, sondern ist in vielen Bereichen als Heilmittel einsetzbar. Die Königin des Gemüses hat eine starke antibakterielle Wirkung, fördert sowohl die Wundheilung als auch den Appetit und hilft bei hohem Blutdruck sowie erhöhten Blutfettwerten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Zwiebel roh, gekocht oder gebraten verzehrt, ihre Inhaltsstoffe können davon unabhängig ihre Wirkung entfalten. Dies liegt unter anderem am hohen Kalium- und Calciumanteil in der Zwiebel.
Standort und Pflanzung von Zwiebeln
Bei der Auswahl des Bodens sollte leichten, durchlässigen und tiefgründigen Gartenböden der Vorzug gegeben werden. Zwingend muss darauf geachtet werden, dass das Unkrautwachstum im späteren Beet so gering wie möglich ist, da die Zwiebel gerade gegenüber Unkraut sehr konkurrenzschwach ist.
Der gewählte Standort sollte mehr Sonne als Schatten haben und möglichst nicht windgeschützt sein, um dem Befall von Mehltau vorzubeugen.
Der Anbau von Zwiebeln erfolgt meist durch Aussaat oder Setzen von Steckzwiebeln. Insgesamt ist der Anbau über Steckzwiebeln die verbreitetste Anbauart, die Direktsaat hingegen wird vor allem für die Frühjahrszwiebeln eingesetzt.
Die Aussaat findet im Frühjahr ab Februar, unter Glas oder auf der Fensterbank, statt.
Auch die Steckzwiebeln können ab März/April angebaut werden. Sie werden nur soweit in die Erde gesteckt, dass sie gerade noch von Erde bedeckt werden. Die Pflanzung erfolgt meist in Reihen, wobei die Reihen etwa 20cm und die einzelnen Zwiebeln in einer Reihe etwa 5 bis 10 cm voneinander entfernt sein sollten.
Die schmackhaften Frühlingszwiebeln oder auch Schalotten genannt, werden ebenfalls März/April gesetzt. Der Pflanzabstand beträgt bei den Schalotten ca. 15 x 15 Zentimeter.
Es gibt auch noch spezielle Wintersteckzwiebeln, die Ende August gepflanzt und im Frühjahr geerntet werden. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie mehrjährig sind und bereits sehr früh im Gartenjahr geerntet werden können.
Zwiebeln vertragen sich gut mit Oregano als Pflanznachbar.
Pflege und Düngung der Zwiebel
Da gerade die Zwiebel vor Unkraut geschützt werden muss, empfiehlt es sich den Boden regelmäßig aufzulockern, um der Bildung von Unkraut vorzubeugen. Außerdem müssen die Zwiebeln regelmäßig gewässert werden, aber nicht zu sehr, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Wurzeln zu faulen beginnen. Außerdem muss die Bewässerung spätestens ab August, sobald die Pflanzen sich ausreichend entwickelt haben, eingestellt werden.
Falls man regelmäßig Kompost verwendet, sind weitere Düngemittel nicht erforderlich. Allerdings sollte dieser nicht zu frisch, sondern eher reif sein, da dies sonst die Zahl der Zwiebelfliegen erhöht.
Zwiebeln sind nicht sonderlich anfällig für Frost, aber es empfiehlt sich dennoch die Beete und damit die überwinternden Zwiebeln mit Fichtenzweigen abzudecken oder frostempfindliche Zwiebelsorten anzuhäufen.
Ernte und Samenzucht bei Zwiebeln
Die Zwiebeln können je nach Sorte im August und September bzw. Juni und Juli geerntet werden. Erkennen kann man die Reife daran, dass etwa ein Drittel des Laubes aller Pflanzen abgestorben oder abgeknickt ist.
Man sollte beachten, dass das im Boden verbleibende Laub noch mindestens 5 cm lang ist. Die Ernste sollte in einer Schönwetterperiode stattfinden, da sonst die Gefahr des Verfaulens zu groß ist. Nach der Ernte verbleiben die Zwiebeln auf dem Beet, um zu trocknen und so haltbar zu werden. Nach spätestens zehn Tagen werden sie aus dem Garten geholt und unter regelmäßigem Wenden weiter getrocknet. Unabhängig von der Lagerdauer muss sicher gestellt sein, dass der Lagerort absolut trocken und gut belüftet ist.
Um Zwiebelsamen zu züchten werden Zwiebeln in einem stark gedüngten und sehr flachen Beet im März angebaut. Sie werden nicht geerntet und der entstandene Samen bleibt bis zu drei Jahre keimfähig.
Krankheiten und Schädlinge von Zwiebeln
Die Zwiebel ist besonders für Mehltau anfällig, dem Befall kann allerdings vorbeugen indem man als Saatgrund einen windigen Platz wählt und die Reihen auf keinen Fall zu eng setzt.
Zwiebelfliegen kann man abhalten, indem man Netze spannt und auf frischen Kompost verzichtet.