Waldmeister Galium odoratum

Waldmeister

Der Echte Waldmeister (Galium odoratum) gehört zur Familie der Labkraut- oder Rötegewächse und wird im Volksmund auch als Waldmännlein, Meeske, Meserich, Meusch, Herzfreudeli, Gliederkraut, Halskräutlein, Maiblume oder Maikraut bezeichnet. Neben Waldmeister sind vor allem die Namen Maiblume, Meusch und Maikraut verbreitet.

Die bis zu sechzig Zentimeter hohe Pflanze überdauert mit dünnem, walzenförmigem, kriechendem Wurzelstock und bedeckt den Boden innerhalb weniger Jahre recht großflächig. Im Frühjahr treibt der Wurzelstock quirlig beblätterte, vierkantige Stängel, die sich aus sechs bis neun Blättchen zusammensetzen. Der Blütenstand ist doldenähnlich und reich verzweigt und befindet sich am Ende des Stängels. Die Kronen bilden kleine weiße Blütentrichter, die sich zwischen Mai und Anfang Juni zahlreich zeigen. Besonders in welkem Zustand verströmt die Pflanze einen intensiven, angenehmen Duft, durch den sie von anderen Pflanzen deutlich unterschieden werden kann.

Waldmeister Meusch Maiblume Maikraut
Waldmeister, regional auch bekannt unter Meusch Maiblume oder Maikraut, eignet sich gut als Bodendecker unter Bäumen.

Der Echte Waldmeister ist in Nord- und Mitteleuropa bis zur nördlichen Balkaninsel heimisch. Auch in Sibirien, den Gebirgen Italiens bis nach Nordafrika kann man ihn in freier Natur finden.

Erstmalige Erwähnung fand der Waldmeister mit seinen Heilwirkungen (entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend) im späten Mittelalter. Während der Zeit des Hexen- und Aberglaubens gebrauchte man ihn zur Abwehr böser Geister.

Vorzugsweise wächst das Maikraut in lichten Wäldern, vor allem in der Nähe von Buchen, aber auch in Nadelwäldern. Waldmeister eignet sich daher hervorragend als Unterpflanzung unter Nadelgehölzen auch im Garten. Besonders hübsch wirkt er zwischen dem lila oder rot blühenden Immergrün oder auch neben Bergenien, Kriechmispeln und Kriechspindeln. Auch die Nähe zu Rhododendren gefällt der Maiblume gut.

Pflanzung und Standort

Waldmeister Galium odoratum
Blühender Waldmeister (bot. Galium odoratum) .

Der Waldmeister bevorzugt feuchte, nicht zu schattige Standorte und sauren Boden. Gepflanzt werden sollte er im Frühjahr oder Herbst. Je nach Größe der Pflanze sollte der Abstand zehn bis dreißig Zentimeter betragen. Nach der Pflanzung sollte er regelmäßig feucht gehalten werden.

Da sich der Waldmeister an günstigen Standorten sehr stark ausbreitet, sollte dies bei der Pflanzung bedacht werden. Wünscht man keine starke Ausbreitung, können Wurzelsperren aus Plastik in den Boden eingebracht werden.

 

Pflege, Düngung und Vermehrung

Echter Waldmeister gilt als pflegeleicht und anspruchslos, wenn er einmal angewachsen ist. Besonders wohl fühlt er sich in torfigem, feuchten Boden. Deshalb sollte im Herbst ein dünne Schicht Laub auf den sich langsam zurückziehenden Waldmeister aufgebracht werden.

Allein das Laub, das ihn ab dem Herbst bedeckt, ist ausreichend, ihm Nährstoffe für das kommende Jahr zuzuführen. Zudem sorgt es für eine ausreichende Feuchtigkeitsspeicherung und sollte deshalb nicht entfernt werden. Die neuen Triebe schaffen es im Frühjahr fast mühelos, das sich zersetzende Laub zu durchdringen und zeigen dann wieder ihr frisches Grün.

Es ist kein Schnitt notwendig und auch kein Entfernen der Blüten.

Für die Vermehrung sollte im späten Sommer ein Wurzelstück mit einem scharfen Spaten geteilt und an anderer Stelle neu eingepflanzt werden. Bis zum Frosteintritt sollte die Jungpflanze reichlich gegossen werden und schließlich ebenso eine Laubschicht erhalten, um vor Trockenheit im Winter geschützt zu sein.

Krankheiten und Schädlinge

Lediglich zu trockene, sonnige Standorte und schlecht drainierte Böden lassen den Waldmeister kümmern und nicht wachsen. Ansonsten sind weder Krankheiten noch Schädlinge für den Waldmeister oder Meusch von Bedeutung.

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