Die Haselwurz (Asarum europaeum) ist im Volksmund auch als Hasenöhrl, Hasenpappel, Brechwurz, Pfefferkraut und vielen weiteren Namen bekannt. Sie gehört zur Familie der Osterzuleigewächse und ist beheimatet in Süd- und Mitteleuropa und auch im Osten Kleinasiens sowie in Sibirien.
Wahrscheinlich ist ihr Name auf den häufigen Standort unter Haselsträuchern zurückzuführen. Zudem riechen die zerriebenen Fruchtstände der Haselwurz sehr stark nach Pfeffer, daher auch der umgangssprachliche Name Pfefferkraut.
Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Haselwurz das wichtigste Brechmittel, wurde jedoch dann von der Brechwurzel verdrängt, sodass darin für weitere Bezeichnungen jeweilige Erklärungen vorhanden sind.
Die dünne, kriechende Grundachse der immergrünen Haselwurz ist gegliedert und verzweigt. In jedem Frühjahr bilden sich neue Laubsprosse, die wie die anderen Teile der Pflanze zottig behaart sind und ebenfalls Wurzeln treiben können. Jeder Laubspross trägt drei bis vier bräunlich grüne, schuppenförmige Niederblätter und zwei langgestielte, nierenförmige, ledrige, dunkelgrüne Laubblätter. Am Ende der Sprosse stehen kurz gestielte, unscheinbare Blüten, die von März bis Mai erscheinen.
Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von höchstens zehn Zentimetern und ist daher sehr gut als immergrüner Bodendecker geeignet.
Pflanzung und Standort
Die Haselwurz bevorzugt vorzugsweise kalkhaltige, feuchte, nährstoffreiche Böden in schattiger Lage. Sehr gut gedeiht sie in Laubwäldern, in der Nähe von Gebüschen, aber auch in Haselstrauchhecken. Zwischen Seidelbast, Schneeglöckchen, Leberblümchen und Glockenblumen wirkt die Haselwurz sehr hübsch als Unterpflanzung.
Eine Pflanzung erfolgt vorzugsweise im Frühjahr in Abständen von etwa zehn bis zwanzig Zentimetern, je nach Größe der Teilpflanzen.
Pflege, Düngung und Vermehrung
Die Haselwurz ist sehr pflegeleicht. Sie benötigt lediglich stetige Feuchtigkeit.
Eine Düngung kann entfallen, wenn reichlich gemulcht wird.
Eine Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Wurzelteilung nach Austriebsbeginn. Dazu werden Wurzelstöcke geteilt, erneut eingepflanzt und reichlich gegossen. Sie sind sehr langsam wachsend und werden daher nicht durch zu starke Ausbreitung lästig.
Krankheiten und Schädlinge
Für die Haselwurz sind keine Krankheiten oder Schädlinge bekannt.