Rizinusstrauch

Rizinusstrauch, Wunderbaum

Der Rizinusstrauch (Ricinus communis) wird auch als Wunderbaum, Palma Christi, Christuspalme, Rizinusbaum, Hundsbaum, Läusebaum oder Römische Bohne bezeichnet und gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse.

Die erste Erwähnung fand der Strauch in Dokumenten der ägyptischen Heilkunde. Das aus dem Rizinus gewonnen Öl wurde bereits damals als Brennstoff für Lampen verwendet, aber auch als Heilmittel wurde es später genutzt.

Der Rizinusstrauch ist ursprünglich in den Tropen und Subtropen beheimatet. Durch Anbau sowie Verwilderung ist er mittlerweile im Mittelemeergebiet heimisch und wächst dort vor allem auf Schuttplätzen sowie an trockenen Wegrändern. In Mitteleuropa wird er wegen seines auffälligen Blattschmucks häufig als Zierpflanze im Garten angebaut.

Rizinusstrauch
Der Rizinusstrauch, auch Wunderbaum genannt, gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und ist giftig.

Oft wird der Rizinus als einjährige Pflanze kultiviert, wobei er eigentlich mehrjährig ist. In unseren Breiten erreicht er Wuchshöhen zwischen einem und zwei Metern, in südlichen Ländern hingegen kann er mühelos vier Meter und mehr erreichen, so das der Name Rizinusbaum, durchaus Sinn ergibt.

Der Rizinusstrauch verfügt über eine schnellwachsende, kräftige Wurzel, aus der verholzende Stängel wachsen, die sich außerdem zunehmend verzweigen. Die großen, etwa vierzig Zentimeter langen und breiten, schildartigen, handähnlichen Blätter zeigen meist eine violettgrüne oder rötliche Färbung. Sie sind aufgeteilt in fünf bis neun lanzettlich, gezähnte, tiefe Abschnitte, die für das handähnliche Aussehen sorgen.

In der Zeit von Juli bis Oktober blüht der Strauch in rispigen Trauben und bildet seine circa zwei Zentimeter großen Kapselfrüchte aus. Diese enthalten drei rotbraun marmorierte Samen, die eine sehr harte Schale und ein kleines, wurzelähnliches Anhängsel aufweisen. Dieses Anhängsel ist ein Caruncula und gilt als besonderes Merkmal eines Wolfsmilchgewächses. Die Samen werden Castorbohnen genannt.

In den Samen befindet sich hochgiftiges Ricin. Ricin zählt als eine der giftigsten Eiweißsubstanzen, die in der Natur vorkommen. Daher ist hinsichtlich Kindern und Tieren und des Rizinusstrauches besondere Vorsicht geboten.

Das industriell gewonnene Rizinusöl, das wiederum nicht giftig ist, findet noch heute Verwendung in der Medizin sowie im Modellbau.

Pflanzung und Standort

Der Wunderbaum ist eine wärmeliebende Pflanze und sollte daher an vollsonnigen Standorten stehen. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Daher empfiehlt sich die Aufwertung des Bodens mittels verrottetem Kompost oder Stallmist.

Gepflanzt wird der Rizinus in Abständen von mindestens einem Meter ab Mitte Mai. Da seine Wurzeln sich sehr ausbreiten, sollte er nicht zu nah an Ufern oder Wegen gepflanzt werden.

Besonders attraktiv wirkt der Rizinusbaum als Solitärpflanze, da hierbei sein wunderschönes Blattwerk besonders gut zur Geltung kommt.
Wird er in Beete gesetzt, sollte auch hier genügend Platzbedarf eingeräumt werden. Im Hintergrund zu farbenfrohen Sommerblumen wie Atlasblumen oder Mittagsblumen sorgt er für dekorative Akzente.

 

Pflege, Düngung und Vermehrung

Der Rizinusstrauch benötigt sehr wenig Pflege. Er überdauert auch längere Trockenperioden ohne Schaden. Im Herbst kann er ausgerissen und kompostiert werden.

Gedüngt werden sollte der Wunderbaum nach der Pflanzung jeweils wöchentlich mit herkömmlichem Flüssigdünger.

Eine Vermehrung kann mit den Samen vorgenommen werden. Hierbei sollte in jedem Fall mit Handschuhen gearbeitet werden, da sie hochgiftig sind.

Im Herbst werden die Samen aus den Kapselfrüchten entnommen und aufbewahrt. Ende April können sie einen Tag lang in einem Wasserglas aufgeweicht und danach einzeln in Töpfe mit Einheitserde ausgesät werden. Bei Zimmertemperatur werden sie kultiviert, bevor sie ab Mitte Mai ins Freiland umgesetzt werden können. Da sie schnell wachsen, ist ein Zeitraum von etwa zwei Wochen von der Aussaat bis zur Pflanzung ausreichend.

Krankheiten und Schädlinge

Es sind keine bekannt, die den Rizinusbaum im besonderen befallen.

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