Als beinahe vergessene Frucht erlebt die Quitte seit einigen Jahren eine Renaissance. Während früher in fast jedem Garten ein Quittenbaum anzutreffen war, so sind sie heute nur noch spärlich zu finden. Außerdem sind Quitten selten im Handel anzutreffen, lediglich auf Märkten oder in Gärtnereien kann man sie im Herbst erhalten.
Quitten gehören zu den Kernobstgewächsen und sind eine Mischung aus Äpfeln und Birnen. Es unterscheiden sich die kugeligen Apfelquitten und die etwas länglichen Birnenquitten. Sie sind roh eher nicht zu genießen, da sie über ein sehr festes Fruchtfleisch verfügen, das zudem im rohen Zustand eher bitter und nur wenig süß schmeckt. Auch ihre Schale ist fest und pelzig, enthält jedoch viele Pektine, die man sich beim Einkochen zu Marmelade oder Gelee zunutze machen kann. Außerdem bestehen sie aus etwa achtzig Prozent Wasser, enthalten wenige Kalorien, aber dafür gesunde Vitamine, Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium.
Quitten reifen ab Ende September. Der Reifeprozess kann allerdings bis in den November hinein andauern, sodass Quitten zu den späten Obstsorten zählen. Werden sie geerntet, sollten sie kühl und trocken (bei etwa zwei Grad Celsius) gelagert werden und sind somit etwa acht Wochen verwendbar. Zu beachten ist jedoch, dass sich in unmittelbarer Umgebung der Quitten kein anderes Lagerobst befinden sollte, da das starke Aroma der Quitten recht schnell auf das andere Obst übergreifen kann.
Quittengelee oder -marmelade ist, ähnlich wie Himbeergelee oder Erdbeermarmelade, mindestens ein Jahr lang haltbar.
Grundrezept Quittenmarmelade
Zutaten
- 1 kg Quitten
- 200 ml Wasser
- 300 g Gelierzucker
- 2 Esslöffel Zitronensaft
Arbeitsmaterial
- 1 Topf (3 bis 5l)
- Pürierstab
- 3 bis 4 Marmeladengläser
Zeitaufwand
etwa 1,5 Stunden
Rezept
Zuerst werden die Quitten mit einem Tuch gründlich abgerieben und schließlich gewaschen. Anschließend werden der Stielansatz und das Kerngehäuse entfernt. Die Schale sollte an den Früchten belassen werden, da sie für den Geliervorgang wertvolles Pektin enthält. Nun werden die Quitten in kleine Würfel geschnitten und mit dem Wasser etwa fünfundvierzig Minuten lang weich gekocht.
Danach wird der Pürierstab eingesetzt, um restliche Fruchtstückchen zu zerkleinern. Schließlich gibt man den Zitronensaft sowie den Gelierzucker dazu und lässt das Ganze nochmals etwa vier Minuten bei mittlerer Hitze aufkochen. Dann füllt man die heiße Marmelade in die vorbereiteten, heiß ausgewaschenen Gläser, verschließt sie fest und stellt sie auf den Kopf.
Grundrezept Quittengelee
Zutaten
- 1 kg Quitten
- 1 l Wasser
- 300 g Gelierzucker
- 2 Esslöffel Zitronensaft
Arbeitsmaterial
- 2 Töpfe (3 bis 5l)
- 1 Passiersieb
- 1 Messbecher
- 3 bis 4 Marmeladengläser
Zeitaufwand
ca. 1,5 Stunden
Rezept
Zuerst werden die Quitten mit einem Tuch gründlich abgerieben und gewaschen. Nun wird lediglich der Stielansatz entfernt und die Frucht gewürfelt. Da sowohl im Kerngehäuse als auch in der Schale Pektin enthalten ist, das den Geliervorgang unterstützt, werden diese nicht entfernt.
Die gewürfelten Quitten werden jetzt etwa fünfundvierzig Minuten lang weich gekocht. Dann werden sie durch ein Sieb passiert, damit die gewonnene Flüssigkeit ablaufen kann und die Fruchtstücke zurückbleiben.
Nachdem die Flüssigkeit etwas abgekühlt ist, werden etwa 750 ml davon abgemessen und in einem Topf mit dem Zitronensaft und dem Gelierzucker etwa vier Minuten sprudelnd aufgekocht. Anschließend wird die heiße Masse in die vorbereiteten Marmeladengläser eingefüllt. Diese werden fest verschlossen und auf den Kopf gestellt, damit das gewünschte Vakuum entsteht.