Damit ein Garten im Frühjahr, wenn das Gartenjahr erwacht, wieder zur blühenden Zierde wird, brauchen die Pflanzen außer Wasser und Licht natürlich auch Nährstoffe. Hauptsächlich sind das Stickstoff, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium und Schwefel. Darüber hinaus auch noch Spurenelemente wie Zink oder Eisen.
Diese Nährstoffe nehmen sie normalerweise über den Boden auf. Da ein Garten eine Kulturlandschaft ist, vom Menschen geschaffen, muss ein Teil der Nährstoffe meist zugeführt werden. Die beste Zeit dazu ist im Frühjahr, denn im Spätherbst und Winter hat man selbstverständlich mit dem Düngen aufgehört, um der normalen Winterruhe der Pflanzen Rechnung zu tragen. Wenn die Tage wieder länger werden und die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, wird es jedoch Zeit für einen neuen „Nährstoffkick“zum Start in das Pflanzenjahr.
Düngen selbst kann man auf unterschiedliche Arten. Zum einen kann man organisch düngen. Das empfiehlt sich für Biogärten, bei denen man möglichst wenig in den natürlichen Ablauf eingreifen möchte. Organischer Dünger besteht aus organischen Stoffen, also Pflanzenschnitt, Gemüse- und Obstabfällen oder Stallmist.
Unterschiedliche Düngersorten
Solchen organischen Dünger kann man sehr leicht mithilfe eines Komposthaufens herstellen. Dazu baut man sich entweder selbst ein Kompostgitter aus ineinander gesteckten Holzbrettern, oder man ersteht im Bau- oder Gartenmarkt einen handelsüblichen Komposter, zum Beispiel aus Plastik. Auf dem Komposthaufen kann man das ganze Jahr über organischen Abfall einlagern. Wichtig ist, dass man den Kompost sinnvoll schichtet, also sehr wasserhaltige Abfälle mit trockeneren Abfällen schichtweise überdeckt. Grasschnitt eignet sich übrigens nicht für den Kompost, es ist zu feucht und schimmelt leicht. Der Kompost sollte ab und an mit einem Rechen aufgelockert werden. Im Laufe der Zeit zersetzen sich die organischen Abfälle und Humus entsteht.
Humus ist ein hochwirksamer organischer Dünger, der im Frühjahr gut in die Erde eingebracht werden kann, wenn man nach der Winterzeit die hartgewordene Scholle durch Umgraben wieder aufbricht. Kleinste Lebewesen im organischen Dünger „bearbeiten“ die Erde weiter, so dass Nährstoffe entstehen, die die Pflanzen dann aufnehmen können.
Ein guter Flüssigdünger auf organischer Basis ist Jauche. Sie wird aus verrottetem Mist und Wasser hergestellt und kann direkt auf die Pflanzenbasis gegossen werden. Allerdings ist die Verwendung von Jauche nur in ländlichen Gegenden zu empfehlen. Bei enger Nachbarschaft ist der Geruch äußerst störend.
Wer das Düngen im Frühjahr einfacher und ohne viel Vorarbeit haben möchte, kann auf mineralischen Dünger ausweichen. Dieser wird chemisch hergestellt und entweder als Flüssigdünger, in Pulver-, Körner- oder Stäbchenform verkauft. Mineralischer Dünger hat den Vorteil, dass die Dosierung auf der Packung vermerkt ist. Besonders für Gartenanfänger ist mineralischer Dünger daher die einfachere Wahl.
Regelmäßig düngen oder Langzeitdünger
Normalerweise muss man im Frühling, Sommer und frühen Herbst regelmäßig düngen. Es gibt jedoch auch so genannte Langzeitdünger. Dabei handelt es sich um mineralischen Dünger, meist in Stäbchen- oder Rhombenform gepresst. Diese „Düngersticks“ werden in die Erde gesteckt. Dort geben sie ihre Nährstoffe zeitversetzt über die ganze Wachstumszeit ab.
Wichtig bei der Düngung ist die richtige Menge. Pflanzen kann man nämlich auch „überdüngen“, was dazu führen kann, dass sie kränklich werden oder sogar eingehen. Eine gute Bodenanalyse vor dem Düngen ist hier hilfreich. Denn nur, wer weiß, welche Nährstoffe sich in seinem Gartenboden befinden, kann entscheiden, welche Nährstoffe er noch zusetzen muss.
Lehmböden zum Beispiel sind sehr nährstoffreich und brauchen weniger Dünger, Kalkböden sind extrem nährstoffarm und müssen angereichert werden. Sandige Böden wirken wie eine natürliche Drainage, sie speichern wenig Wasser und müssen daher mit Erde anderer Bodenbeschaffenheit, zum Beispiel Lehmerde, aufgebessert werden.
pH-Wert des Bodens beachten
Wenn Pflanzen trotz guter Pflege mit ausreichend Wasser, Licht und Dünger nicht wachsen wollen, sind die Pflanzen womöglich für die Bodenbeschaffenheit nicht geeignet. Dabei spielt auch der pH-Wert des Bodens eine große Rolle.
Bei einem pH-Wert bis 7 spricht man von einem sauren Boden, bei einem pH-Wert über 7 von einem alkalischen Boden. Rhododendren zum Beispiel lieben sauren Boden, sie werden auf alkalischem Boden nur zufriedenstellend wachsen und blühen. Senkt man den pH-Wert, blüht der Rhododendron wieder prächtiger. Den pH-Wert kann man zum Beispiel senken, indem man dem Boden Torf beimischt. Einfacher und schneller erfolgversprechender ist es jedoch, den pH-Wert und die Bodenbeschaffenheit zu bestimmen und die Pflanzen auf diese Kriterien abzustimmen, als andersrum.