Rasen düngen Rasendünger

Rasen düngen

Ein schöner Rasen ist dicht gewachsen und von saftig grüner Farbe. Damit der Rasen dieses Idealbild erfüllt, muss er ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Gräser ziehen sich, wie fast alle Pflanzen, die meisten Nährstoffe aus dem Boden. Der Boden erhält die Nährstoffe wieder indem abgestorbene Pflanzenteile, wie z.B. Rasenschnitt, von Bodenlebewesen wieder in Nährstoffe umgewandelt werden.

Die meisten Hobbygärtner entfernen allerdings nach dem Mähen das Schnittgut und lasses es nicht auf dem Rasen verrotten. So wird der natürliche Nährstoffkreislauf unterbrochen. Es werden Nährstoffe aus dem Boden gezogen, gleichzeitig kommen aber keine neuen Nährstoffe durch Verrottung nach. Da dieser natürliche Kreislauf unterbrochen wird, müssen Rasenbesitzer die Nährstofflücke durch Düngergaben wieder schließen.

Wann mus der Rasen gedüngt werden?

Rasen wird, je nach Nutzung, zwei oder drei mal im Jahr gedüngt. Die Häufigkeit hängt dabei von der Stärke der Nutzung ab.

Unkraut im Rasen kann ein Zeichen für Nährstoffmangel sein. Regelmäßiges Düngen kann helfen Unkräuter zu vermeiden.
Unkraut im Rasen kann ein Zeichen für Nährstoffmangel sein. Regelmäßiges Düngen kann helfen Unkräuter zu vermeiden.
  • Zierrasen ohne besondere Belastung wird zwei mal im Jahr gedüngt. Die erste Düngergabe erfolgt vor der Wachstumsphase und wird Mitte April ausgebracht. Im darauffolgenden Juli erfolgt dann die zweite Düngung.
  • Rasen mit starker Nutzung und Verschleis wird drei mal im Jahr gedüngt. Unter einer starken Nutzung versteht man Aktivitäten, die dem Rasen und der Grasnarbe Schäden zufügen. Wird also häufig auf dem Rasen Fussball gespielt, liegt eine starke Nutzung und Schädigung vor. Um diese Schäden Auszukurieren benötigen die Graspflanzen mehr Nährstoffe. Die Zeiträume für die Düngungen sind hier Ende März/ Anfang April, Juni und schließlich August.

Ob die Rasenfläche eine Düngung nötig hat, kann auch reicht einfach durch Beobachtung festgestellt werden:

  • Rasenflächen mit Nährstoffmangel können leicht an ihrem nachlassendem Grünton erkannt werden. Optisch bekommt der Rasen einen gelblichen Stich. Wird der Rasen gelblich, ist es höchste Zeit ihn wieder mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.
  • Auch eine übermäßige Verbreitung von Unkräutern kann ein Zeichen für eine Nährstoffunterversorgung sein. Unkräuter sind in der Regel weniger anspruchsvoll als die gewünschten Grassorten. Wenn der Rasen nicht mehr genug Nährstoffe aus dem Boden erhält, reichen diese für Unkräuter noch allemal. Den Kampf um Platz, Nahrung und Sonne gewinnen dann die Unkräuter und breiten sich stark aus.
  • Ebenfalls ein sicherers Signal für fehlende Nährstoffe ist ein verringertes Wachstum der Gräser.
  • Aber auch der Befall mit Krankheiten und Schädlingen ist ein Zeichen für einen mit Nährstoffen unterversorgten Rasenboden. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang Rotspitzigkeit, Algen, Schneeschimmel und auch Hexenkreise.

Sonderfall 1: Herbstdünger

Zusätzlich kann noch eine weitere Düngung im Oktober verabreicht werden. Hier wird ein spezieller Rasendünger (Herbstdünger) mit viel Kalium ausgestreut. Das Kalium hilft dem Rasen beim Überwintern, indem es ihn weniger anfällig für Frost macht. Dies geschied indem der Salzgehalt im Zellsaft erhöht wird. Durch eine höhere Salzkonzentration wird der Gefrierpunkt nach unten verschoben. Die Zellen frieren also erst bei niedrigeren Temperaturen ein, was sie deutlich widerstandsfähiger macht.

Sonderfall 2: Startdünger

Eine weitere Besonderheit stellen sogenannte Startdünger dar. Diese werden bei der Neuanlage einer Rasenfläche gestreut und unterstützen die neuen Gräser beim Wachstum in den ersten Wochen und Monaten.

Wie wird gedüngt?

Maßgeblich für das Ausbringen und Dosieren des Düngers sind die Herstellerangaben, die auf jeden Fall vor der Düngung gelesen werden sollten.

Rasen düngen Rasendünger
Mineralischer Rasendünger mit Langzeitwirkung, als Volldünger für einen gesunden und gut ausschauenden Rasen.

Einige Tipps und Tricks haben sich aber unabhänging von Herstellern bewährt:

  • Den Rasen ein bis zwei Tage vorher normal mähen. Auf kurzem Rasen lässt sich der Dünger besser verteilen.
  • Der zu düngende Rasen sollte trocken sein. Bei feuchtem Rasen kann leicht Dünger an den Grashalmen kleben bleiben, das kann zu Verbrennungen des Rasen führen.
  • Mit einem Streuwagen oder Handstreuer lasst sich der Dünger sehr gleichmäßig verteilen. Wird er hingegen mit der Hand verteilt, wird der Rasen ungleichmäßig gedüngt und auch schnell überdüngt.
  • Viel hilft viel, aber nicht beim Rasen düngen. Wird zu viel gedüngt, kann der Rasen leicht „Verbrennen“, unschöne Flecken sind die Folge.
  • Gedüngt wird am besten Abends.
  • Nach dem Düngen sollte der Rasen gut gewässert werden. Wer auf eine günstige Wetterprognose achtet, kann hier Wasser sparen. Ideal sind ein paar Tage mit häufigen Niederschlägen. Vor solch einer Regenfront ausgebrachter Rasendünger, verteilt sich gut im Boden.

Univeraldünger oder spezieller Rasendünger?

Die meisten Pflanzen im Garten benötigen ähnliche Nährstoffe, meist aber in einer unterschiedlichen Zusammensetzung. Daher sollte auch für den Rasen auf richtigen Rasendünger zurückgegriffen werden. Universal- oder Gartendünger sind keine wirkliche Alternative.

Rasendünger haben die für den Rasen richtige Zusammensetzung von Stickstoff, Phosphor und Kalium.

Bei den Rasendüngern wird zwischen Langzeit- und Kurzzeitdüngern unterschieden:

  • Wie der Name schon vermuten lässt, geben Kurzzeitdünger ihre Nährstoffe schnell an den Rasen ab. Der Effekt der Düngung mit Kurzzeitdüngung, kann am schnell einsetzenden Wachstum des Rasens erkannt werden.
  • Langzeitdünger hingegen sind so aufgebaut, dass die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum an den Boden abgegeben werden. Die meisten Langzeitdünger wirken zuverlässig zwei Monate, manche auch drei Monate.

Mineralischer Dünger

Ein Mineralischer Dünger ist syntetisch hergestellt. Die Bestandteile des Düngers werden meistens in Bergwerken durch den Abbau von Mineralien gewonnen und dann mittels chemischer Prozesse aufbereitet. Es sind Kurzzeit- und Langzeitdünger auf Mineralischer Basis erhältlich.

Organischer Dünger

Organischer Dünger besteht oftmals aus Abfall- oder Nebenprodukten der Forst- und Landwirtschaft, sowie der tierischen Produktion. Die Ausgangsmaterialien für Organischen Dünger sind vielfältig: Hornspähne, Guano, Humus, Kompost u.ä. Im Unterschied zu Mineralischen Dünger, wirken die Organischen Düngebestandteile nicht direkt, sondern müssen erst durch Kleinstlebewesen und Bodenorganismen in Nährstoffe umgewandelt werden. Dieser Umwandlungsprozess verbessert mittel- bis langfristig die Zusammensetzung des Bodens.

Einige Organsiche Rasendünger besitzen Inhaltsstoffe, die einen unangenehmen Geruch abgegben. Dieser Geruch verschwindet in der Regel sehr schnell nach ein paar Tagen. Um die Geruchsproblematik etwas zu entschärfen, sollten unbedingt Abends gedüngt werden. Idealerweise regnet es die darauf folgenden Tage, also unbedingt die Wettervoraussage im Auge behalten.

Mineralisch-Organische Dünger

Bei diesen Kombidüngern werden die Vorteile Mineralischer und Organischer Dünger kombiniert. Meist sind die Mineralischen Komponenten für die Sofortwirkung verantwortlich und die Organischen Bestandteile für die Langzeitdüngung.

Flüssigdünger

Rasenflüssigdünger findet im Hobby- und Hausgarten kaum Verwendung. Auf Golfplätzen oder in Fussballstadien kommt Flüssigdünger allerdings häufiger zum Einsatz. Um den Flüssigdünger auszubringen wird ein Spritz und Verteilsystem benötigt, was die Handhabung im Privatbereich teuer und unpraktikabel macht.

Wie viel Dünger sollte gestreut werden?

Nimmt man es genau, dann kann die richtige Düngermenge erst nach Analyse einer Bodenprobe genau bestimmt werden. Wer seinen Rasen optimal Düngen möchte, sollte den Aufwand einer Bodenanalyse nicht scheuen und den Gartenboden auf Zusammensetzung analysieren lassen. Daraus lässt sich dann der genaue Nährstoffbedarf bestimmen. Professionelle Bodenanalysen mit Düngeempfehlung kosten etwa 40 bis 50 Euro und dauern ein bis zwei Wochen.

Ist eine Bodenanalyse bei normalen Zier- und Nutzbeeten mehr als sinnvoll, kann beim Boden unter dem Rasen in vielen Fällen darauf verzichtet werden. Die Vergangenheit hat nämlich gezeigt, dass Gartenböden häufig überdüngt sind, Rasenflächen allerdings unter Nährstoffmängel leiden.

Hinweis: Auch wenn viele auf eine Bodenanalyse verzichten: Ohne eine aussagekräftige Bodenuntersuchung ist eine genaue Düngeempfehlung schwierig. Idealerweise wird die Erde unter dem Rasen alle drei Jahre getestet. So kann festgestellt werden, ob die Düngergaben richtig dosiert werden. Denn auch beim Rasendünger gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig!

Benötigte Düngermenge

Gemessen wird die benötigte Düngermenge in Gramm pro Quartratmeter (g/m2). Wichtig ist, dass nicht zu viel Dünger auf den Rasen gestreut wird, da dieser sonst „verbrennen“ kann, was unschöne Flecken zur Folge hat.

Wie viel Dünger letztendlich pro Quartratmeter gestreut wird, hängt vom verwendeten Dünger ab. Hier sollte unbedingt die Anleitung und die Hinweise des Düngerherstellers beachtet werden.

Häufig wird

  • im Frühjahr 100 g/m2 und
  • in den darauffolgenden Dünge-Intervallen 50 g/m2 gestreut.
  • Auch beim Herbstdünger wird meistens mit 50 g/m2 dosiert.

Maßgeblich ist aber die Angabe auf der Düngerverpackung oder der Packungsbeilage.

Welche Nährstoffe sollte Rasendünger enthalten?

