Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) ist ein typisches Wintergemüse, das sich als Beilage zu Fleischgerichten besonders gut eignet. Es gilt als sehr vitamin- und nährstoffhaltig und wird wegen seines charakteristischen und pikanten Aromas sehr geschätzt. Viele Kinder verschmähen den Rosenkohl aber genau wegen seines typischen Geschmacks.
Nachforschungen zufolge soll Rosenkohl erstmals im 19. Jahrhunderts angebaut worden sein – von Brüssel aus verbreitete sich das Kohlgemüse sodann im europäischen Raum und darüber hinaus. Wegen seiner Herkunft wird Rosenkohl umgangssprachlich auch als „Brüsseler Kohl“ bzw. „Brüsseler Sprossen“ bezeichnet.
Standort, Pflanzung und Fruchtfolge
Rosenkohl ist im Verhältnis zu anderen Kohlsorten eher anspruchslos, was den Standort und das Klima betrifft. Anzuraten ist jedoch die Pflanzung in einen nährstoffreichen Boden, der den Starkzehrer gut versorgt.
Die Aussaat von Rosenkohl erfolgt von April bis Mai direkt ins Freiland. Die Rosenkohlpflanzen werden später so vereinzelt, dass sie einen Abstand von etwa 60 cm zueinander einhalten.
Pflege und Düngung
Eine ausreichende Wasserversorgung ermöglicht ein gutes Wachstum des Kohls. Um den Rosenkohl optimal zu versorgen, ist zusätzlich eine regelmäßige Düngung anzuraten. Dabei kommen auch frische organische Dünger, wie etwa Kompost oder Pferdemist, in Frage.
Gelb gefärbte oder schadhafte Teile der Kohlpflanzen sollten in regelmäßigen Abständen entfernt werden. Die Gelb- oder Rot-Färbung der Blätter kann nach längerem Regen auch ein Zeichen für Nährstoffmangel sein – dann ist eine weitere Düngung empfehlenswert.
Ein bis zwei Monate vor der Ernte – also im September / Oktober – sollte der Haupttrieb des Rosenkohls geschnitten werden. Durch das Kappen verhilft man dem Rosenkohl zu einem besseren Wachstum, die die gesamte Triebkraft in die vorhandenen Röschen übergeht. So lassen sich auch Rosenkohlpflanzen stärken, die bislang noch nicht so viele Röschen aufzuweisen haben.
Ernte
Die Erntezeit von Rosenkohl liegt insbesondere im Zeitraum von November bis Dezember. Entnommen werden die Röschen von unten nach oben – das garantiert ein Nachwachsen der Knospen und damit spätere weitere Erntemöglichkeiten.
Frost schaden dem Rosenkohl im Übrigen nicht – im Gegenteil, frostige Temperaturen sollen sogar zu einem noch besseren Aroma des Kohls beitragen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Rosenkohl wird, wie auch andere Kohlsorten, gerne von Trauermücken, Kohlfliegen und Blattwespen heimgesucht. Diese lassen sich durch Gemüseschutznetze oder Gelbkarten von Vorneherein gut vermeiden. Den ebenfalls häufig auftretenden Erdflöhe kann vorgebeugt werden, indem der Boden im Beet stets feucht gehalten wird.
Gegen Krankheiten wie die verbreitete Kohlhernie, die die Pflanzen faulen und verderben lässt, helfen vor allem ein Kalken des Bodens sowie ein großzügig gewählter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen.