Rutenhirse (Panicum virgatum)

Rutenhirse

Die Rutenhirse (Panicum virgatum) gehört zur Familie der Süßgräser und ist ursprünglich in den Prärien Nordamerikas beheimatet. Hier gilt sie neben anderen Präriegräsern als bedeutsame Futterpflanze für die dort lebenden nordamerikanischen Bisons. Für den Menschen ist sie nicht als Ernährungsprodukt verwendbar, jedoch zur Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe.

Ruten-Hirse grün
Ruten-Hirse, hier als grüne Variante.

In der freien Natur wächst die Rutenhirse bis zu drei Meter hoch, kultivierte Pflanzen in unseren Breiten erreichen jedoch ebenso stattliche Wuchshöhen von bis zu zwei Metern. Auch klein wachsende Sorten werden im Handel angeboten. Diese erreichen Wuchshöhen zwischen achtzig und einhundert Zentimetern.

Die Rutenhirse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die sich durch rasches Wachstum recht schnell ausbreiten und wuchern kann. Als Hintergrundbepflanzung, an Teichen oder in Vorgärten in Einzelstellung bietet sie jedoch aufgrund ihres hohen, horstigen Wuchses und ihrer zahlreichen Farbspiele sehr hübsche Anblicke. In der Nähe anderer Gräser, wie beispielsweise dem zierlichen Federgras, oder im Zusammenspiel mit anderen Stauden und Sommerblumen, wie etwa Astern, Cosmea, Steppensalbei und Bechermalven, sorgt die Rutenhirse für attraktive Akzente im Beet.

In der Wildform zeigt die Rutenhirse rötliche Halme in rundem Querschnitt und weißen Härchen an der Basis der Blätter. Etliche Züchtungen weisen auch andere Färbungen auf. So wird die Sorte „Rehbraun“ lediglich achtzig Zentimeter hoch und zeigt rote Spitzen an den Blättern. Im Herbst färbt sich diese Sorte gänzlich rot. Auch Sorten mit blau-grünen Blättern erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu ihnen zählen die Sorten „Cloud Nine“ sowie „Prairie Sky“. Im Herbst verfärben sie sich gelb. Als interessanter Blickfang erfreut die Sorte „Heiliger Hain“, da sich ihre Blätter im Herbst in einem tiefen Violett zeigen.

Allen gemein ist eine starke Wurzelbildung durch unterirdische Rhizome. Es ist deshalb ratsam, den starken Wuchs mittels einer Rhizomsperre etwas einzudämmen.

Pflanzung und Standort

Da die Rutenhirse in der Prärie heimisch ist, benötigt sie auch unter hiesigen Bedingungen einen trockenen und vollsonnigen Standort. Sie toleriert jedoch auch vorübergehend feuchte Standorte. Aufgrund ihrer imposanten Erscheinung wird die Rutenhirse häufig an Teichen, aber auch in Vorgärten in Einzelstellung gepflanzt.

Bei der Pflanzung an Teichen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass durch die Rhizombildung die Teichfolie nicht beschädigt werden kann. Deshalb sollte ein ausreichender Abstand eingehalten sowie zusätzlich eine Rhizomsperre in den Boden gebracht werden.

Gepflanzt wird die Rutenhirse im Frühjahr, da sie sich dann besser aufgrund des Rückschnitts handhaben lässt. Die Abstände zu anderen Pflanzen sollten etwa achtzig Zentimeter betragen. Sie wird so tief eingepflanzt, dass die Knospen mit der Erdoberfläche abschließen.

 

Pflege, Düngung und Vermehrung

Rutenhirse (Panicum virgatum)
Rutenhirse (Panicum virgatum) in Kombination mit anderen Gräsern.

Die Rutenhirse benötigt nur wenig Pflege. Sie kann sowohl mit trockenen Perioden als auch mit vorübergehend feuchtem Boden gut umgehen.

Eine Düngung benötigt die Rutenhirse nicht, da sie nur wenige Ansprüche an den Boden stellt.

Ein Rückschnitt sollte im zeitigen Frühjahr vor dem Neuaustrieb erfolgen. Bis dahin bereichert sie den Garten mit schönen Laubverfärbungen, sodass sie selbst im Winter schöne Akzente im Garten setzt.

Lediglich ihre starke Ausbreitung kann in Gärten mit wenig Platz manchmal problematisch werden. Es empfiehlt sich deshalb, bereits bei der Pflanzung der Rutenhirse eine Rhizomsperre aus Kunststoff in den Boden zu bringen. Sie verhindert die unkontrollierte, unterirdische Ausbreitung der Pflanze.

Eine Vermehrung erfolgt über eine Teilung der Staude. Hierfür wird mit einem Spaten ein Teilstück abgetrennt und erneut an anderer Stelle eingepflanzt.

In sehr rauen Gegenden kann ein leichter Winterschutz, bestehend aus Fichtenreisig, vor starken Frösten schützen. Das Reisig wird locker um die Pflanze platziert.

Krankheiten und Schädlinge

Für die Rutenhirse sind weder Krankheiten noch Schädlinge von Bedeutung.

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