Stickstoff (N)

Stickstoff ist für das Wachstum, vor allem der Blätter, zuständig. Es ist ein wichtiger Baustein für die Zellen und damit unablässlich für einen gesunden Rasen. Außerdem wird Stickstoff auch für die Bildung von Chlorophyll genötigt. Chlorophyll ist für die grüne Farbe des Rasens verantwortlich.

Phosphor (P)

Phosphor ist für das Wurzelwachstum und die Steuerung der Wachstumsprozesse im generellen verantwortlich. Auch für die Reglung des Energiehaushaltes ist Phosphor mit verantwortlich.

Kalium (K)

Kalium stärkt das Gewebe und sorgt so für einen widerstandsfähigen Rasen, der auch gegen Mechanische Beanspruchungen gewappnet ist. Außerdem hilft Kalium bei der Regulierung des Wasserhaushalts und bei der Optimierung des Stoffwechsels. Besonders wichtig ist Kalium für den Winter, da es Widerstandsfähig gegen Frost und Trockenperioden macht.

Sonderfall Rasen mulchen

Das das Düngen des Rasens ganz schön ins Geld gehen kann, bemerken vor allem Besitzer von größeren Rasenflächen recht schnell. Rasendünger für eine Fläche von 400 Quartratmeter kostet, je nach Hersteller und Qualität, 20 bis 50 Euro. Bei drei Düngungen im Jahr, kommt schnell ein stattlicher Betrag zusammen.

Im Vergleich dazu kann langfristig gespart werden, wenn der Rasen regelmäßig gemulscht wird. Dann wird nämlich das Schnittgut, welches normalerweise in der Biotonne oder auf dem Kompost landet, zerkleinert auf dem Rasen gelasen. Dies fördert Kleinstlebewesen, die das organische Material wieder in Nährstoffe umwandeln. Das Ergebnis ist ein besserer Boden und weniger Bedarf für Dünger. Wird bei jedem Rasenschnitt gemulcht, kann fast komplett auf Düngerzugaben verzichtet werden.

Wie viel muss guter Rasendünger kosten?

Immer wieder gibt es bei Discountern günstige Rasendünger zu kaufen. Viele Hobbygärtner sind mit diesen Produkten sehr zufrieden. Andere schwören hingegen auf die Verwendung von Markendüngern.

Aber auch alle gängigen Onlineshops bieten in der Zwischenzeit eine beachtliche Auswahl an Rasendünger an. Und wer clever einkauft, kann auch Markendünger zu sehr günstigen Preisen kaufen. Das Geheimnis sind größere Packungen. Die meisten Dünger haben eine lange Haltbarkeit, so das einer Lagerung nichts im Wege steht. Wer die Möglichkeit hat den Rasendünger Trocken und Frostfrei zu lagern, kann problemlos einen 20 oder 25 Kilo Sack Rasendünger kaufen und über ein paar Jahre verbrauchen. Die Preise pro Kilo einer solchen Großverpackung liegen teilweise sogar unter den Preisen von günstigen Dünger aus dem Baumarkt oder vom Discounter. Auf diese Weise lassen sich auch Rasendünger von Neudorff, Oscorna, Compo, Wolf-Garten oder Cuxin für einen günstigen Preis pro Kilo erwerben.

Fazit und Zusammenfassung

Damit ein Rasen grün und saftig bleibt, braucht er die richtigen Nährstoffe in ausreichender Menge. Am regelmäßigen Düngen geht kaum ein Weg vorbei. Ob Mineralische oder Organische Dünger verwendet werden, entscheidet die persönliche Einstellung. Idealerweise wird vor dem ersten Düngen eine Bodenanalyse durchgeführt, die den genauen Bedarf an Stickstoff, Phosphor und Kalium bestimmt. Gedüngt wird mit einem speziellen Rasendünger der zwei bis dreimal im Jahr gestreut wird. Die Herstellerhinweise sind bei Düngern unbedingt zu beachten. Marken- oder Qualitätsdünger wird am besten im Vorratssack gekauft, so lässt sich der ein oder andere Euro sparen.

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