Der Name Thymian (Thymus vulgaris) leitet sich vom griechischen thymos= Mut, Kraft ab. Denn das Gewürz hat eine kräftigende und stimulierende Wirkung.
Thymian lässt sich frisch und getrocknet verwenden, als Würze für Gulasch, Braten, Fisch und Muscheln sowie für Suppen, Soßen und Salate. Auch Kräuterbutter und Kräuterlikör werden durch die Zugabe von Thymian würziger. Ein Klassiker im Sommer, das ohne Thymian gar nicht vorstellbar wäre, ist Ratatouille.
Aber nicht nur in der Küche kann Thymian eingesetzt werden. Auch als Hustenkraut ist es bekannt. Thymiantee oder Thymian-Inhalationen helfen bei Katarrhen der oberen Luftwege.
Bei dieser vielseitigen Verwendung ist es kein Wunder, dass Thymian als Kraut im Garten nicht fehlen darf.
Thymian gehört, ähnlich wie Echter Salbei, Oregano und Bohnenkraut, zur Pflanzenfamilie der Lippenblütengewächse.
Standort, Pflanzung und Fruchtfolge
Da die Thymianpflanze eine kräftige Pfahlwurzel ausbildet, sollte der Boden locker sein. Ideal ist ein pH-Wert von 7 bis 8. Nicht geeignet sind schwere, verdichtete Böden. Als Standort bevorzugt der niedrige Halbstrauch einen sonnigen, trockenen und windgeschützten Platz. Thymian verträgt auch Trockenheit sehr gut, wenn jedoch längere Zeit nicht gewässert wird, stellt die Pflanze das Wachstum ein.
Da der Thymiansamen sehr fein ist, ist eine Aussaat an Ort und Stelle nicht zu empfehlen. Besser ist es, die Aussaat unter Glas vorzunehmen. Das geschieht von März bis Mai. Der Samen wird dabei nur ganz fein mit Erde abgedeckt. Nachdem Auflaufen wird dann in entsprechende Töpfe pikiert. Im Mai werden die kleinen Pflänzchen dann im Abstand von 25 cm x 25 cm ausgepflanzt.
Thymian ist selbstunverträglich, daher sollte eine vierjährige Anbaupause zu sich selbst und zu anderen Lippenblütlern wie beispielsweise Pfefferminze und Majoran eingehalten werden.
Wer frischen Thymian ernten will und keinen Garten besitzt, kann das Kraut auch problemlos im Topf kultivieren. Häufig gibt es auch fertig gezogene Thymiantöpfe im Supermarkt. Hier empfiehlt sich der Kauf von Bio-Kräutern, die nicht mit chemischen Insekten- und Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.
Pflege und Düngung
Ab Juli darf nicht mehr gedüngt werden, da sonst die Triebe nicht mehr richtig ausreifen und daher besonders frostgefährdet sind.
Da der Thymian nicht völlig winterhart ist, empfiehlt sich in frostgefährdeten Lagen im Winter ein Anhäufeln und Bedecken des Strauchs mit Reisig oder Stroh.
Ernte und Vermehrung
Für den Frischverbrauch können die jungen Triebe laufend geerntet werden. Soll der Thymian getrocknet werden, schneidet man die Triebe vor der Blüte in etwa 10 cm Höhe ab. Die geschnittenen Stängel werden zu kleinen Sträußen zusammengebunden und kopfüber an einem luftigen Platz aufgehängt.
Thymian blüht von Juni bis September.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder Stecklinge.
Krankheiten und Schädlinge
Bei Nässe ist Thymian anfällig für Grauschimmel.