Blütten des Essigbaum

Essigbaum (Rhus typhina)

Der Essigbaum (Rhus typhina), auch Hirschkolbensumach, gehört zur Familie der Sumachgewächse und ist ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet. Seit dem Jahr 1620 wird er wegen seiner bunten Herbstfärbung in Europa als Ziergehölz angepflanzt.

Essigbaum Rhus typhina
Essigbaum hier mit grünen Blättern.

Der Essigbaum ist in allen Teilen giftig. Vor allem Kinder sollten mit seinen Teilen nicht in Berührung kommen, da dies zu Hautreizungen oder auch leichten Vergiftungserscheinungen führen kann.

Der Name ist darauf zurückzuführen, dass sein Zellsaft stark sauer ist und damit an Essig erinnert. Die Bezeichnung Hirschkolbensumach ist darauf zurückzuführen, dass er kräftig braune, filzig behaarte junge Zweige hat, die an ein Hirschgeweih erinnern.

Der Essigbaum wächst strauch- oder baumartig und erreicht Wuchshöhen von bis zu fünf Metern. Er wächst meist mit einer breiten, ausladenden Krone auf mehreren Stämmen. Das Laub ist wechselständig angeordnet, länglich elliptisch und erreicht bis zu sechzig Zentimeter, wobei ein einzelnes Fiederblatt etwa zehn Zentimeter lang werden kann.

Essigbaum (Rhus typhina)
Essigbaum (Rhus typhina)

Nach dem Austrieb der Blätter erscheinen im Frühsommer die weißen bis rötlichen Blütenstände, aus denen sich später trockene, etwa vier Millimeter lange Steinfrüchte mit innenliegenden Samen bilden, die vor allem durch Vögel verbreitet werden.

Das Laub wirkt besonders im Herbst sehr attraktiv. Es färbt sich erst gelb, später orange und geht schließlich in ein tiefes Karmesinrot über, bis es schließlich abfällt.

Der Essigbaum kann sich jedoch schnell als Plage erweisen, da seine flachen Wurzeln immer wieder junge Triebe an die Erdoberfläche schieben. Sehr schnell kann er deshalb umliegende Pflanzen verdrängen, wenn kein Einhalt geboten wird.

Pflanzung und Standort

Der Essigbaum wächst nahezu überall. Er stellt an den Standort keine besonderen Ansprüche. So kann er sowohl in sonniger, als auch in halbschattiger oder schattiger Lage gedeihen.

Blütten des Essigbaum
Blütten des Essigbaums

Auch der Boden muss keine besonderen Anforderungen erfüllen, außer dass er kalkfrei sein sollte.

Gepflanzt wird der Essigbaum am besten in Einzelstellung im Herbst oder Frühjahr in großzügigem Abstand zu anderen Pflanzen. Um seinen Starkwuchs etwas zu reduzieren, empfiehlt sich bereits zur Pflanzung, ähnlich wie bei einigen Bambus-Sorten, das Einbringen von Wurzelsperren rund um das Gehölz.

 

Pflege und Düngung

Auch hierbei zeigt sich der Essigbaum als sehr anspruchslos. Er kann gut mit Trockenheit, aber auch mit viel Wasser umgehen. Zusätzliche Düngergaben sind nicht vonnöten, da er sehr gut von allein gedeihen kann.

Durch seine Ausläufer, die immer wieder neue Triebe aus der Erde schieben, kann er umliegende Rasenflächen stark beeinträchtigen. Solange die Triebe jung und nicht verholzt sind, können sie mit dem Rasenmäher abgeschnitten werden. Werden sie stehengelassen, entwickeln sich recht schnell junge Sträucher oder gar Bäume.

Wer später einen zu groß gewordenen Essigbaum entfernen möchte, sollte den Baum absägen und das Wurzelwerk großzügig ausgraben. Dabei muss man häufig damit rechnen, dass es sich in einem Umkreis von etwa fünf Metern ausgebreitet hat. Wer sich diese Mühe nicht macht, muss in den kommenden Jahren immer wieder mit jungen Essigbäumen umgehen können.

Schnitt und Vermehrung

Blätter rot Essigbaum Rhus typhina
Essigbaum mit seinen typischen rot/gelben Blättern.

Einen Schnitt benötigt der Essigbaum nicht. Er kann lediglich von Zeit zu Zeit, am besten nach der Blüte im Sommer, leicht ausgelichtet werden. Auch trockene Zweige sollten dann ebenfalls entfernt werden.

Für eine Vermehrung sorgt der Essigbaum ganz von selbst. Seine stark wuchernden Wurzelausläufer zeigen stetig neue Triebe, die aus der Erde kommen. Diese können mit einem scharfen Spaten abgetrennt und neu eingesetzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Weder Krankheiten noch Schädlinge sind für den Essigbaum von Bedeutung.

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