Kaum eine andere Pflanze hat derart viele Liebhaber wie die Rose. Ebenso gibt es nur wenige Blühpflanzen, über die so viel Literatur erhältlich ist und die in so vielen Ausprägungen und Varianten gezüchtet wurde. Seit Jahrhunderten werden sie kultiviert und fehlen heute in fast keinem gepflegten Garten. Doch was ist bei deren Pflege der Rose und hierbei besonders beim Schnitt zu beachten?
Der richtige Schnitt lässt Rosen aufblühen
Damit Rosen schön verzweigt wachsen und starke, dichte Triebe ausbilden, sollten sie zurückgeschnitten werden. Dadurch ergibt sich eine natürliche Verjüngung, die mit besonders vielen und schönen Blüten und einer kräftigen, Widerstandsfähigen und gesunden Pflanze belohnt wird. Unterschieden wird hier allerdings zwischen Kulturpflanzen und Wild- oder strauchartigen Rosen. Wo erstere zum vollen Entfalten ihrer Blühkraft einen jährlichen Schnitt benötigen, können Wildrosen durchaus auch mehrere Jahre ohne Schnitt auskommen. Sie wachsen dann zu ihrer vollen Größe heran und können so ganze Hausfassaden zieren. Jedoch sollte nach einigen Jahren ebenfalls ein Rückschnitt erfolgen, um die Pflanze zu verjüngen und damit gesund zu erhalten und jährlich ein Ausdünnen der schwachen Seitentriebe erfolgen.
Rosenschnitt im Frühjahr
Entgegen langläufigen Meinungen muss der Schnitt der Rosen unbedingt im Frühjahr, wenn ein weiteres Zurückfrieren durch starken Frost nicht mehr zu befürchten ist, erfolgen. Im Herbst werden lediglich vertrocknete Blätter und Früchte entfernt, da sie ein idealer Nährboden für Pilze und Bakterien sind.
Zum Beschneiden eigenen sich frostfreie, sonnige Tage zwischen Mitte Februar und Mitte April.
Dann wird für einen gesunden Rückschnitt wie folgt vorgegangen:
Zuerst werden alle kranken und vertrockneten Triebe entfernt, die man besonders einfach am dunklen Mark im Inneren des Stängels erkennt. Der gesunde Trieb beginnt dort, wo die Farbe des Markes wieder weiß ist. Solche kranken Triebe können durchaus sehr weit an den Wurzelballen der Pflanze heranreichen. Scheuen Sie sich nicht davor, die Rose so weit zurück zu schneiden, auch wenn ein Hauptast betroffen ist. Nach dem Rückschnitt wird die entstandene Lücke sehr schnell durch die nachwachsenden Triebe wieder gefüllt.
Beim Schneiden muss unbedingt mit einer sehr scharfen Schere gearbeitet werden, da ausgefranste Rinde ebenfalls das Entstehen von Rosenkrankheiten begünstigt.
Mit der richtigen Schnitttechnik zum blühenden Erfolg
Der Schnitt an sich soll circa fünf mm über dem Auge, also einem neuen Trieb der Pflanze, an gewünschter Stelle leicht schräg erfolgen. Die leichte Schräge ist notwendig, damit das Regen- bzw. Gießwasser sich nicht auf der Oberfläche absetzt, sondern schnell und ungehindert abfließt, damit sich keine Fäulnis an dieser Stelle bilden kann.
Wie weit die Rose dann noch zurückgeschnitten wird hängt vom erwünschten Ergebnis und der Unterart der Pflanze ab . Wird die Rose stark zurückgeschnitten, erzeugt sie starke, aber nur wenige lange Triebe. Bei nur schwach zurückgeschnittenen Pflanzen entwickeln sich viele, aber nur kurze Triebe.
Ältere Pflanzen vertragen in Abständen von mehreren Jahren einen starken Rückschnitt. Er fördert das Wachsen von neuen gesunden Trieben und kräftigen Blüten.
Junge, frisch gepflanzte Rosen hingegen sollten in den ersten Jahren nur sanft zurückgeschnitten werden, damit sie eine gesunde Größe und damit Blühkraft entwickeln können.
Bei Kletter– oder Wildrosen, die zu ihrer vollen Größe und Dichte heranwachsen sollen empfiehlt es sich, in den ersten Jahren lediglich die schwachen Seitentreibe zu entfernen. Dadurch wird erreicht, dass die Pflanze ihre Kraft auf die Entwicklung der Blüten an den starken Triebe konzentriert.
Durch die Beachtung dieser wenigen Tipps zum Rückschnitt von Rosen sind Ihnen starke und gesunde Pflanzen und eine wunderbare Blütenpracht über viele Jahre garantiert.