Die Haselnuss (Corylus avellana), auch als Gemeine Hasel, Haselstrauch, Haselnussbaum oder Haselnussstrauch bekannt, gehört zur Familie der Birkengewächse und ist eines der wenigen einheimischen Gehölze, die bereits im Februar blühen. Weltweit ist sie mit fünfzehn Arten vertreten, wächst aber vor allem auf der Nordhalbkugel an Waldrändern sowie auf Brachflächen.
Zudem werden die essbaren Früchte seit Jahrhunderten gern verwendet. Sie können von der Schale befreit roh verzehrt werden, dienen aber vor allem zur Verfeinerung in Süßspeisen und verleihen auch Schokolade sowie Backwaren ein besonderes Aroma.
Die Haselnuss wächst als mehrstämmiger Strauch oder als Baum und kann Wuchshöhen bis zu sechs Metern erreichen. Sie zeigt männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze bereits im Februar, die sich voneinander stark unterscheiden.
Die männlichen Blütenstände hängen als Kätzchen in circa sechs Zentimetern Länge herab und leuchten weithin in gelber Farbe. Die weiblichen Blüten hingegen ähneln einer roten Knospe, sind sehr klein und eher unscheinbar. Durch ihre Blütenpracht lockt die Haselnuss bereits sehr zeitig im Jahr unzählige Insekten an.
Nach der Blüte entwickeln sich die hartschaligen Früchte, die Haselnüsse, die vorerst gelb sind und bis zum Herbst reifen und geerntet werden können. Während der Reifezeit nehmen sie die typisch braune Farbe an.
Pflanzung und Standort
Haselnüsse sind relativ anspruchslos. Sie wachsen auf fast allen Böden gleichermaßen gut, wobei feuchte, humose Böden zu bevorzugen sind. Sonnige Standorte versprechen eine reiche Blüte und Ernte. Trotzdem sollte auf einen windgeschützten Platz Wert gelegt werden, damit Spätfröste nicht die Blüte und damit die Ernte gefährden können.
Sehr gut eignen sich Haselsträucher als Hecken, da sie schnell wachsen, sich gut verzweigen und auch schnittverträglich sind. Pro Meter sollten zwei Sträucher gepflanzt werden.
Möchte man die Haselnuss als Strauch oder Baum wachsen lassen, sollten die Abstände entsprechend größer (halbe Wuchshöhe) gewählt werden.
Haselnüsse sollten nicht in der Nähe von Rasen stehen, da sie die Moosbildung im Rasen fördern. Besser stehen sie im Hintergrund zu Beeten mit vielen Sommerblumen wie zum Beispiel Kokardenblumen, Atlasblumen, Dahlien, Gladiolen und Löwenmäulchen.
Pflege und Düngung
Es sind weder Pflegemaßnahmen noch Düngergaben erforderlich.
Schnitt und Vermehrung
Haselnüsse vertragen starke Rückschnitte. Allerdings sollten diese nach der Ernte vorgenommen werden, da sonst keine Erträge zu erwarten sind.
Die Vermehrung kann über das Einpflanzen der Früchte vorgenommen werden. Allerdings erzielt man damit meist nur wilde Sorten, die nicht zu den Erträgen führen wie veredelte Pflanzen. Oftmals lässt der Ertragsreichtum nach einigen Jahren stark nach, sodass die Pflanzen dann ersetzt werden sollten.
Zudem sorgen vor allem Eichhörnchen für eine Vermehrung, in dem sie die Früchte gern verschleppen, sodass viele Haselnusssträucher in Wäldern oder an Wegrändern zu finden sind.
Krankheiten und Schädlinge
Manchmal sind an den Nüssen kleine Löcher sichtbar, die durch Haselnussbohrer verursacht werden. Diese ernähren ihre Larven mit dem Inneren der Frucht. Werden derartige Früchte entdeckt, sollten sie am besten verbrannt werden. Oftmals büßt man jedoch nicht viel der Nüsse ein, sodass keine weiteren Maßnahmen erfolgen müssen.