Der Knollensellerie (Apium graveolens), häufig auch nur Sellerie genannt, gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und wird seit dem 17. Jahrhundert in ganz Europa angebaut. Die Knolle sieht aus wie eine etwa faustgroße gelb-weiße, manchmal auch rot geäderte Kugel, mit kleinen Nebenwurzeln. Das Gewicht eines Knollenselleries liegt meist bei 300 bis 900 Gramm. Die kurzen dünnen Blattstiele haben einen bitteren Geschmack und werden nicht verzehrt.
Standort, Pflanzung und Fruchtfolge
Bei ausreichender Feuchtigkeit und einem pH-Wert von 6,5 bis 7,5 sollte ein tiefgründiger humoser nährstoffreicher Boden die Grundlage für ein gutes Gedeihen des Knollenselleries sein. Außerdem sollte der Standort eher sonnig, aber nicht zu warm sein.
Der Knollensellerie wird vorkultiviert und dann gepflanzt. Mit der Anzucht sollte schon Anfang März begonnen werden. Während der Anzucht darf die Temperatur 16°C nicht unterschreiten. Speziell bei Temperaturen von 5 bis 10°C, aber auch bei Trockenheit oder Lichtmangel, neigen die Pflanzen zum Schossen. Wasser sollte man ihnen in dieser Phase nur sparsam zuführen, dadurch werden die jungen Pflänzchen stärker und widerstandsfähiger und überstehen so den Übergang ins Freie besser.
Das Auspflanzen darf, wegen eventuell auftretendem Frost, nicht zu früh erfolgen, üblicherweise erst nach den Eisheiligen im Mai. Da aber auch dann noch kühle Temperaturen ein Schossen hervorrufen können, ist es eine gute Idee das Beet mit Vlies abzudecken. Zwischen den Pflanzen sollte ein Abstand von 40 cm in der Reihe und zwischen den Reihen eingehalten werden. Es ist darauf zu achten, dass sich das Herz der Pflanzen oberhalb des Bodens befindet, andernfalls entwickeln sich nur kleine verformte Knollen.
Vier Jahre Pause sollten zwischen dem Anpflanzen an der gleichen Stelle liegen. Eine Mischkultur mit Tomaten und Blumenkohl hat sich als sehr gut erwiesen.
Pflege und Düngung
Der in erster Tracht stehende Sellerie ist ein Starkzehrer und favorisiert einen gut gedüngten Boden. Das Untergraben von Mist in den Herbstmonaten, oder vor dem Pflanzen Kompost untermischen, ist empfehlenswert. Gedüngt werden sollte der Knollensellerie innerhalb der Kulturzeit noch zweimal. Hier kann zu kalihaltigem und stickstoffreichem Dünger gegriffen werden. Zuviel Stickstoff führt zu einer Beeinträchtigung des Geschmacks.
Eventuell kann auch ein Esslöffel Meersalz mit drei Liter Wasser vermischt auf ca. 15 Pflanzen verteilt werden. Ein wenig Kochsalz verträgt der Knollensellerie auch.
Kalireicher Dünger fördert die Knollenbildung und sorgt außerdem für eine schöne helle Farbe der Knollen. Von Juni an sollte einmal pro Woche mit Pflanzenjauche gegossen werden, insbesondere Beinwelljauche.
Seinen größten Bedarf an Wasser, etwa 15 bis 20 Liter auf einen Quadratmeter, hat der Knollensellerie von Mitte August bis Anfang Oktober. Hauptsächlich im September muss viel gegossen werden.
Ab und zu sollte mit Vorsicht um die Pflanzen herum gehackt werden, dies dient zur Belüftung des Bodens und vermindert die Unkrautausbreitung. Da der Knollensellerie ein Flachwurzler ist, ist es ratsam ab Juli das Hacken komplett einzustellen.
Hat die Knolle die Größe einer Walnuss erreicht, wird soviel Erde abgetragen, bis die oberen Wurzeln freiliegen. Die Entwicklung der Knollen wird durch das Vertrocknen der oberen Wurzeln angeregt.
Ernte
Die Knollen wachsen bis Ende Oktober, die Ernte sollte spätestens zu diesem Zeitpunkt erfolgen. Frost ab -3°C schadet den ausgewachsenen Knollen. Geerntet wird bei Trockenheit, die Knollen auf gar keinen Fall waschen, denn feuchtes Erntegut läuft Gefahr von Pilzen und anderen Schädlingen befallen zu werden. Das Laub kann einfach abgedreht werden. Der geerntete Knollensellerie soll nach Möglichkeit nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Bekannte Schädlinge des Knollenselleries sind unter anderem die Selleriefliege (von Mai bis Juli), die Blattfleckenkrankheit (ab Juni), Sellerieschorf und Wühlmäuse.