Vogelknöterich

Vogelknöterich

Der Vogelknöterich (Polygonum aviculare) gehört zur Familie der Knöterichgewächse und zählt in den heimischen Gärten als sehr ausdauerndes Unkraut, das Zier- und Nutzpflanzen die Nährstoffe entzieht.

Der Name beschreibt deutlich den Zusammenhang: Der Samen der Pflanze dient als Vogelfutter und der Stängel der Pflanze ist vielknotig.

Vogelknöterich ist weiterhin unter den Bezeichnungen Swienegras, Säuwase, Saukraut, Weggras, Wegkraut, Unvertritt, Tonnengras, Kreienfoot und sogar Wegerich bekannt. Dies rührt daher, dass die ausdauernde Pflanze sehr trittfest ist und damit stetig überdauert. Auch ein Schnitt mit dem Rasenmäher kann ihr nichts anhaben. Deshalb wird der Vogelknöterich vielfach als sehr lästig empfunden. Gerne befällt der Vogelknöterich auch die Fugen von Terrassen und Einfahrten (siehe Bild).

Aussehen und Vorkommen

Der Vogelknöterich ist ein meist niederliegendes, seltener aufsteigendes, bläulichgrünes, zum Teil auch rot überlaufenes Kraut, das Längen bis zu sechzig Zentimeter erreichen kann. Die oben spindelförmige, unten ästige Wurzel treibt mehrere reichästige, nach allen Seiten abgehende gegliederte Stängel. Diese sind an den Knoten bis zur Spitze mit Blättern besetzt.

Die kleinen, zwei bis drei Millimeter großen Blüten zeigen weiße, rosa oder rote Ränder und stehen in Trugdolden beieinander. Sie blühen in der Zeit von Mai bis November. Der Fruchtknoten entwickelt sich zu einer dreikantigen, schwarzpurpurnen Nuss. Diese Nüsse werden gerne von Vögeln gefressen und überstehen teilweise Verdauung. So werden die Samen auch über größere Entfernungen verbreitet.

Es gibt eine Reihe von Varietäten, die sich in ihrem Habitus der Blätter sehr unterscheiden.

Der Vogelknöterich ist in Mitteleuropa die wohl häufigste Knöterichart. Er wächst in der Nähe von Ansiedlungen, auf Äckern, an Feldrainen und auf mageren Grasplätzen.

Er ist fast überall auf der Erde verbreitet und fehlt nur im tropischen Afrika, in Südafrika und Indien.

 

Verwendung

Vogelknöterich wurde im alten Griechenland bereits bei Bluthusten, Durchfällen und Nierenleiden verwendet und auch im Mittelalter gebraucht.

Heute findet er in der Naturheilkunde innerlich und äußerlich ebenfalls noch eine Verwendung bei Bronchitis, Cellulitis, Wunden, Diabetes, Gallensteinen und Gicht. Zudem wird er als harntreibendes Mittel bei Nieren- und Blasenerkrankungen sowie bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt.

Bekämpfung

Da der Vogelknöterich als sehr resistent gilt, gestaltet sich eine Bekämpfung sehr schwierig.

Kommt er in Beeten häufig vor, hilft das gründliche Jäten. Er verfügt über zum Teil achtzig Zentimeter lange Pfahlwurzeln und weitreichende Rhizome, sodass hier tatsächlich mit großem Aufwand zu rechnen ist.

Es empfiehlt sich jedoch auch das Pflanzen von Bodendeckern, die dem Vogelknöterich dann wenig Raum zur Entfaltung lassen. So kann Efeu oder Kriechender Günsel dem Vogelknöterich Einhalt gebieten.

Da sich der Vogelknöterich nicht nur vegetativ durch seine Rhizome, sondern auch vor allem durch die Windverbreitung aussät, ist das ständige Jäten fast unerlässlich. Es ist darauf zu achten, dass dies vor der Blüte geschieht, um einer weiteren Aussaat vorzubeugen.

Manchmal ist der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln auf chemischer Basis auch hilfreich.

Wächst der Knöterich in den Fugen von Terrassen und Einfahrten kann er mittels eines Gasbrenners im jungen Stadium der Pflanze nachhaltig bekämpft werden. Ältere Knöterichpflanzen lassen sich mit der Flammenmethode schwerer bekämpfen.

Vogelknöterich im Rasen bekämpfen

Kommt der Vogelknöterich in Rasenflächen vor, ist er schwieriger zu bekämpfen. Ist der Knöterich im Rasen noch nicht so stark verbreitet, sollten alle Pflanzen mit der Pfahlwurzel entfernt werden. Ein stabiler Unkrautstrecher kann hier enorm behilflich sein. Vertikutieren ist an dieser Stelle nicht hilfreich, denn das Rasenunkraut regeneriert sich schnell, wenn die Wurzeln im Boden verbleiben.

Bei der mechanischen Bekämpfung ist Geduld und Ausdauer gefagt. Ist der Befall sehr weit fortgeschrittenn, kann es einfacher sein, die betroffene Fläche abzutragen und den Rasen neu auszusäen.

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