Gundermann

Gundermann

Der Gundermann (Glechoma hederacea) gehört zu den Lippenblütengewächsen. Er ist zudem unter der Bezeichnung Gundelrebe oder Gundelkraut, Kollermann und Buldermann bekannt.

Gundermann
Gundermann ist als altes Heilkraut bekannt.

Da der Gundermann früher gegen Eiterungen angewandt wurde, ist die Herkunft des Namens vom althochdeutschen „gund“ (Eiter) wahrscheinlich. Er ist eine alte Heilpflanze, die auch im Aberglauben und Hexenwahn des Mittelalters eine Rolle spielte.

Der Gundermann ist ein ausdauerndes, würzig riechendes Kraut. Er hat einen kriechenden, auch im Winter belaubten Hauptspross, dessen untere Knoten bewurzelt sind. Die zwanzig bis vierzig Zentimeter langen Sprossen steigen vorn auf. Die Laubblätter sind unterseits rotviolett überlaufen, nieren- bis herzförmig.

Die Pflanze bringt nach der Blütezeit im Juni etliche oberirdische Ausläufer von bis zu einem Meter hervor, die dann bereits beblättert sind. Die violetten Blüten an bis zu dreißig Zentimeter langen aufrechten Stängeln stehen meist zu zweit oder zu dritt in den Blattachseln und blühen von April bis Juni.

Pflanzung und Standort

Der Gundermann bevorzugt feuchte, schwere, fruchtbare sowie kalkhaltigen Böden. Schattige bis halbschattige Standorte sind nahezu ideal für ihn.

Gepflanzt wird er im Frühjahr oder Herbst in Zwischenräume, da er sich als Bodendecker hervorragend eignet.

Er fühlt sich besonders wohl an Hecken, Ufergebüschen, aber auch auf Wiesen und Parks neben Löwenzahn, Farnen und unter Eichen.

Pflege, Düngung und Vermehrung

Der Gundermann benötigt keine Pflege sowie keine Düngung. An günstigen Standorten wächst er ganz von allein und bedeckt innerhalb kurzer Zeit Brachflächen oder Zwischenräume.

Eine Vermehrung erfolgt mittels Abnahme der Ausläufer. Diese werden vorzugsweise im Frühjahr abgeschnitten und erneut an anderer Stelle eingepflanzt. Werden die neuen Pflanzen regelmäßig gewässert, wachsen sie zügig an und bilden schnell einen bodendeckenden Teppich.

Krankheiten und Schädlinge

Der Gundermann ist für die Empfänglichkeit von Mehltau bekannt. Dabei überzieht ein grauer Schleier die gesamte Pflanze und lässt sie absterben.
Dieser kann lediglich unter Mithilfe chemischer Substanzen bekämpft werden. Günstiger ist es daher, die befallenen Pflanzen auszureißen und zu vernichten sowie anschließend einen anderen Standort zu wählen.

Auch der Rostpilz mit rötlichbraunen Flecken ist häufig auf dem Gundermann von Juni bis Oktober zu finden. Dieser lässt die Pflanze absterben und kann auf weitere Pflanzen übergehen. Daher sollten auch hier die Pflanzen ausgerissen, vernichtet und ein Standortwechsel vorgenommen werden.

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