Kamelien Camellia japonica

Kamelien

Die Kamelien (Camellia japonica) gehören zur Familie der Teestrauchgewächse und sind ursprünglich in den kühlen japanischen Gebirgswäldern heimisch. Seit dem 19. Jahrhundert sind sie in Europa bekannt. In ihrer Heimat wächst die Kamelie als kleiner Baum oder Strauch und erreicht Wuchshöhen zwischen einem und sechs Metern.

Kamelien Camellia japonica
Kamelien (Camellia japonica) stammen aus Japan und werden bei uns als Zimmerpflanzen kultiviert.

Besonders geschätzt wird die Kamelie bei uns als attraktive Zimmerpflanze, die in ihrer Haltung zuhause als nicht ganz einfach gilt. Mittlerweile gibt es über zehntausend verschiedene Sorten der Kamelie, deren Beliebtheit sicher im Zusammenhang mit ihren rosenähnlichen, allerdings nicht duftenden, Blüten steht. Dabei unterscheiden sich einfache, halbgefüllte und gefüllte Sorten in vielen Farbschattierungen zwischen Weiß und Dunkelrot.

Das Laub der immergrünen Kamelie glänzt in dunklem Grün. Die Blätter sind lederartig und wechselständig angeordnet. Die Blüten sind kurz gestielt und entspringen einzeln oder paarweise den Blattachseln. Kamelien blühen zwischen November und März.

Als altbewährte Sorte gilt die rosablühende Sorte „Chandleri Elegans„; rot gefüllt ist „Mathotiana„, „Alba Simplex“ ist eine elegante, weißblühende, ungefüllte Kamelie. Steigender Beliebtheit erfreuen sich die Williamsi-Hybriden. Dazu zählt beispielsweise die langsam wachsende „Camellia sasanqua„, die elegant überhängende Blüten bereits ab Oktober ausbildet.

Pflanzung und Standort

Kamelien benötigen viel Gleichmaß in jeglicher Hinsicht. Sie mögen es ganzjährig luftig, kühl und hell bis halbschattig. Ebenso wichtig für ihr Gedeihen ist eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit. In der Zeit zwischen April und Oktober fühlen sie sich im Freien an einem hellen, windgeschützten Platz sehr wohl. Sie vertragen auch kühle Temperaturen bis zu minus fünf Grad Celsius.

Kamelien Topf Kübel
Kamelien im Topf stehen im Sommer auch gerne draußen.

Ab Oktober sollte die Pflanze ihren Platz im Haus erhalten. Sie sollte möglichst gleich an den endgültigen Standort platziert und auch nicht mehr bewegt werden, weil sie die Knospen zum Licht dreht. Am besten geeignet für eine Kamelie ist dann ein heller, luftiger Standort bei Temperaturen von circa fünfzehn Grad Celsius.

Kamelien sollten zum Ende ihrer Ruhezeit zwischen Mai und Juli gepflanzt werden. Es empfiehlt sich ein Gemisch aus kalkfreier Rhododendronerde, etwa Sand oder Blähton sowie etwas Kompost.

Pflege, Düngung und Vermehrung

Kamelien rosa
Rosa/lachs farbige Blüte einer Kamelie.

Die Kamelie muss regelmäßig feucht gehalten werden. Am besten eignet sich hierfür kalkfreies Wasser, zum Beispiel Regenwasser. Die Bodenoberfläche darf niemals vollkommen austrocknen, „nasse Füße“ darf die Pflanze jedoch auch nicht haben. Von Zeit zu Zeit kann die Kamelie auch mit handwarmem Regenwasser vollständig übersprüht werden.

Wie fast alle immergrünen Gehölze vertragen auch Kamelien kräftige Rückschnitte. Das ist jedoch häufig nur bei jungen Pflanzen nötig, da ältere Exemplare meist ein buschiges Aussehen besitzen. Ein Rückschnitt erfolgt dann im Frühjahr vor dem erneuten Austrieb.

Ab Oktober erhalten Kamelien wöchentlich schwache Düngergaben mit kalkfreiem Dünger. Verwendet werden kann organischer Rhododendrondünger oder herkömmlicher Grünpflanzendünger, der allerdings in seiner Dosierung halbiert werden sollte. Die Düngergaben sollten mit Ende der Blütezeit eingestellt werden.

Junge Pflanzen werden im Abstand von zwei Jahren im Frühjahr umgetopft. Ältere Pflanzen sollten nur dann umgetopft werden, wenn die Wurzeln am Topfrand sichtbar werden.

Vermehrt werden Kamelien mit Kopfstecklingen. Hierfür wird zu Beginn des Sommers ein Trieb mit drei Blättern abgeschnitten und in einen Topf mit einem Erdgemisch aus Rhododendronerde und Sand gesteckt. Über den Trieb kann zur Regulierung der Liftfeuchtigkeit eine Plastikhaube gestülpt werden. Die Pflanze sollte regelmäßig feucht gehalten werden.

Krankheiten und Schädlinge

Kamelien reagieren auf ungünstige Standorte oder falsche Pflege meist recht schnell mit dem Auftreten von Schädlingen oder Krankheiten. Häufig ist ein Befall von Schmierläusen zu beobachten. Dies weist auf zu warme Umgebungstemperaturen hin. Abhilfe kann geschaffen werden, indem befallen Pflanzenteile entfernt und Blätter mit einer milden Schmierseifenlösung abgewischt werden. Auch ein Rückschnitt sowie das Umtopfen und Aufstellen an einem anderen Ort kann die Pflanze retten.

Blattfleckenkrankheit
Gut sichtbare Blattfleckenkrankheit auf einem Birnenblatt.

Auch für die Blattfleckenkrankheit ist die Kamelie sehr anfällig. Diese geht jedoch auch häufig auf einen falschen Standort zurück, sodass nur ein anderer Standort langfristig Abhilfe schaffen kann. Tritt die Krankheit auf, werden gelbe und braune Flecken mit anschließendem Blattfall erkennbar. Hier hilft das ständige Entfernen befallener Blätter sowie ein Standortwechsel.

Steht die Kamelie zu feucht oder wird sie falsch gedüngt, können sich an den Wurzeln Pilzkrankheiten entwickeln, die die Blüten schlapp aussehen lassen oder durch Knospenabwurf erkennbar werden. Dann hilft nur das gründliche Ausspülen des Wurzelballens, das erneute Eintopfen sowie die Zufuhr von weniger Wasser oder Dünger.

Häufige Probleme

Kamelien gedeihen nur unter strenger Beachtung ihrer Bedürfnisse. Helle, luftige Standorte bei gleichbleibender Luftfeuchtigkeit sowie regelmäßige, stetige Wasser- und Düngergaben unter Einhaltung ihrer Ruhezeit lassen Kamelien gut gedeihen.
Stark beheizte Wohnzimmer oder Räume mit starken Temperaturschwankungen sind daher für Kamelien völlig ungeeignet.

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